Moerderische Schaerennaechte
dir etwas wünschen«, sagte Nora und strich ihm übers Haar.
Sie legte ihm ein ordentliches Stück Torte auf den Teller und schob anschließend Pernilla die Tortenplatte zu. Pernilla schnitt sich nur ein kleines Stück ab und reichte die Torte an Susanne weiter.
»Magst du keine Princess-Torte?«, fragte Nora an Pernilla gewandt. »Du isst doch sonst so gerne Süßes?«
»Ich habe heute Abend keinen rechten Hunger«, sagte Pernilla und stand auf. »Ist es okay, wenn ich statt Kaffee eine Tasse Tee trinke?«
»Natürlich.«
Nora blickte ihr verwundert nach. Pernilla bevorzugte normalerweise Kaffee.
»Die Teebeutel sind rechts im Schrank«, rief sie. »Nimm dir, was du brauchst.«
Pernilla nahm einen Teebeutel und griff nach dem Wasserkocher. Noras Blick ruhte auf ihrem locker sitzenden Pullover.
Sie blickte zu Thomas, der vollauf damit beschäftigt war, mit ihrem Vater über Tempolimits zu diskutieren.
Thomas war bester Laune, schon seit er in die Wohnung gekommen war.
»Was für exquisite Törtchen«, rief Monica aus und wandte sich an Nora. »Hast du die selbst gebacken?«
Nora schüttelte den Kopf und schob die Gedanken an Thomas und Pernilla beiseite. Es war mehr als deutlich, dass die identisch aussehenden Kuchenstücke mit den hübschen Verzierungen nicht selbst gebacken waren.
»Nein, die sind aus der Konditorei.«
»Natürlich. Wie solltest du das auch schaffen, bei deinem Job und allem, was du um die Ohren hast. Wie dumm von mir, etwas anderes anzunehmen. Ich weiß ja, dass du eine richtige Karrierefrau bist.«
Monica nahm ein Schokoladenbisquit vom Kuchenteller.
»Die Muffins sind selbst gebacken«, sagte Nora und hätte sich im selben Moment am liebsten auf die Zunge gebissen.
Sie hatte es nicht nötig, sich vor ihrer Exschwiegermutter zu rechtfertigen.
Pernilla sprang ihr wieder einmal zur Seite.
»Warum hilfst du Nora nicht bei solchen Sachen, Monica?«, fragte sie und lächelte zuckersüß. »Meine Schwiegermutter bringt immer einen großen Teller Kuchen mit, wenn wir Thomas’ Geburtstag feiern. Sie ist unglaublich lieb, sie weiß, dass ich keine Zeit habe, selbst zu backen. Wäre es nicht eine nette Idee, wenn du dich das nächste Mal um derlei Dinge kümmerst?«
Nora unterdrückte ein Lachen. Monica würde niemals ihre elegant manikürten Finger in klebrigen Teig stecken.
Im selben Moment räusperte ihr Vater sich, stand auf und setzte die Brille ab.
Simon sah seinen Opa erwartungsvoll an. Er hatte schon Sahne auf seine neue Polizeiuniform gekleckert, und sein Mund war vollgestopft mit grünem Marzipan.
Der frischgebackene Achtjährige sah so glücklich aus, wie er da inmitten der ganzen Familie saß, und Nora entspannte sich ein wenig. Letztlich war es doch richtig gewesen, nicht nur Henrik, sondern auch seine Eltern einzuladen.
Sogar mit Marie hatte sie sich abgefunden.
»Jetzt ist es aber höchste Zeit, dass wir das Geburtstagskind hochleben lassen. Ein vierfaches Hipp, hipp, hurra, hurra, hurra, hurra!«
»Warst du zufrieden mit deinem Geburtstag?«
Nora deckte Simon zu und strich die Bettdecke glatt. Sie streichelte seine heißen Wangen, die immer noch vor Aufregung gerötet waren.
Die Gäste waren gegen halb zehn gegangen, und es war höchste Schlafenszeit. Am nächsten Morgen war wieder Schule, und sie musste Simon und Adam schon um zehn vor sieben wecken, damit sie sich morgens in Ruhe fertig machen konnten.
»Mhmm.«
Er gähnte und drehte sich auf die Seite, seinen Teddy Freddy fest im Arm. Schläfrig rieb er seine Nase an dem Bären.
Das abgeliebte Schmusetier muss dringend gewaschen werden, dachte Nora und fragte sich gleichzeitig, wie sie es anstellen sollte, Simons Einwilligung zu bekommen. Jedes Mal, wenn sie versuchte, ihm den Teddy abzunehmen, um ihn im Waschbecken kurz mit ein bisschen Shampoo durchzuwaschen, war das ein richtiger Kampf. Aber das Plüschfell wimmelte wahrscheinlich mittlerweile von Bakterien.
»War die Torte gut?«
»Ja, die war superlecker.«
»Weißt du noch, was du dir beim Kerzenauspusten gewünscht hast?«
Simon nickte.
»Willst du es mir sagen, oder soll es ein Geheimnis sein?«
Er zögerte.
Der Blick in seinen blauen Augen war ganz klar.
»Ich hab mir gewünscht, dass ihr euch wieder vertragt, Papa und du, damit wir zurück nach Hause können.«
Kapitel 61
»Ich glaube, Nora ahnt etwas«, sagte Pernilla mit herzhaftem Gähnen.
Sie lag auf ihrer Seite des Bettes und hatte den Kopf an Thomas’ Schulter gelehnt. Es ging
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