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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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zu lassen, aber sie hatte das verhindert, indem sie auf einer Bezahlung im Voraus bestanden hatte.
    Er wünschte, sie wäre bei der Explosion ums Leben gekommen. Vielleicht war das ja passiert; er wusste nicht, ob es außer Vincenzo noch weitere Opfer gegeben hatte. Aber falls sie lebend entkommen war, würde er einen Waffenstillstand erklären. Lily Mansfield hatte von den Nervis nichts mehr zu befürchten. Sie hatte auf eine Kette von Ereignissen reagiert, die er angestoßen hatte, und so, wie aus einem kleinen Schneeball eine Lawine werden kann, waren diese Ereignisse völlig außer Kontrolle geraten.
    Er hatte seinen Bruder auf dem Gewissen. Wahrscheinlich hatte er dadurch seine unsterbliche Seele geopfert, aber vielleicht wogen die vielen Menschenleben, die er durch die Vernichtung des Virus gerettet hatte, diese Sünde wieder auf.
    Und vor allem hatte er Giselle gerettet.
    Damone trat an die Tür. Natürlich waren die Schüsse durchs ganze Haus gehallt, aber niemand war in Rodrigos Büro gestürzt. Er öffnete die Tür und sah davor mehrere nervöse Männer stehen, die ihn mit verunsicherter Miene ansahen. Sein Blick wanderte über die Gesichter und endete auf dem von Tadeo, Rodrigos rechter Hand. »Rodrigo ist tot«, sagte er traurig. »Die Geschäfte liegen von nun an allein in meiner Hand. Tadeo, würdest du bitte dafür sorgen, dass der Leichnam meines Bruders mit dem gebotenen Respekt behandelt wird? Ich werde ihn heimbringen und neben Papa beerdigen.«
    Tadeo nickte mit bleichem Gesicht. Er wusste, welche Alternativen ihm blieben. Er konnte für Damone arbeiten oder sterben.

    Er wählte das Leben. Nachdem er den übrigen Männern etwas zugemurmelt hatte, traten sie ins Büro, um Rodrigos Leichnam wegzuschaffen.
    Damone verschwand in einem anderen Zimmer und telefonierte. »Monsieur Blanc. Es ist vorbei. Ich brauche Sie nicht mehr.«

    32
    »Warum ausgerechnet Griechenland?«, fragte Lily, während sie in Swains Hotelzimmer ihre Sachen packte.
    »Weil es dort warm ist, und weil es der nächste Flug ist, für den noch Plätze frei sind. Hast du deinen Pass?«
    »Welchen meinst du?«
    Er hielt kurz inne und lächelte sie eigenartig liebevoll an.
    »Den mit deinem richtigen Namen. Unter dem ich das Ticket gebucht habe.«
    Sie zuckte zusammen. »Das könnte Probleme geben.« Sie hatte nicht vergessen, dass sie immer noch vor der CIA auf der Hut sein musste, obwohl sie bislang offenbar unentdeckt geblieben war. Ob das nach den Ereignissen von heute so bleiben würde, musste sich erst noch zeigen. »Schalte den Fernseher ein. Ich will sehen, ob sie etwas in den Nachrichten bringen.«
    Entweder wurde die Explosion unter den Teppich gekehrt, oder sie hatten den Bericht darüber verpasst. Auf keinen Fall konnten sie warten, bis der Nachrichtensender das nächste Mal die Schlagzeilen meldete. Statt einen Portier zu rufen, trug Swain ihr Gepäck eigenhändig nach unten und checkte dann aus.
    »Wir müssen noch mal bei meiner Wohnung vorbeifahren«, sagte Lily, als sie im Auto saßen. Sie hatten den Lieferwagen ein paar Straßen vor dem Hotel abgestellt und waren von dort aus zu Fuß gegangen.
    Swain sah sie fassungslos an. »Weißt du, wie viel Zeit das kostet?«
    »Ich muss die Bilder von Zia holen. Ich weiß nicht, ob oder wann ich wieder nach Paris komme, deshalb werde ich sie auf keinen Fall hier lassen. Falls wir unseren Flug verpassen, rufe ich einfach am Flughafen an, storniere unsere Plätze und buche auf das nächste Flugzeug um.«
    »Vielleicht schaffen wir es trotzdem«, sagte er mit einem diabolischen Grinsen, und Lily machte sich auf die Fahrt ihres Lebens gefasst.
    Sie schafften es unversehrt bis zu ihrer Wohnung, wobei Lily allerdings die meiste Zeit die Augen zukniff und sie kaum je aufmachte, so laut die Bremsen auch quietschen und so empört die Hupen auch quäken mochten. »Bin gleich wieder da«, sagte sie, als er anhielt.
    »Ich komme mit.«
    Sie sah ihn ungläubig an, während er ausstieg und den Wagen abschloss. »Aber du blockierst die ganze Straße. Und wenn jemand vorbei will?«
    »Dann muss er, verflucht noch mal, warten.«
    Er lief neben ihr die Treppe hoch, die linke Hand auf ihrem Rücken, die Rechte an der Pistole. Lily schloss die Tür auf, und Swain huschte vor ihr in die Wohnung, während sie die Hand ausstreckte und das Licht einschaltete. Er schwenkte die Pistole hin und her, bis er sich überzeugt hatte, dass niemand auf sie wartete.
    Lily trat nach ihm ein und schloss die Tür.

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