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Moerderische Kuesse

Moerderische Kuesse

Titel: Moerderische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Lily.
    »Das wäre Verschwendung.« Sie trank einen Schluck Kaffee.
    »Mir schmeckt der hier wesentlich besser.« Sie deutete auf ihre Tasse. »Wein … igitt!«
    »Dieser Wein wird dich bekehren, das verspreche ich dir.«
    »Das haben mir schon viele versprochen. Und alle haben sich geirrt.«
    »Nur ein winziges Schlückchen, nur für den Geschmack«, gurrte er, und zum ersten Mal sah sie so etwas wie Unwillen in seinen Augen aufflackern. Er war Salvatore Nervi, er war es nicht gewohnt, dass ihm jemand widersprach, und schon gar nicht eine Frau, die er mit seiner Aufmerksamkeit beehrt hatte.

    »Ich kann Wein nicht ausstehen –«
    »Diesen Wein hast du noch nicht probiert«, sagte er, griff nach der Flasche, schenkte einen Fingerbreit in ein zweites Glas und reichte es ihr dann über den Tisch. »Wenn du den hier nicht für göttlich hältst, werde ich dich nie wieder bitten, einen Wein zu kosten. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    Damit hatte er unbestreitbar Recht, denn dann wäre er tot.
    Und sie auch, wenn sie jetzt von dem Wein trank.
    Als sie den Kopf schüttelte, wurde er wirklich zornig und stellte das Glas hart auf der Tischplatte ab. »Nie tust du das, was ich möchte.« Wütend sah er sie an. »Ich würde gern wissen, warum du überhaupt hier bist. Vielleicht sollte ich dich von meiner Gesellschaft erlösen und den Abend beenden, hm?«
    Nichts hätte ihr besser gefallen – wenn er nur schon mehr Wein getrunken hätte. Sie glaubte nicht, dass ein kleiner Schluck genug Gift enthielt, um ihn zu erledigen. Das Gift war angeblich hochwirksam, und sie hatte genug davon durch den Korken in die Flasche injiziert, um mit dieser Flasche sämtliche Ober im Restaurant abzuservieren. Aber was würde mit der entkorkten Weinflasche passieren, wenn er jetzt wutentbrannt aufstand? Würde er sie mitnehmen, oder würde er sie auf dem Tisch stehen lassen und aus dem Restaurant stürmen? Der Wein war viel zu teuer, als dass man ihn wegschütten würde, so viel war klar. Nein, entweder würde man ihn glasweise an die anderen Gästen verkaufen, oder die Belegschaft würde ihn unter sich aufteilen.
    »Na gut«, gab sie sich geschlagen und griff nach dem Glas.
    Ohne zu zögern, setzte sie es an den Mund und kippte es, bis der Wein ihre zusammengekniffenen Lippen benetzte, aber ohne dass sie auch nur einen Tropfen geschluckt hätte. Wirkte das Gift auch durch die Haut? Sie war fast sicher, dass es so war; immerhin hatte Dr. Speer sie ermahnt, Latexhandschuhe zu tragen, wenn sie damit hantierte. Die folgende Nacht könnte äußerst interessant werden, befürchtete sie, und zwar auf ganz andere Art als geplant, aber ihr blieb kein anderer Ausweg. Sie konnte die Flasche nicht einmal auf den Boden fegen, weil das Personal beim Aufputzen unweigerlich in Kontakt mit dem Wein kommen würde.
    Sie gab sich keine Mühe, das Schaudern zu unterdrücken, das sie bei diesem Gedanken durchlief, und setzte hastig das Glas wieder ab, um anschließend ihre Lippen mit der Serviette abzutupfen, bevor sie das Tuch sorgsam so zusammenfaltete, dass sie den feuchten Fleck nicht berührte.
    »Und?«, fragte Salvatore ungeduldig, obwohl er ihr Schaudern bemerkt haben musste.
    »Faule Trauben«, sagte sie und schüttelte sich wieder.
    Er sah sie an wie vom Donner gerührt. »Faule –?« Er konnte einfach nicht fassen, dass sie diesen fantastischen Tropfen nicht zu schätzen wusste.
    »Genau. Wenn du mich fragst, lassen das Aroma, das Bukett sowie sämtliche Haupt‐ und Nebennoten auf verfaulte Trauben schließen. Bist du jetzt zufrieden?« Sie ließ in ihren Augen ebenfalls zornige Blitze aufblinken. »Ich mag es nicht, wenn man mich zu etwas zwingt.«
    »Ich habe dich doch nicht –«
    »O doch. Indem du mir gedroht hast, dich nicht mehr mit mir zu treffen.«
    Er nahm wieder einen Schluck, auch um Zeit zu gewinnen.
    »Entschuldige bitte«, antwortete er dann vorsichtig. »Ich bin es nicht gewohnt, dass man –«
    »Dir widerspricht?«, nahm sie ihm das Wort aus dem Mund und imitierte ihn dann, indem sie einen Schluck Kaffee trank.
    Würde durch das Koffein das Gift schneller wirken? Oder würde die fette Sahne es abschwächen?
    Sie wäre bereit gewesen, ihr Leben zu opfern, wenn sie dafür einen gut gezielten Schuss auf seinen Kopf frei gehabt hätte; im Grunde war das hier nichts anderes. Sie hatte das Risiko so weit minimiert wie nur möglich, aber ein Restrisiko blieb immer, und ein Gifttod war ausgesprochen unangenehm.
    Er zog die stämmigen

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