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Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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das nicht tatsächlich?»
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    Tarrant sagte: «Gibt es irgendeine Bestätigung dafür?»
    Fraser blickte gequält auf und spielte mit den Papieren, die er in der Hand hielt. «Ich war so frei, gestern einen Mann hinüberzuschicken, um mit unseren französischen Kollegen Fühlung aufzunehmen.»
    «Mit Rene Vaubois selbst?»
    «Ich nahm an, daß Sie es wünschen.»
    Tarrant nickte. «Im Augenblick bestehen zwischen uns keinerlei Differenzen, und wir vermuten, daß die Franzosen im Lubjanka-Gefängnis eine Informationsquelle haben, nicht wahr?»
    «Richtig, Sir. Natürlich geben Sie es nicht zu, aber M’sieu Vaubois war so freundlich, uns zu sagen, daß er unsere Information betreffend Ryan für richtig halte.» Fraser starrte mit einem stumpfsinnigen Ausdruck über den Brillenrand hinweg.
    Tarrant bezwang seinen Ärger. Es war töricht, irritiert zu sein, wenn ein Mann eine Pose beibehielt, die er der Welt während seiner gesamten Arbeitszeit vorgespielt hatte, aber es gab Zeiten, da ihn Frasers Rollenspiel einfach nervös machte.
    Tarrant fand, daß er für heute genug davon hatte.
    Sein ausgezeichneter Geheimagent John Ryan, den man in Sofia aufgegriffen und nach Moskau in die Lubjanka überstellt hatte, war schließlich während des Verhörs nicht zusammengebrochen. Es war ihm innerhalb von achtundvierzig Stunden, lange bevor der Aufweichungsprozeß eine Wirkung zeigen konnte, gelungen, sich das Leben zu nehmen.
    Tarrants Informationsquelle konnte keine Details geben, und er nahm an, daß dies auch auf Vaubois Information innerhalb des Gefängnisses zutraf. Es war ja auch nicht sehr wichtig, wie Ryan sich umgebracht hatte. Er war ein erfahrener Mann mit einem guten Urteilsvermögen und hatte offenbar gefunden, daß es unter den gegebenen Umständen die ihm angenehmste Lösung war. Nachdem er zu diesem Entschluß gekommen war, erwies er sich als hinreichend erfinderisch, um den Entschluß in die Tat umzusetzen.
    «Gut, Jack», sagte Tarrant. «Schließ die Akte und erledige die übliche Routinearbeit.» Die Nennung seines Vornamens wies Fraser darauf hin, daß es besser wäre, die Rolle des unfähigen kleinen Beamten abzulegen, solange sie allein waren. Er nickte und sagte: «Es ist eine Schweinerei, Ryan zu verlieren. Ich selbst konnte zwar seinen lockeren Charme nicht leiden, aber er war ein guter Mann.»
    Fraser grinste plötzlich ohne eine Spur von Humor.
    «Und er hat diese Kerle vom KGB überlistet, nicht? Darauf werde ich ein Glas trinken.»
    Tarrant schrieb M. B. auf einen Notizblock und sagte: «Ich muß es Modesty Blaise sagen. Sie wird wissen wollen, wie die Sache ausging. Wissen Sie von irgendwelchen neuen Entwicklungen an der Fletcher-Front?»
    «Ich nahm letzthin einen Drink mit Dick Kingston, und er meinte, es bestehe Hoffnung, daß Fletchers Amnesie da und dort Sprünge bekommt. Modesty fungiert immer noch als sein Kindermädchen, und während ihres Aufenthaltes in Malta brachte sie ihn dazu, wieder zu malen. Irgend jemand ist immer noch an Fletcher interessiert, denn Modesty hat in ihrer Villa etliche Mikrofone gefunden, die man mit Hilfe einiger Sizilianer dort installiert hatte.»
    «Weiß sie, warum?»
    «Weder warum noch wer.» Fraser schnitt eine verärgerte Grimasse. Er hätte gern ein Team auf das Fletcher-Rätsel angesetzt, aber das kam leider nicht in Frage. Tarrant hatte ihn angewiesen, die Sache im Auge zu behalten; mehr war nicht gerechtfertigt. Die Hauptaufgabe der Abteilung bestand darin, unglaubliche Mengen von Informationsfragmenten zu sammeln und zu versuchen, daraus ein Mosaik zusammenzusetzen. Es gab Gebiete, auf denen sich Kriminalität und Spionage überschnitten, und wer immer Fletcher diese Injektionen verabreicht hatte, war kein harmloser Bürger. Deshalb behielt man das Fletcher-Fragment im Auge, ebenso wie man Tausende andere im Auge behielt, in der Hoffnung, sie eines Tages zusammenfügen zu können. Es geschah öfter, als man annahm.
    «Es ist ein neuer Typ aufgetaucht», sagte Fraser.
    «Sam Solon ist hier und scheint sich zu interessieren.»
    Tarrant zog die Brauen hoch. «Ich dachte, Modesty und er hätten in der Tasman-See gestritten?»
    «Ja, sie warf ein paar seiner Leute über Bord, als er den Supermann spielen wollte, aber ich nehme an, er weiß es jetzt besser. Sie trafen ihn in Malta wieder, und Dick Kingston erzählte, daß er ihm brauchbares Material aus Sydney verschaffte. Krankengeschichte und so weiter.»
    «Ich frage mich, ob Modesty und Willie

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