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Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen

Titel: Modesty Blaise 09: Die Lady fliegt auf Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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«Ich möchte wetten, daß Sie es immer noch versuchen. Stimmt’s?»
    «Ich versuche fortwährend etwas, Sam», erwiderte Kingston.
    «Kein Grund, mißtrauisch zu werden, Freund, ich bin nicht darauf aus, Ihnen Ihre Geschichte wegzuschnappen. Ich will Ihnen etwas sagen. Ich werde Ihnen von Sydney eine Fotokopie des Fletcher-Dossiers kommen lassen. Vielleicht finden Sie etwas Brauchbares darin.» Er zögerte. «Ich will keine Geschäfte besprechen, wenn Sie Gäste haben, aber wenn Sie mich morgen im
Dragonara
besuchen, könnten wir eine unwiderrufliche Option auf die australischen Rechte jeder Geschichte fixieren, die Sie ausgraben.»
    «Ich komme gern», sagte Kingston ruhig. «Mit den Kontakten, die wir alle besitzen, sollten wir imstande sein festzustellen, was sich tatsächlich zugetragen hat.
    Wer es getan hat und warum. Der Jammer ist, Modesty und Willie sind nur mäßig interessiert, und unserem Knaben Luke hier ist es überhaupt egal.»
    Fletcher sagte: «Ich male wieder. Alles andere scheint unwirklich.»
    Sam Solon zuckte die Achseln. «Vergessen Sie meine Zeitungen; ich möchte es trotzdem herausfinden.» Er trank sein Bier aus. «Wenn sich jemand wirklich da hineinknien will, rufen Sie mich bitte an. Ich fliege nächste Woche nach England und werde eine Weile im
Claridge
in London zu erreichen sein.» Er stand auf.
    «Danke für das Bier.»
    Kingston protestierte schwach, aber Sam Solon winkte ab. «Seien Sie nicht zu höflich, Freund. Ich habe gestört, aber ich bin vernünftig genug, nicht zu lange zu stören.» Er sah Modesty an. «Ich bewundere Sie außerordentlich, junge Dame. Nehmen Sie den Telefonhörer zur Hand, wann immer ich etwas für Sie tun kann.» Seine blauen Augen wandten sich Willie zu.
    «Was ich in England am meisten liebe, sind die Landgasthäuser; man sagt, Sie besitzen ein besonders schönes. Ist es okay, wenn ich einmal auf einen Drink vorbeikomme?»
    Willie machte eine Geste des Willkommens. «Jederzeit. Ich werde Adresse und Telefonnummer morgen beim Portier des
Dragonara
deponieren.»
    Sam Solon grinste verschmitzt. «Nicht nötig. Ich weiß, daß Sie und Miss Blaise vielleicht ein paar Geheimnisse haben, die niemand kennt, aber ich bin ein neugieriger Kerl, und was die Routineinformationen betrifft, so geht das, was ich nicht über euch weiß, in einen Fingerhut!»

8
    Beauregard legte den Telefonhörer nieder. «Seit sie aus Maltas sonnigem Klima zurückgekehrt sind, ist die ganze Sache aufregend kompliziert geworden», verkündete er und bettete sich genüßlich auf das Sofa. «Wo ist meine unentbehrliche Sekretärin? Die mit dem rotierenden Becken?»
    Dr. Feng sagte: «Clarissa liegt im Augenblick in den Armen der Kirche.»
    Die veilchenblauen Augen blitzten voll vergnügter Überraschung. «Sie werden geradezu witzig, mein fröhlicher alter Medico. Bewundernswert. Mir gelänge das auf chinesisch bestimmt nicht. Ich glaube, ich werde Clarissa und Uriah gestatten, ihre Gebetsrunde fortzusetzen. Es ist nichts Dringendes.»
    «Blaise und Garvin haben das neue Abhörsystem noch nicht entdeckt?»
    Beauregard Browne lachte. «Nein, keineswegs. Es ist wirklich amüsant.»
    «Aber Kingstons Theorie finden Sie weniger amüsant, nicht wahr?»
    Die goldenen Locken flogen, als Beauregard Browne den Kopf schüttelte. «Nein. Er war ein wenig zu scharfsinnig. Ich habe unserem herrlichen Patron vorgeschlagen, den neugierigen Kingston mit einem klitzekleinen Mord zu entmutigen.»
    «Wäre das ein geeigneter Fall für Ihren Personaldirektor?»
    «Ja, ich dachte dabei an Uriah. Ich muß leider sagen, daß ich von Ihren Fähigkeiten ein wenig enttäuscht bin, mein lieber gehirnwaschender Mandarin. Ich meine, es ist nicht wirklich gut, daß der langweilige Fletcher jetzt böse Träume von einem Chinesen hat, nicht wahr?»
    «Hatte er noch weitere Alpträume?» fragte Dr. Feng rasch.
    «Soviel wir wissen, keinen mehr, seit jenem Traum vor drei Tagen, als er wieder diesen Chinesen – ohne Zweifel Sie – sah, aber in einem anderen Rahmen. Luke war an ein riesiges Metronom mit einer Klinge darunter festgebunden, und dieses Metronom war so eingestellt, daß es beim Hin- und Herpendeln seinen Kopf abschnitt. Reiner Edgar Allan Poe.»
    «Die Anspielung verstehe ich nicht, aber es ist klar, daß der Alptraum von dem Metronom stammt, das ich während einer Reihe von hypnotischen Sitzungen verwendet habe.»
    «Er stammt von seiner
Erinnerung
an Ihr Metronom, und es ist denkbar, daß sich das Loch in

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