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Moerderische Schaerennaechte

Moerderische Schaerennaechte

Titel: Moerderische Schaerennaechte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Viveca Sten
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Haar, ohne dass er protestierte. Sie lächelte und tätschelte seinen Arm.
    »Na klar. Da sind noch Muffins von gestern übrig, wenn ihr mögt. Torte auch.«
    »Du bist die Beste, Mama.«
    Noras Augen wurden wieder feucht.
    Thomas hatte Margit früh am Morgen abgeholt, um dem Berufsverkehr zu entgehen. Auf dem Weg nach Berga kümmerte er sich nicht sonderlich um die erlaubte Höchstgeschwindigkeit. Er hatte nur sechs Stunden geschlafen, fühlte sich aber trotzdem ausgeruht. Margit war mit dem Kopf an der Fensterscheibe eingenickt, und Thomas konzentrierte sich auf den Verkehr.
    Sie rauschten an Gullmarsplan und Årsta vorbei, und Thomas stellte fest, dass sich die Staus überwiegend in der Gegenrichtung bildeten. Hoffentlich hatten die Schlangen sich aufgelöst, wenn sie wieder zurückfuhren. Martingers Maschine würde in ein paar Stunden landen.
    Erst kurz vor der Abfahrt nach Berga öffnete er den Mund. Da war es fünf nach acht.
    »Wir sind gleich da«, sagte er und berührte Margits Schulter.
    »Ich bin wach. Hab nur mal kurz die Augen zugemacht.«
    Ihr leises Schnarchen während der letzten zwanzig Minuten sagte zwar etwas anderes, aber Thomas beließ es dabei.
    »Ich überlege, ob wir Martinger und Kihlberg bitten sollten, uns freiwillig eine DNA-Probe zu geben«, sagte Margit und streckte sich. »Wenn sie nichts zu verbergen haben, dürfte das kein Problem sein.«
    »Ein gutes altes Argument, das noch nie jemand angeführt hat«, sagte Thomas.
    Margit überhörte die leichte Ironie ganz bewusst.
    »Normalerweise klappt das. Wenigstens, bis sie mit einem Anwalt gesprochen haben.«
    »Einen Versuch ist es wert. Wie weit bist du mit ihren Telefonen? Was hat der Staatsanwalt gesagt?«
    »Wir haben die Genehmigung. Ich habe Kalle gebeten, die Handy- und Festnetzverbindungen zu überprüfen. Er hat auch die Telefongesellschaft kontaktiert, wegen des Anschlusses der Nielsens.«
    »Wann rechnet er mit Ergebnissen?«
    »Heute oder morgen. Das dauert normalerweise nicht lange.«
    Thomas fuhr von der Schnellstraße in Richtung Marinebasis ab. Gleich würden sie Hauptmann Elsa Harning wiedertreffen. Er erinnerte sich an ihre Respekt gebietende Erscheinung, hatte aber den Verdacht, dass sie ihnen gegenüber nicht aufrichtig gewesen war.
    »Ob das Marinekommando wohl absichtlich versucht, uns etwas zu verheimlichen, was meinst du?«
    Margit zögerte mit der Antwort.
    »Ich weiß es nicht«, sagte sie nach einer Weile. »Aber es ist schon merkwürdig, dass die Anzahl der Männer nicht stimmt.«

Kapitel 63
    Der Wachposten am Tor stellte sich stur, als Thomas und Margit zugeben mussten, dass sie unangemeldet kamen. Erst als Thomas seinen Dienstausweis zückte und verlangte, mit seinem Vorgesetzten zu sprechen, lenkte der Posten ein. Aber bevor er sie durchwinkte, schrieb er sich das Kennzeichen ihres Wagens und ihre Personennummern auf.
    Anschließend musste er zum Telefon gegriffen haben, denn Elsa Harning erwartete sie bereits in der Eingangshalle, als Thomas die Tür öffnete. Genau wie beim letzten Mal war ihre Uniform perfekt gebügelt, aber heute hatte sie ihr blondes Haar zu einem schlichten Knoten aufgesteckt.
    »Wie ich sehe, möchten Sie noch einmal mit mir sprechen«, sagte sie in freundlichem Ton. »Es wäre vielleicht einfacher gewesen, wenn Sie vorher angerufen und einen Termin vereinbart hätten. So habe ich leider nur wenige Minuten Zeit für Sie.«
    »Es gibt noch andere Dinge, die vielleicht einfacher gewesen wären«, konnte Thomas sich nicht verkneifen zu erwidern.
    Sie folgten ihr durch denselben Korridor wie beim letzten Besuch, aber diesmal führte Elsa Harning sie in ihr Büro. Es war ein großes, helles Zimmer, das ebenfalls aufs Meer hinausging. Der Schreibtisch war – bis auf eine Schreibunterlage, zwei Aktenordner und eine Stiftschale – vollkommen leer.
    In dem Zimmer gab es nirgends persönliche Dinge, keine Fotos von Kindern oder Hunden. Nichts, was irgendeinen Hinweis darauf gegeben hätte, wer die Frau vor ihnen eigentlich war.
    Das Einzige, was nicht recht zu dieser Nüchternheit passte, war eine ungewöhnlich üppige Porzellanblume, die in einer Ecke stand und um das ganze Fenster rankte. Zumindest hatte die gestrenge Offizierin einen grünen Daumen.
    »Womit kann ich diesmal behilflich sein?«, fragte sie und deutete mit einer Handbewegung an, dass sie auf dem Besuchersofa Platz nehmen sollten. »Kann ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«
    »Danke, gern«, sagte Margit.
    Elsa Harning griff

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