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Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman

Titel: Modesty Blaise 10: Der Xanadu-Talisman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter O'Donnell
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aus. Little Krell, der erstaunt dreingesehen hatte, nickte eifrig und erfreut; jetzt verstand er.
    Modesty sagte: »Fang an, das Schießpulver zu mischen und die Zündung fertig zu machen, Willie. Wir werden nach einem Gehäuse suchen.« Sie wandte sich an Alâeddin und formte ihre Hand, als hielte sie einen Ball. »Etwas Rundes. Möglichst aus Metall. Wenn nicht, brauchen wir Draht zum Umwickeln.«
    Alâeddin legte die Hand auf den Kopf. »Ich … ich weiß nicht, es ist schwer, sich zu erinnern.«
    Während sie in den nächsten zehn Minuten durch die verschiedenen Höhlen gingen, brachte er eine Büchse mit alten kupfernen Schwimmerhähnen zum Vorschein, einen Satz alte Billardbälle und eine seltsame hohle Kugel in der Größe eines Fußballs, von der Stacheln wegstanden. Vielleicht war es einmal ein Dekorationsstück gewesen.
    »Alles in Ordnung, Giles?«
    »Es rührt sich nichts, Liebling.«
    »Gut. Willie, bisher haben wir nichts gefunden.«
    »Mam’selle.« Little Krell winkte. Sie ging durch die verzweigten Höhlen und fand ihn neben dem Kopfende eines Messingbettes stehen; er wies auf einen der großen Knöpfe. »Vielleicht das hier, Mam’selle.«
    Ihre Augen leuchteten. »Du denkst gut.« Sie begann eine Kugel abzuschrauben, Little Krell die andere. Als sie Willie die beiden Kugeln brachten, starrte er sie einen Moment lang an und drehte sie hin und her, dann erhellte ein vergnügtes Grinsen sein Gesicht.
    »Beinahe perfekt, Prinzessin«, murmelte er. »Schau, hier in der Hohlkugel ist der eine Teil des Gewindes, der auf das Ansatzstück des Pfostens geschraubt wird. Das heißt, dass wir dieses Ansatzstück als Stöpsel benutzen können.«
    Sie lächelte. »Es klingt ein wenig verwirrend. Sag uns, was wir machen sollen.«
    »Nimm einen feinen Bohrer aus Alâeddins Werkzeugkasten. Bohr durch die Mitte der beiden Ansatzstücke ein Loch. Schneid sie mit einer Metallsäge ab, damit sie glatt abschließen, wenn wir sie in die Messingkugeln einschrauben. Sobald ich die Zündschnur getrocknet habe, helfe ich dir.«
    Dreißig Minuten später füllte Willie Garvin die beiden Messingkugeln vorsichtig mit Schießpulver und einem reichlichen Sortiment von Stahlschrauben. Die Ansatzstücke, beide mit einem feinen Bohrloch versehen, lagen bereit. »Jetzt muss ich zuerst die Zündung ausprobieren«, sagte er nachdenklich. »Die Schnur ist über einen Meter lang, mehr als genug, um ein paar Versuche zu machen.«
    Little Krell fragte: »Welche Zeit willst du erreichen, Willie?«
    »Sieben Sekunden, denke ich.« Er tat, als werfe er einen Ball hoch, finge ihn mit der
cesta
und schleuderte ihn. Dann wartete er und zählte im Stillen, während er sich die Flugbahn des Balls vorstellte. »Sechs bis sieben Sekunden. Ich werde mir Giles’ Uhr ausborgen; Gott sei Dank, dass du ihm eine neue gekauft hast, Prinzessin.« Modesty sah Willie an und biss sich in die Lippe. Er sprach ein wenig zu beiläufig, und sie wusste, warum.
    »Für diesen Wurf musst du aus der Höhle treten und dann vor der Höhle alle Bewegungen ausführen. Aber da draußen sind fünf oder sechs Feuerwaffen, die nur auf dich warten. Das haben sie bereits mit diesen Schüssen vorhin signalisiert.«
    Sie unterhielten sich immer noch auf Französisch.
    Willie schnitt ein Stück von der jetzt getrockneten Zündschnur ab und sagte: »Ich hoffe, sie verfehlen mich.«
    »Während du zwei Bomben wirfst?«
    »Vielleicht landet schon die erste richtig. Die zweite bestimmt.«
    »Wenn du noch am Leben bist.«
    »Ich nehme nicht an, dass sie so ausgezeichnete Scharfschützen sind.«
    »Es gefällt mir nicht, Willie«, sagte Little Krell.
    »Master Jeremy und Master Dominic, sie schießen gut.«
    Willie nahm das kurze und das lange Stück Zündschnur und die Streichhölzer, die Alâeddin gebracht hatte. »Ich muss ein paar Versuche machen«, bemerkte er leichthin, »aber ich werde es nicht genau dort tun, wo wir mit dem Schießpulver hantiert haben.« Er entfernte sich und rief auf Englisch: »Giles, ich möchte deine Uhr haben.«
    Little Krell beobachtete Modesty. Sie starrte auf die Werkbank, auf der ein kleiner Haufen Acht-Millimeter-Patronen, ein Zinnteller mit ein wenig Schießpulver, eine Schachtel mit sechseckigen Schrauben und einige der Werkzeuge lagen, die Willie gebraucht hatte. Im Schein der Tilley-Lampe, die nicht mehr über der Werkbank hing, waren ihre Augen schwarze Teiche. Ihre Konzentration war so intensiv, dass Little Krell sie beinahe zu sehen

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