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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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auf Rigoletto, das heute Abend auf dem Spielplan der Metropolitan Oper stand. Seine neueste Partnerin schlief tief und fest. Und was Gia anging… nun, um sich nicht den Abend zu verderben, dächte er am besten nicht darüber nach, was für eine Enttäuschung sie für ihn war.
    Morgen würde er dieses Projekt beenden und mit dem nächsten anfangen.
    Heute Abend aber würde er nur die Musik genießen, die wunderbaren Stimmen, die fantastische Beleuchtung, das Drama, das sich auf der Bühne bot. All das würde er mit nach Hause nehmen und im Geiste noch einmal erleben, wenn er vor seinem Kamin im Wohnzimmer säße und an einem teuren Brandy nippte.
    Morgen würde er die Uhr anhalten.
    Jetzt aber genoss er erst einmal die freudige Erregung, die ihn immer überkam, wenn er in der Oper saß und kurz vor Beginn der Ouvertüre in den Orchestergraben hinuntersah.
    Er hat ein verdammtes kaltes Büfett bestellt, war alles, was Eve denken konnte, als eine kleine Armee Bediensteter eines Catering-Service aus der Nähe mit zahllosen Tabletts voll kaltem Braten, Brot, Käse, Salaten und Nachspeisen den Raum betrat. Als Krönung des Ganzen entdeckte sie zwei riesengroße Tüten des von ihrem Gatten produzierten echten Kaffees.
    Sie bedachte ihn mit einem bitterbösen Blick, er aber schüttelte den Kopf.
    Also bahnte sie sich einen Weg durch das Gedränge am Büfett in Richtung s eines PC s. » Komm mit.«
    Sie marschierte aus dem Raum, als er ihr folgte, war der Lärm im Konferenzraum ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ihren Kollegen und Kolleginnen Corned Beef auf Roggenbrot, gefolgt von frischem Obstsalat, kein solcher Dorn im Auge war wie ihr.
    » Hör zu, das mit der Pizza war okay, aber…«
    » Ich musste einfach irgendetwas tun«, fiel er ihr ins Wort. » Es ist wenig genug, aber es ist zumindest irgendwas. Es ist etwas Positives. Etwas Greifbares.«
    » Wir können uns unser Essen selber kaufen, und wenn ich eine Bestellung genehmige, habe ich dafür ein Budget. Es gibt für diese Dinge Vorschriften.«
    Er kehrte ihr den Rücken zu, wandte sich ihr wieder zu, dabei war ihm deutlich anzusehen, wie frustriert er war. » Meine Güte, eure ganzen Vorschriften kommen mir allmählich zu den Ohren raus. Weshalb sollte es dich auch nur für fünf Cent interessieren, ob ich ein paar verdammte, belegte Brote springen lasse?«
    Als auch sie den Zorn in ihrer Kehle spürte, holte sie tief Luft und stieß mit rauer Stimme aus: » Weil es etwas Greifbares ist.« Sie presste sich die Finger vor die Augen und rieb daran herum. » Weil es etwas ist, worüber ich mich aufregen kann.«
    » Kannst du nicht eine Stunde freimachen? Sieh mich an. Sieh mich an«, wiederholte er, legte ihr die Hände auf die Schultern und blickte sie durchdringend an. » Du bist total erschöpft. Du musst dich eine Stunde hinlegen und abschalten.«
    » Das wird ganz sicher nicht passieren, und falls es dich interessiert, siehst auch du nicht gerade munter aus.«
    » Ich habe das Gefühl, als hätte jemand mein Gehirn als Punchingball benutzt. Nicht wegen der Uhrzeit oder weil ich zu wenig Schlaf bekommen habe, sondern vielmehr, weil das, was ich hier tue, sterbenslangweilig ist.«
    Sie runzelte die Stirn und abermals stieg leichter Zorn in ihrem Innern auf. » Du hast schon öfter Polizeiarbeit gemacht.«
    » Inzwischen ist mir klar, dass ich da immer nur ein bisschen ausgeholfen habe, und dass damit bisher immer eine gewisse Herausforderung und vor allem ein klares Ziel verbunden waren.«
    » Herausforderung? Wie zum Beispiel, dein Leben zu riskieren und dir eine blutige Nase zu holen?«, fragte sie.
    Er überlegte, ob die Steifheit s eines Nackens sich wohl jemals wieder legen würde, während er den Kopf auf seinen Schultern kreisen ließ. » Was, auch wenn es mir leidtut, das sagen zu müssen, erheblich reizvoller als stundenlanges Herumsitzen vor einem Computer und endloses Telefonieren ist.«
    » Ich weiß, was du meinst. Aber das hier ist nun einmal ebenfalls ein Teil von unserem Job. Es geht nicht immer nur darum, irgendwelche Schurken zu verfolgen und Türen einzutreten. Hör zu, am besten legst du dich erst mal eine Stunde hin. Ich werde mich erkundigen, ob es gerade eine freie Koje gibt.«
    Er strich mit einem Finger über das Grübchen in der Mitte ihres Kinns. » Das klingt nicht gerade verführerisch, und vor allem werde ich erst eine Pause machen, wenn du selber eine Pause machst. Diese neue Regel gilt, bis der Fall abgeschlossen ist.«
    Für einen

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