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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Droiden, deren Erinnerung er regelmäßig löschte. Meistens aber machte er die Arbeit lieber selbst.
    Er wählte Earl Grey und das Meißner Teeservice von seiner Großmutter, wie er es gelernt hatte, wärmte er die Kanne vor, ließ das Wasser fünf Minuten kochen und goss es über eine ganz genau bemessene Menge Tee.
    Dann gab er ein paar teure Würfel echten Zuckers in die dafür vorgesehene Schale. Er wusste, dass sie Zucker nehmen würde, denn er hatte sie dabei beobachtet, wie sie widerlichen Süßstoff in die Tasse gab. Sie würde sich über die Zuckerwürfel freuen und das darin enthaltene Betäubungsmittel erst bemerken, wenn es seine Wirkung tat.
    Dann schmückte er einen Teller mit einem kleinen Spitzendeckchen, ordnete die hauchdünnen, glasierten Plätzchen, die er extra für ihr kl eines Tête-à-Tête erstanden hatte, darauf an und stellte eine zartgrüne Vase mit einer einzelnen pinkfarbenen Rose auf das silberne Tablett.
    Perfekt.
    Schließlich trug er das, um die Fantasie von der Enkeltochter aufrechtzuerhalten, mit drei Tassen beladene Tablett in den Salon, wo Ariel herumspazierte, um sich einige von seinen Schätzen anzusehen.
    » Was für ein wunderbarer Raum. Werden Sie ihn für die Hochzeit nutzen?«
    » Ja. Dieser Raum ist mir im ganzen Haus der liebste, weil er so einladend ist.« Er stellte das Tablett auf einen kleinen Tisch zwischen den beiden Ohrensesseln gegenüber dem Kamin. » Am besten trinken wir einfach unseren Tee und warten auf die Braut. Das hier sind ihre Lieblingsplätzchen. Ich dachte, es wäre nett, wenn Sie etwas Ähnliches für den Empfang kreieren könnten.«
    » Das kann ich bestimmt.« Ariel nahm ihm gegenüber Platz. » Ich habe eine Diskette mit Bildern von Torten mitgebracht, die ich selbst gebacken oder bei deren Herstellung ich geholfen habe.«
    » Hervorragend.« Lächelnd hielt er die Zuckerschale in die Luft. » Ein oder zwei Stückchen?«
    » Ich werde heute mal überschwänglich leben und mir zwei genehmigen.«
    » Perfekt.« Er lehnte sich zurück und knabberte an einem Keks, während sie über ihre Pläne und Ideen plauderte. Während ihre Lider schwer wurden und sie anfing zu lallen.
    Als sie versuchte aufzustehen, wischte er sich sorgfältig die Krümel von den Fingern ab. » Ir… irgendetwas stimmt nicht«, stieß sie mühsam aus.
    » Keine Angst.« Als sie ohnmächtig in sich zusammensank, nippte er seufzend an seinem Tee. » Alles ist, wie es sein soll.«

10
    Um arbeiten zu können, ohne wahnsinnig zu werden, errichtete Roarke eine mentale Mauer der Stille um sich herum, zog sich dahinter zurück und blendete das pausenlose Schrillen irgendwelcher Links, das Klappern diverser Tastaturen, die Stimmen und das Piepsen und Surren der elektronischen Geräte aus.
    Ursprünglich hatten sie die Namensliste nur unter sich beiden aufgeteilt. Er hatte die Buchstaben von A bis M genommen und Eve den Rest des Alphabets. Doch weshalb in aller Welt hatte er allein so viele brünette Frauen, deren Namen mit A anfingen, angestellt? Von Aaronson über Abbott, Abercrombi, Abrams bis hin zu Azula war alles dabei.
    Es hatte nicht lange gedauert, bis ihnen klar geworden war, dass zwei Leute allein die Liste unmöglich abarbeiten konnten.
    Also zog Eve weitere Kollegen zum Telefonieren heran und der Lärmpegel stieg exponentiell zur Zahl der Leutean.
    Er versuchte, nicht daran zu denken, dass die Zeit verrann, während er vor dem Computer saß und Angestellte kontaktierte, denen er niemals begegnet war und die er wahrscheinlich auch niemals treffen würde. Frauen, die ihren Lebensunterhalt durch ihre Anstellung bei ihm bestritten und von denen jede irgendeine Aufgabe erfüllte, die ihr von ihm oder von einem seiner Untergebenen zugewiesen worden war.
    Jeder Anruf brauchte Zeit. Schließlich war ein Zimmermädchen in einem Hotel es nicht gewohnt, dass der Eigentümer des Hotels sie persönlich bei der Arbeit, zuhause oder über ihr Handy kontaktierte und mit ihr sprach. Für sie war er der Anzugträger, der in einem Büro mit Blick über die Stadt hinter seinem Schreibtisch saß. Die Gespräche waren mühsam, liefen ständig gleich ab, und allmählich kam er sich wie der Angestellte eines Callcenters, wie eine kleine Arbeitsbiene vor.
    › Routine‹ hätte Eve diese Tätigkeit genannt, und er fragte sich, wie sie diese Monotonie ertrug.
    » He, Ire«, drang Callenders Stimme durch Roarkes imaginäre Wand. Obendrein stach ihm die elektronische Ermittlerin unsanft mit dem

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