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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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weniger zynisch ist, würde vielleicht denken, dass das ein Zufall ist, vor allem, weil es fast nichts gibt, was du nicht produzierst.«
    » Aber du und ich sind nun einmal fürchterliche Zyniker.«
    » Ja, und deshalb habe ich Feeney angerufen, er hat mir gesagt, dass er bei der Suche nach als vermisst gemeldeten Personen auf jemanden gestoßen ist. Es wird dir nicht gefallen.«
    » Wer?«
    » Eine gewisse Gia Rossi.« Sie griff nach seiner Wasserflasche und trank einen großen Schluck. » Kursleiterin und Trainerin bei BodyWorks. Kennst du sie?«
    » Nein.« Er presste kurz die Finger vor die Augen, ließ sie dann aber wieder sinken und fuhr mit rauer Stimme fort: » Nein, ich glaube nicht. Gab es auch damals irgendeine Verbindung zu mir?«
    » Nicht, dass ich wüsste, ich habe es extra noch einmal überprüft. Er hat die Produkte dieses Mal gewechselt. Falls du etwas damit zu tun hast, müssen wir herausfinden, was. Vielleicht ist er ein Konkurrent oder ein ehemaliger Angestellter, den du rausgeworfen hast. Auf alle Fälle müssen wir der Sache nachgehen.«
    » Wann hat er die zweite Frau entführt?«
    » Sie wurde gestern als vermisst gemeldet. Bisher habe ich noch keine Einzelheiten– Feeney kümmert sich darum. Ich muss erst noch etwas anderes erledigen, aber wir müssen dieser Sache auf den Grund gehen. Ich weiß, das ist für dich wie ein Schlag ins Gesicht, aber es ist auch ein Fehler. Sein Fehler. In den anderen Fällen gab es keine Verbindung zwischen den Opfern, aber jetzt haben wir eine entdeckt.«
    » Ja.«
    » Es tut mir leid. Ich muss allmählich wieder los.«
    » Geh nur. Ich mache hier noch etwas weiter.«
    Obwohl sie ihm gerne Trost gespendet hätte, küsste sie ihn nicht. Stattdessen drückte sie ihm sanft die Hand, bevor sie wieder ging.
    Auf dem Rückweg zu ihrem Büro kam Baxter ihr entgegen. » Bisher habe ich nichts herausgefunden«, meinte er. » Ich habe noch einmal mit der Schwester gesprochen, war in dem Klub und habe die Nachbarn des Opfers befragt. Was nicht das Mindeste ergeben hat.«
    » Was macht der Ex?«
    » Ist übers Wochenende verreist. Der Nachbar meinte, er wäre zum Snowboarden in Colorado.«
    » Weshalb sollte irgendwer freiwillig auf einem Berg im Schnee herumspringen?«, wunderte sich Eve.
    » Keine Ahnung. Ich treibe lieber im Sommer Sport, wenn die Frauen möglichst spärlich bekleidet sind. Bei Schnee und Eis sieht man nicht mal das kleinste Stückchen nackter Haut.«
    » Mann, Baxter, Sie sind einfach ein Schwein.«
    » Und stolz darauf. Soll ich den Ex unter die Lupe nehmen? Der Nachbar meinte, er wüsste, wo er abgestiegen ist. Aber morgen Abend kommt er sowieso zurück.«
    » Dann werden wir zu ihm fahren, wenn er wiederkommt. Sprechen Sie mit Jenkinson und gucken Sie, wie weit er und Powell mit der Liste der Leute sind, die damals von uns vernommen worden sind. Sie und Trueheart können ihnen dabei helfen, die Liste noch einmal durchzugehen. Die Medien wissen inzwischen Bescheid, das heißt, ab morgen werden wir unter einem Berg von falschen Hinweisen begraben sein. Trotzdem müssen wir ihnen allen nachgehen, deshalb sollten diese Dinge bis dahin erledigt sein.«
    Nadine saß mit übereinandergeschlagenen Beinen auf ihrem Besucherstuhl und betrachtete ihre Fingernägel, während sie über ihr Headset mit jemandem sprach.
    » Sie müssen den Termin verschieben oder die Sendung absagen«, erklärte sie. » Nein. Nein. Wir haben schriftlich vereinbart, dass eine heiße Story, von der ich denke, dass ich ihr persönlich nachgehen muss, Vorrang vor allem anderen hat. So war es abgemacht.«
    Sie blickte auf Eve und rollte mit ihren intelligenten grünen Augen. » Typisch Assistenten oder eher Assistenten von Assistenten«, meinte sie. » Und was den blöden Beitrag angeht, kann der Kollege ihn problemlos verschieben. Ich muss es ja wohl wissen. Schließlich bin ich selbst eine begnadete Reporterin.«
    Damit riss sie sich das Headset von ihrem tadellos frisierten Kopf.
    » Der Preis des Ruhms«, erklärte Eve.
    » Wem sagen Sie das, nur finde ich, dass mir der Ruhm einfach ausgezeichnet steht. Könnte ich wohl eine Tasse Kaffee haben?«
    Eve trat vor ihren AutoChef. Auch ihr eigenes System bettelte nach frischem Koffein. Es würde sie wieder munter machen, hoffte sie.
    Nadine saß schweigend da.
    Der Ruhm stand ihr tatsächlich, überlegte Eve. Die modische Strähnchenfrisur, das scharf geschnittene Gesicht, das telegene Kostüm. Eve wusste, dass Nadine nicht nur eine

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