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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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schwache Duft einer parfümierten Seife. Ein Teil seines Zorns verwandelte sich plötzlich in Begehren. »Ja, sie sind mit Little Krell und der Krone verschwunden. Aber es dämmert bald, und El Mico und drei meiner besten Leute haben die Verfolgung im Helikopter bereits aufgenommen.«
    »Ach!« Ein kleiner Seufzer der Erleichterung. Er sah, dass ihre Züge sich wieder anspannten. »Dann bin ich überzeugt, dass alles in Ordnung kommen wird, Hoheit. Ende gut, alles gut.«
    »Ein kluger Gedanke, Nannie.« Er hob die Hand, packte ihr Kinn und grub Daumen und Finger in ihre Wangen, als er ihr Gesicht zu sich heranzog. »Wir müssen immer das Beste hoffen, nicht wahr? Denn wenn der gute Jeremy und der gute Dominic wieder alles verhauen, dann kannst du deine Koffer auspacken, Nannie. Dann bleibst du hier.«

14
    Zum vierten Mal in zwei Minuten sagte Alâeddin: »Du zeigst große Güte, dich um mich zu kümmern, aber ich kann mein Heim nicht verlassen.«
    Modesty bezwang ihre Ungeduld. »Wenn du nicht mit uns kommst, wirst du sterben«, sagte sie sanft.
    »Wenn ich fortgehe, werden Räuber kommen und alles stehlen, was ich ein Leben lang gesammelt habe.«
    Seine Geste umfasste die verschiedenen Höhlen mit ihren vollgestopften Regalen.
    »Wenn du tot bist, werden auch Räuber kommen und alles stehlen.«
    »Ich glaube nicht, dass der Prinz einen alten Mann wie mich zu töten wünscht.«
    »Er hat es gesagt. Du darfst nicht hier bleiben, Alâeddin.«
    »Du bist sehr gütig …«
    Willie betrat die Höhle. »Ich will nur sehen, ob etwas nicht in Ordnung ist, Prinzessin.«
    »Nur, dass ich mich ihm nicht verständlich machen kann. Er will sein Heim nicht verlassen.«
    Willie starrte den Alten streng an und sagte auf Arabisch: »Hör jetzt gut zu, mein Alter. Besteht dein Verstand aus Ziegendreck? Mit jedem Augenblick, den wir länger hier bleiben, wächst die Gefahr …«
    Der Lärm kam so plötzlich wie ein Donnerschlag: das knatternde Geräusch von Rotorblättern, das von den Felswänden des breiten Tales widerhallte. Als sie zum Höhlenausgang rannten, hörten sie Little Krell etwas rufen, dann ein rascher Feuerstoß, dann der scharfe Knall von zwei einzelnen Schüssen.
    Modesty und Willie traten aus der Höhle. Das Geräusch des herannahenden Helikopters war gedämpft gewesen, bis er um die Felswand und ins Tal kam. Jetzt flog er nur siebzig Meter hoch und neigte sich, als er drehte, zur Seite. In der offenen Tür hing an einem Sicherheitsgurt eine Gestalt – Dominic Silk mit einem Maschinengewehr. Aber er feuerte nicht mehr.
    Der Scout stand dreißig Schritte von der Höhle entfernt nahe der Felswand. Daneben lag Alâeddins totes Maultier. Pennyfeather kam, Tracy June am Arm haltend, auf Modesty zu. Er flüsterte ihr etwas ins Ohr. In der anderen Hand hielt er seine unvermeidliche Tasche. Little Krell sprang neben ihnen her und versuchte, sie vor dem Hubschrauber abzuschirmen, soweit ihm das seine Größe erlaubte. In einer seiner großen Hände trug er seine Uzi und einen Beutel mit Reservemagazinen. In der anderen balancierte er die Stahlkassette mit der Pahlawi-Krone, die er in die Höhe und dem Helikopter entgegenhielt, als wolle er ein Ziel bieten. In Wahrheit bot sie einen besseren Schutz als seine untersetzte Gestalt. Der Helikopter hing in der Luft. Dominic feuerte auf den Tank des Scout. Eine gedämpfte Detonation, und das Fahrzeug brannte. Willie fiel auf ein Knie und brachte seine Uzi in Anschlag, aber als er feuerte, stieg der Helikopter zwanzig Meter in die Höhe und drehte ab. Der Feuerstoß ging unterhalb der Maschine vorbei, dann wurde sie von dem aus dem Scout aufsteigenden Rauch verborgen. Sie hörten, wie die Maschine die Richtung wechselte und sahen sie in normaler Höhe von der Höhle weg das Tal entlangfliegen. Einen Augenblick später war der Helikopter hinter einem Felsvorsprung verschwunden.
    Als Pennyfeather den Eingang zur Höhle erreicht hatte, blieb er stehen und sagte vorwurfsvoll zu Modesty: »Hast du mir nicht gesagt, dass man uns mit einem Helikopter nicht verfolgen kann?«
    »Ich habe mich geirrt, Giles. Wie geht es Tracy June?«
    »Gut. Sie glaubt, im Kino zu sein. Sie ist gern im Kino.«
    »Okay. Gehen wir in die Höhle.« Während Giles mit dem Mädchen hineinging, klopfte Modesty Little Krell auf die Schulter. »Das hast du sehr gut gemacht.«
    Er schüttelte betrübt den Kopf. »Als Master Dominic nur einen Schuss abgibt, weiß ich, dass sie die Krone nicht beschädigen wollen. Ich

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