Mörderisch verliebt: Roman (German Edition)

verstand nur Bahnhof.
    »Du vergisst ständig, deine Alarmanlage einzuschalten.«
    »Was …«
    »Deine Fenster sind nicht ausreichend gesichert.«
    »Das …«
    »Ein Schmetterling hat mehr Gespür für Gefahr als du.«
    »Hat er nicht!«
    »Du brauchst einen Hund.«
    Mir fiel die Kinnlade herunter. Ich starrte Rivera an und stieß ein ungläubiges Lachen aus. »Ich brauche eine Menge Dinge«, erklärte ich. »Eine Maniküre zum Beispiel. « Ich hielt ihm zum Beweis meine Hände vors Gesicht. »Ein neues Abwassersystem. Eine Fruchtsaftpresse. Aber ganz bestimmt keinen …«
    »Du brauchst einen Hund.«
    »Ich brauche keinen Hund.«
    Das Vieh stürzte ins Wohnzimmer wie ein entzückter, von Windkraft angetriebener Elefant.
    »Den musst du nicht einmal einschalten.«
    »Ich mag keine Hunde!«, entgegnete ich. Langsam stieg Ärger in mir auf.
    Er kam einen Schritt auf mich zu. »Ich möchte mir einfach nicht jede Sekunde am Tag Sorgen um dich machen müssen.«
    »Na ja, du …« Ich holte tief Luft und dachte darüber nach. Manche mögen sagen, dass es dafür Zeit wurde. »Du machst dir Sorgen um mich?«
    Er kam noch einen Schritt näher. Seine Augen schimmerten heute braun wie ein Karamellbrownie. »Selbst ein Plüschpudel hat mehr Gespür für Gefahr als du!«
    Ich dachte, dass ich jetzt eigentlich beleidigt sein müsste, aber Rivera stand ziemlich dicht vor mir.
    »Du machst dir wirklich Sorgen um mich?«, fragte ich. Er nahm mir den Löffel aus der Hand, führte mich zum Sofa und zog mich zu sich herunter. Der sogenannte Hund nahm dort den meisten Platz ein, sodass wir Hüfte an Hüfte sitzen mussten. Riveras war fest und schlank und mit einigen anderen interessanten Körperteilen verbunden. Vielleicht waren Hunde ja doch gar nicht so übel.
    »Darum sollte ich besser über Nacht hierbleiben«, sagte Rivera. »Um dich vor den messerschwingenden Verrückten zu beschützen.«
    Mir fiel wieder die Kinnlader herunter. »Wie?«
    Er grinste und strich mit dem Daumen über meine Handfläche. Ich schaffte es, nicht zu sabbern. »Das kam jetzt leider nicht so raus, wie ich es eigentlich eingeübt hatte«, gab er zu. »Aber konzentrieren wir uns lieber auf den Teil mit dem Über-Nacht-Bleiben. Beim letzten Mal sind wir ja unterbrochen worden. Ich dachte, ich könnte das vielleicht wiedergutmachen.«
    »Na ja, ich …« es fiel mir schwer zu atmen. Männer! Sie neigen dazu, mein Gleichgewicht durcheinanderzubringen – ganz zu schweigen von meinem Denkapparat. »Ich weiß nicht, ob das so eine kluge …«
    Er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streifte meine Wange mit den Fingerspitzen. Ich merkte, wie mein Hirn weich wurde.
    »Ich könnte auf dem Sofa schlafen, wenn du es wirklich möchtest.«
    »Ich weiß nicht.« Ich schluckte schwer. »Hast du denn deine Rüstung dabei?«
    »Keine Rüstung. Um ehrlich zu sein, glaube ich sogar, dass ich meine Boxershorts vergessen habe«, sagte er und küsste mich.

Die Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel »UnpIugged« bei Bantam Dell, New York.
     
     
     
    Verlagsgruppe Random House
     
     
    1. Auflage Deutsche Erstausgabe Oktober 2007
    Copyright © der Originalausgabe 2006 by Lois Greiman
    Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2007
by Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
This translation is published by arrangement
with The Bantam Dell Publishing Group,
a division of Random House, Inc.
Umschlagfoto: Corbis/Kunin
Redaktion: Kristina Lake-Zapp
KC · Herstellung: Str.
    eISBN : 978-3-6410-1506-0
     
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