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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Zeigefinger in den Arm. » Sie müssen hin und wieder aufstehen, sich bewegen, ein bisschen Treibstoff auffüllen.«
    » Wie bitte?« Im ersten Augenblick war ihre Stimme nur ein weiteres Geräusch. » Was haben Sie gesagt?«
    » Bei dieser Art der Arbeit sinkt der Energiepegel, wenn man nicht ständig tankt. Machen Sie eine kurze Pause, holen sich was aus einem der Getränke- oder Süßigkeitenautomaten und setzen Sie zur Abwechslung ein Headset auf.«
    » Verdammt, ich bin gerade erst bei B.«
    » Dann haben Sie noch jede Menge Telefongespräche vor sich.« Sie bot ihm ein paar Sojachips aus ihrer Tüte an. » Glauben Sie mir, Sie sollten sich ein bisschen bewegen. Sonst sammelt sich das ganze Blut in Ihrem Arsch, auch wenn Ihr Hinterteil natürlich erste Sahne ist. Aber wenn Sie das Blut nicht wieder in den Schädel kriegen, macht Ihr Hirn gleich schlapp.«
    Er hätte sie gern angeschnauzt, dass sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern und ihn in Ruhe lassen sollte. Aber ihm war klar, sie hatte recht, und so stieß er sich von seinem Schreibtisch ab. » Wollen Sie auch etwas?«
    » Suchen Sie was für mich aus. Hauptsache, es ist flüssig und hat jede Menge Kohlensäure.«
    Es fühlte sich gut an aufzustehen, sich zu bewegen, die Arbeit und den Lärm kurz hinter sich zu lassen, das merkte er sofort.
    Als er den Raum verließ, sah er jede Menge Cops, die durch den Korridor marschierten oder vor dem Getränkeautomaten standen und dort miteinander plauderten. Ein Mann, der brüllend lachte, wurde von zwei kräftigen, uniformierten Beamten abgeführt, ohne dass auch nur einer der Kollegen in ihre Richtung sah.
    Im Flur roch es nach grässlichem Kaffee, nach altem Schweiß und nach einem aufdringlichen, billigen Parfüm.
    Himmel, er hätte dringend frische Luft gebraucht.
    Er wählte eine große Dose Limo für die elektronische Ermittlerin und starrte dann auf das Gerät. Es hatte einfach nichts zu bieten, was er auch nur ansatzweise für genießbar hielt. Deshalb holte er sich eine Flasche Wasser, zog sein Handy aus der Hosentasche und klappte es auf.
    Dann drehte er sich um und sah, dass Mira auf ihn zugelaufen kam. Ihr Anblick, dachte er, war das Erfrischendste, was sich ihm im Labyrinth der Wache bot.
    » Ich wusste nicht, dass Sie noch hier sind«, sagte er.
    » Ich war kurz zuhause, kam dort aber einfach nicht zur Ruhe. Deshalb habe ich Dennis mit unserer Tochter in ein Restaurant geschickt und bin wieder zurückgekommen, um ein paar Papiere durchzugehen.« Sie blickte auf die riesige Limo in Roarkes Hand und stellte lächelnd fest: » Ich hätte nicht gedacht, dass Sie so was mögen.«
    » Die ist für Callender.«
    » Ah. Das hier ist nicht leicht für Sie.«
    » Es ist unglaublich anstrengend. Lieber würde ich ein Jahr einen Presslufthammer schwingen als auch nur eine Woche Cop zu sein.«
    » Nun, die Tätigkeit als Polizist stellt Ihre natürliche Ordnung der Dinge auf den Kopf. Aber ich meinte das Phänomen, so benutzt zu werden, und nicht zu wissen, warum oder von wem.«
    » Es macht mich einfach wahnsinnig«, räumte er unumwunden ein. » Eben erst ist mir durch den Kopf gegangen, dass ich die meisten der Frauen, die wir erreichen wollen, nicht einmal kenne. Sie sind lauter kleine Rädchen im Getriebe m eines Unternehmens, weiter nichts.«
    » Wenn Sie das so sehen würden, wären Sie nicht hier. Ich könnte Ihnen sagen, dass Sie nicht verantwortlich für das sind, was hier passiert, aber das ist Ihnen vom Kopf her bereits klar. Es auch so zu empfinden, ist allerdings entsetzlich schwer.«
    » Richtig«, stimmte er ihr seufzend zu. » Ich brauche ein Ziel für meinen Zorn, aber das habe ich noch nicht.«
    » Sie sind es gewohnt, die Kontrolle zu haben, die Initiative zu ergreifen, die Richtung vorzugeben.« Sie berührte ihn mitfühlend am Arm. » Aber obwohl es Ihnen vielleicht nicht so vorkommt, tun Sie das auch jetzt. Aus genau demselben Grund bin auch ich wieder zurückgekommen. Hoffentlich hat Eve einen Job für mich.«
    » Wollen Sie vielleicht eine Limo?«
    » Nein, danke«, lehnte sie lachend ab.
    Gemeinsam gingen sie in den Besprechungsraum zurück, Roarke kehrte an seinen Arbeitsplatz zurück und Mira wandte sich an Eve.
    » Geben Sie mir eine Aufgabe«, bat sie. » Egal, was.«
    » Wir kontaktieren diese Frauen.« Eve erklärte ihr die Vorgehensweise und drückte der Psychologin eine Namensliste in die Hand.
    In einem eleganten Smoking thronte er auf seinem Logenplatz und freute sich

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