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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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für den Mord an Kaufman.
    Kihlberg und Martinger waren die einzigen Überlebenden einer engen, zusammengeschweißten Gruppe von Kameraden. Wie nahe standen sie sich eigentlich?
    »Und wenn sie DNA von zwei verschiedenen Mördern identifiziert haben?«, rief Thomas aus.
    »Was meinst du damit?«
    »Könnten Kihlberg und Martinger Komplizen sein?«
    Er änderte seine Sitzhaltung und spürte einen Stich im Brustkorb, der nach dem Autounfall immer noch wehtat. Thomas befürchtete, dass er sich eine Rippe angebrochen hatte, als der Aufprall ihn in den Sicherheitsgurt katapultierte, denn er konnte nur unter Schwierigkeiten auf der rechten Seite liegen. Außerdem hatte er einen ordentlichen Bluterguss, der Pernilla nicht verborgen geblieben war.
    Er hatte den Unfall so gut es ging verharmlost, aber sie hatte sich trotzdem darüber aufgeregt, dass er ihr nicht gleich davon erzählt hatte.
    »Komplizen?«, echote Margit.
    »Nur mal als Gedankenspiel«, sagte Thomas. »Sie begehen die Morde umschichtig. Kihlberg hat ein Alibi für die ersten drei, Martinger für die letzten. Indem sie sich abwechseln, geben sie sich gegenseitig ein Alibi. Ist doch ein genialer Plan.«
    Margit führte den leeren Kaffeebecher zum Mund, setzte ihn aber wieder ab, als ihr einfiel, dass er leer war.
    »Zwei Mörder?«, sagte sie.
    »Das klingt vielleicht etwas weit hergeholt, ist aber nicht unmöglich. Vergiss nicht, dass sie an dem Wochenende, als der erste Mord entdeckt wurde, zusammen waren, das hat Kihlberg vor ein paar Stunden selbst gesagt. Sie waren gemeinsam im Theater. Was haben sie danach gemacht? Vielleicht haben sich ihre Wege getrennt. Der eine fuhr nach Västerås und der andere zu Marcus Nielsen nach Jarlaberg.«
    Thomas schlug sein Notizbuch auf und vergewisserte sich, dass seine Erinnerung ihn nicht trog.
    »Martinger ist der Einzige aus der alten Gruppe, mit dem Kihlberg noch Kontakt hat. Sie sind seit dreißig Jahren befreundet, und die Familien verkehren miteinander.«
    »Wir wissen immer noch nicht, warum die Morde begangen wurden«, sagte Margit. »Es muss auf jeden Fall ein starkes Motiv geben.«
    »Wenn wir nur diese Tagebücher hätten … Ich bin sicher, dass wir die Antwort darin finden.«
    Margit drehte den leeren Plastikbecher eine Weile in den Fingern, dann knüllte sie ihn zusammen und warf ihn in den Papierkorb. Die anderen Becher ließ sie stehen.
    »Sie würden ein hohes Risiko eingehen«, sagte sie. »Zwei Personen, das erfordert eine ganz andere Art von Planung und außerdem großes Vertrauen zueinander.«
    »Das ist vorhanden. Ihre ganze Ausbildung beim Militär drehte sich nur darum. Die beiden haben das Töten trainiert, vergiss das nicht.«
    »Wir müssen ihre Telefonverbindungen überprüfen«, sagte Margit. »Ob sie kürzlich Kontakt hatten. Wir brauchen eine vollständige Übersicht über ihre Lebensverhältnisse.«
    »Ich frage Karin und Kalle, ob sie uns helfen, übernimm du die Staatsanwaltschaft«, sagte Thomas. »Wir können wohl davon ausgehen, dass Martinger weiß, dass wir ihn morgen in Arlanda erwarten. Kihlberg hat ihn garantiert gewarnt.«
    Er verließ Margits Büro. Auf dem Weg zu seinem Zimmer kam er am Besprechungsraum vorbei, wo die Lebensläufe der Küstenjäger immer noch an der Pinnwand hingen.
    Die alten Fotos von Martinger und Kihlberg zeigten zwei Kameraden, die fast identisch aussahen. Einst waren sie bereit gewesen, füreinander zu töten. Waren sie auch bereit, füreinander zu morden?

Kapitel 59
    Nora trat einen Schritt zurück und bewunderte ihr Werk. Mitten auf dem Küchentisch thronte eine Princess-Torte mit acht Kerzen. Sie war extra früh aufgestanden, um Kuchen zu backen und alles für Simons Geburtstagsparty vorzubereiten.
    Sie wollte so gern, dass sein erster Geburtstag nach der Trennung perfekt wurde. Die Scheidung seiner Eltern sollte seinen großen Tag nicht beeinträchtigen.
    Jetzt war es kurz vor sieben, bald würden die ersten Gäste eintreffen. Nora blickte sich in der großen Küche um, die der ausschlaggebende Grund gewesen war, diese Wohnung zu nehmen. Jetzt war alles fertig.
    Ihr wurde ein wenig flau im Magen, wenn sie daran dachte, dass Henrik und seine Eltern kommen würden. Sie war nie besonders gut mit Monica und Harald Linde ausgekommen, aber Simon zuliebe waren sie eingeladen.
    Um ehrlich zu sein, war ihre Schwiegermutter das eigentliche Problem, nicht der rücksichtsvolle Harald, der kürzlich nach einer langen Diplomatenlaufbahn in den Ruhestand gegangen

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