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Moerderische Familienbande

Moerderische Familienbande

Titel: Moerderische Familienbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne George
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würde keine Pekannüsse mehr auflesen. Hat er dann auch nicht mehr. ■
    Haley bekam plötzlich einen seltsamen Hustenanfall. Glücklicherweise waren wir bereits kurz vor der Ausfahrt.
    Freds weißer Oldsmobile stand in der Einfahrt, als wir vor dem Haus anhielten. Haley hüpfte aus ihrem Auto und half Trinity und mir dabei, uns auseinanderzufalten.
    „So muss es im Mutterleib gewesen sein“, grummelte ich. Ich humpelte die Vordertreppe hinauf, schloss die Tür auf und rief nach Fred. „Hier.“
    Ich folgte seiner Stimme ins Wohnzimmer, wo er in seinem Lehnstuhl saß. Neben ihm stand eine offene Bierfla-
     
    sehe, und er blickte mich über die Seiten der 'Birmingham News“ hinweg an. „Wie war's im Gefängnis? Die Nachricht, die du mir hinterlassen hast, war ja recht kryptisch. Welche Freundin hast du befreit?“
    „Trinity Buckalew, Meg Bryans Schwester. Sie kommt gleich zusammen mit Haley.“
    „Jetzt sofort?“
    Eine Antwort war nicht mehr nötig, denn Trinity fegte bereits mit ihren 1,87 Metern herein. Ihr leuchtend blaues Cape samt Hut ließ einen zusammenschrecken. Fred fuhr aus seinem Sessel hoch.
    „Er ist so höflich“, murmelte ich Haley zu.
    „Ich bin Trinity Buckalew.“ Trinity ging mit ausgestreckter Hand auf Fred zu. „Ihre Frau war so freundlich, mir ihre Gastfreundschaft anzubieten.“
    „Wie schön.“ Fred legte die Zeitung nieder und schüttelte ihre Hand. „Freut mich sehr, Sie kennen zu lernen.“
    „Mein Vater ist ein einzigartiger Mann“, flüsterte mir Haley zu.
    „Sag so was nicht“, flüsterte ich zurück, um dann laut zu sagen: „Lassen Sie mich Ihnen Ihr Cape und Ihren Hut abnehmen, Trinity. Und fühlen Sie sich ganz wie zu Hause. Hätten Sie gern etwas zu trinken?“
    Trinity reichte mir Cape und Hut. „Haben Sie Black Jack da?“
    „Vermutlich. Ich schau mal nach. Wasser? Eis?“
    „Geben Sie mir einfach die Flasche. Das reicht völlig. Und ein Glas natürlich.“
    Haley bekam einen weiteren Hustenanfall. „Ich hol ihn“, stieß sie keuchend hervor und verschwand in Richtung Küche.
    „Das gute Kind braucht Hustensaft“, sagte Trinity, während sie sich aufs Sofa setzte.
     
    „Ich schau mal nach ihr“, sagte ich, „und hole uns ein paar Snacks.“
    In der Küche stand Haley auf einer kleinen Trittleiter und warf einen Blick in den oberen Wandschrank, wo wir unsere alkoholischen Getränke aufbewahren. Da ich nichts trinke und Fred am liebsten Bier mag, stehen die Flaschen da seit langer Zeit. „Hier ist ein Jack Daniels“, sagte sie. „Er ist sehr staubig. Wird Whisky schlecht?“
    „Woher soll ich das wissen? Ich bezweifle es aber. Staub ihn einfach ab.“
    Ich holte ein paar Ritz Crackers aus der Speisekammer und nahm Pepper-Jelly und Frischkäse aus dem Kühlschrank.
    „Sie ist herrlich, nicht wahr?“ Haley deutete mit dem Kopf in Richtung Wohnzimmer. „Schade, dass wir Meg nicht auch besser kennen gelernt haben.“
    Megs Worte, dass sie „mörderischen Spaß“ habe, klangen mir flüsternd im Ohr. „Es ist schwer zu glauben, dass sie Selbstmord begangen haben soll“, sagte ich. „Eigentlich denke ich, dass Trinity recht hat. Irgendjemand, vielleicht Richter Haskins, vielleicht aber auch jemand anders wie diese Frau im Club, hat sie aus dem Fenster gestoßen.“
    „Das ist aber auch schwer zu glauben.“
    „Ich weiß.“ Ich reichte Haley ein Tablett für die Flasche und eine Leinenserviette. „Hier. Wenn schon, denn schon.“
    Als ich mit den Snacks ins Wohnzimmer zurückkehrte, war Trinity dabei, Fred zu erklären, dass Megs Tod kein Selbstmord gewesen sei und dass höchstwahrscheinlich Bobby Haskins sie umgebracht habe, weil sein Ururgroßvater unehelicher Abstammung war und Meg dafür Beweise gehabt hatte.
    „Ich habe sie gesehen“, sagte ich. „Eine Unehlichkeits-erklärung aus dem Staat Georgia.“
     
    „Was ist denn eine Unehelichkeitserklärung?“, fragte Haley.
    Ich war mir sicher, dass Trinitys langatmige Erläuterung Fred einen gelangweilten Blick abringen würde. Er schien jedoch fasziniert.
    „Und wegen so etwas morden Menschen?“, fragte er.
    Trinity goss sich einen ordentlichen Schluck aus der Flasche ein. „Meine Freundin Georgiana Peach, die eine anerkannte Genealogin ist und ein Ahnenforschungsbüro betreibt, sagt, es sei verbreiteter, als die Leute so denken.“ Sie hielt das Glas hoch. „Prost.“ Gluck gluck.
    Fred, mein einzigartiger Mann, beobachtete sie voller Bewunderung. „Was sagt die Polizei denn zu

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