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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Streit hätte sie Energie benötigt, die ihr dann woanders fehlen würde, deshalb lenkte sie ein. » In Ordnung. Abgemacht.«
    » Irgendetwas stimmt nicht.« Er legte eine Hand unter ihr Kinn und ließ sie auch dort liegen, als sie zusammenfuhr und versuchte, sich ihm zu entziehen. » Es ist eben nicht gut, wenn das Hirn als Punchingball verwendet wird. Sonst hätte ich es schon viel eher gesehen. Also, was hast du für ein Problem?«
    » Dass ein mörderischer Bastard, der uns schon einmal durch die Lappen gegangen ist, wieder nach New York zurückgekommen ist und jetzt weiter direkt vor unserer Nase Frauen foltert und ermordet, ist ja wohl Problem genug.«
    » Aber da ist noch etwas anderes.« Dann fiel ihm plötzlich etwas auf. Wie hatte sie gesagt? › Ein mörderischer Bastard, der uns durch die Lappen gegangen ist.‹
    » Wo ist Feeney?«, fragte er.
    Statt etwas zu erwidern, trat sie so kräftig gegen den Getränkeautomaten, dass der Alarm losging.
    Achtung! Achtung! Die Beschädigung oder Zerstörung dieses Geräts ist ein Verbrechen, das mit bis zu dreißig Tagen Haft und einer Geldstrafe von bis zu tausend Dollar geahndet wird. Achtung! Achtung!
    » Also gut«, meinte Roarke in mildem Ton, nahm ihren Arm und zog sie den Korridor hinab. » Bevor wir beide wegen versuchten Limodiebstahls festgenommen werden, gehen wir besser in dein Büro.«
    » Ich habe keine Zeit…«
    » Ich glaube, es ist in unser aller Interesse, dass du sie dir nimmst.«
    Er marschierte so zielstrebig an den Schreibtischen der anderen Cops vorbei, dass kaum einer von ihnen seinen Kopf von seiner Arbeit hob.
    Als sie ihr Büro erreichten, machte er die Tür hinter sich zu und lehnte sich mit dem Rücken daran, während sie gegen ihren Schreibtisch trat. » Wenn du damit fertig bist, auf tote Gegenstände einzudreschen, könntest du mir vielleicht erzählen, was dich so wütend macht.«
    » Ich habe es vermasselt. Das ist es, was mich so wütend macht. Verdammt, verdammt, verdammt. Ich habe es verbockt.«
    » Und wie hast du das gemacht?«
    » Wie viel Zeit hätte ich wohl dafür gebraucht? Zehn Minuten? Fünf? Fünf Minuten, um mit ihm darüber zu sprechen, bevor ich damit zu den anderen gegangen bin. Aber ich habe nicht daran gedacht, ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, vorher zu ihm zu gehen.« Da sie offenbar am Ende ihrer Weisheit war, ballte sie die Fäuste und presste sie an ihre Schläfen. » Was zum Teufel ist nur mit mir los, dass ich gar nicht auf die Idee gekommen bin?«
    » Noch einmal von vorn«, bat Roarke . » Auf was für eine Idee bist du nicht gekommen? Was hast du verbockt?«
    » Feeney, ich habe ihm nichts von den neuen Informationen, von der neuen Spur erzählt. Davon, dass der Kerl seine Opfer kontaktiert und zu sich nach Hause lockt, statt sie auf der Straße abzupassen. Wovon wir damals ausgegangen sind. Verdammt!«
    Ihr Tisch bekam den nächsten Fußtritt ab. » Ich habe ihn einfach zusammen mit allen anderen darüber informiert, ohne Rücksicht darauf zu nehmen, dass er damals die Ermittlungen geleitet hat. Dabei hätte ich ihn nur zur Seite nehmen und ihm sagen müssen: › He, wir haben eine frische Spur.‹ Dann hätte er ein bisschen Zeit gehabt, um die Nachricht zu verdauen.«
    » Ich gehe davon aus, dass er es nicht gut aufgenommen hat.«
    » Wer könnte ihm das verdenken?«, schnauzte sie zurück, und ihre müden Augen drückten ehrliches Bedauern aus. » Ist mit Karacho über mich hergefallen. Und was habe ich gemacht? Zurückgebrüllt. Statt einfach zu sagen, he, es tut mir leid, ich war total im Treiben und habe nicht daran gedacht.‹ Aber das habe ich natürlich nicht gesagt. Tja, nun, Scheiße!«
    Sie warf sich die Hände vors Gesicht und wischte sich die Tränen fort. » Das bringt uns auch nicht weiter.«
    » Baby, du bist hundemüde.«
    » Na und? Meinetwegen bin ich müde, das ist eben Teil von meinem Job. Es hat nichts zu bedeuten, dass ich müde bin. Ich habe ihm einen Schlag unter die Gürtellinie verpasst. Ich habe ihm gesagt, dass er eine Pause machen und nach Hause fahren soll. Ebenso gut hätte ich ihm eine verpassen können. Schließlich war ich gerade so wunderbar in Schwung.«
    » Brauchte er eine Pause, Eve?«
    » Darum geht es nicht.«
    » Natürlich geht es darum.«
    Jetzt stieß sie einen Seufzer aus. » Nur, weil er eine Pause brauchte, war es noch nicht richtig, ihm zu sagen, dass er eine machen soll. Er meinte, ich würde ihn nicht respektieren, aber das ist nicht wahr. Ich

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