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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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empfing sowohl privat als auch beruflich regelmäßig Cops in seinem Haus. Aber den Großteil des Tages in einem Zimmer auf dem Hauptrevier zu sitzen, nun, das war etwas völlig anderes.
    Sie kamen und gingen, merkte er. Kamen in den Raum getrottet, trotteten wieder hinaus, kommunizierten meistens in der seltsam förmlichen Polizistensprache, die genauso abgehackt wie ihre Schritte war, ihm gleichzeitig jedoch eigenartig malerisch erschien.
    Er wurde von McNab, den er wirklich gerne mochte, und der dunklen, kurvigen, rehäugigen Callender flankiert. Sie saßen, standen, liefen oder tänzelten mit ihren Headsets auf den Köpfen durch die Gegend, durchforsteten Datei um Datei und suchten dort das eine Byte, das wichtig war. Wie fleißige Bienen in ihrem belebten Stock.
    Abgesehen von ihrem Captain hatten alle elektronischen Ermittler offensichtlich eine Vorliebe für möglichst grelle Outfits, überlegte er. McNab trug leuchtend gelbe Jeans, ein türkisfarbenes Hemd, auf dem fliegende Schildkröten herumzuflattern schienen, hatte sein langes, blondes Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden und ein dickes, gelbes Band darum herum gezurrt. Zu beiden Seiten s eines schmalen, hübschen Gesichts zog ein kompliziertes Muster aus Reifen und Steckern seine Ohrläppchen herab.
    Roarke fragte sich, warum in aller Welt sich jemand freiwillig derart viele Löcher in den Körper bohren ließ.
    Aber der Junge hatte einfach was und war obendrein ein Ass in seinem Job.
    Das Mädchen– es sah kaum wie zwanzig aus– kannte er noch nicht. Sie hatte eine Haut wie aus gebranntem Honig, dichte Massen schwarzer Locken mit Spangen in allen Regenbogenfarben zu einer Unzahl wirrer Büschel aufgesteckt, faustgroße Silberringe an den Ohren festgemacht und trug eine mit vielen Taschen besetzte, schlabberige, lavendelpinkfarbene Batikhose sowie einen eng sitzenden grünen Pulli mit dem Aufdruck E-Göttin quer über der beeindruckenden Brust.
    Sie hatte lange, smaragdfarbene Nägel, und die Tasten des Computers klapperten wie Kastagnetten, wenn sie etwas schrieb.
    Genau wie McNab wirkte sie unermüdlich, wie ein leuchtend bunt verpacktes Energiebündel, an dem ständig irgendetwas zu wippen schien. Ein Fuß, der Kopf, die Schultern oder auch das Hinterteil.
    Wirklich faszinierend.
    » He, Blondie«, rief sie plötzlich aus, woraufhin McNab über seine Schulter sah.
    » Redest du mit mir, Körbchengröße D?«
    » Du bist dran. Ich brauche wieder Flüssigkeit.«
    » Okay. Wollen Sie auch was?«, wandte er sich an Roarke . » Ich meine, was zu trinken.«
    » Gern.«
    » Etwas, das putscht?«
    Roarke brauchte einen Moment, bis er verstand, und fühlte sich mit einem Mal uralt. » Wäre bestimmt nicht schlecht.«
    » Bin gleich wieder da.« Während McNab aus dem Zimmer tänzelte, sah die Kollegin Roarke mit einem schnellen, hübschen Lächeln an.
    » Sie sind also richtig gut betucht? Können Bahnen durch die Kohle ziehen? Wie ist das so?«
    » Befriedigend.«
    » Da gehe ich jede Wette ein.« Sie stieß mit ihrem Fuß gegen den Tisch und rollte auf ihrem Stuhl vor seinen Monitor. » Wow! Mehrfachdaten mit simultaner Such- und Querverweisfunktion. Kriegen Sie auch sekundäre Wiedererkennung hin?«
    Das verstand er mühelos. » Ja. Ich überprüfe die Namen, die Anagramme und gleiche die Daten miteinander ab. Ich gehe in die Breite, aber auch gleichzeitig in die Tiefe und gucke nach irgendwelchen Vorfahren oder anderen möglichen Verbindungen.«
    » Wirklich clever. McNab meinte, Sie wären ein echtes Genie. Sie graben wirklich ganz schön tief.«
    Sie blickte auf ihren eigenen Monitor, rollte wieder an ihren Platz zurück, zuckte zu irgendeiner Melodie in ihrem Kopf fröhlich mit den Schultern und fuhr mit ihrer Arbeit fort.
    Er wandte sich amüsiert wieder seiner eigenen Arbeit zu, brach dann aber ab, als Eve zusammen mit Feeney den Besprechungsraum betrat.
    Gia Rossi, dachte er. Der Name und die Vorstellung, dass sie seinetwegen in der Hand des Killers war, verdrängte alle anderen Gedanken, also stand er auf und marschierte auf die beiden zu.
    » Wir müssen das Team über Rossi informieren«, meinte sie. » Diejenigen, die unterwegs sind, werden telefonisch von uns gebrieft. Wir müssen deine Beziehung zu ihr in die Berechnungen mit einbeziehen.«
    » Verstehe.«
    » Gut.«
    Peabody kam herein, bedachte Roarke mit einem mitfühlenden Blick und schob eine Diskette mit neuen Daten in den Schlitz s eines Geräts.
    » Wir haben eine Neuigkeit«,

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