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Moerderische Sehnsucht

Moerderische Sehnsucht

Titel: Moerderische Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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des Geschäfts. Er hatte sie dort in der Backwarenabteilung stehen sehen und ihr Aussehen, ihre Grazie, ihr Geschick hatten ihm sofort zugesagt.
    Das war zwei Monate her. Jetzt würden seine in die Auswahl investierte Arbeit, Zeit und Sorgfalt Früchte tragen, er freute sich.
    Er ging ein wenig langsamer, als er sie in der Ferne sah. Er hatte zwei kleine Einkaufstaschen von Geschäften in der Nähe mitgebracht. Jeder, der ihn sähe, hielte ihn für einen Mann, der einen kleinen, sonntäglichen Einkaufsbummel unternahm.
    Niemand würde weiter auf ihn achten und sich merken, wie er aussah, das wusste er.
    Als sie ihn entdeckte, winkte er ihr lächelnd zu.
    » Ms Greenfeld. Ich hatte gehofft, noch rechtzeitig bei Ihrem Laden anzukommen und Sie den ganzen Weg begleiten zu können. Es tut mir furchtbar leid, dass Sie bei der Kälte so weit laufen müssen.«
    » Ich bitte Sie. Es ist unglaublich nett von Ihnen , mich extra abzuholen. Schließlich hätte ich auch ein Taxi oder die U-Bahn nehmen können.« Sie warf ihr hübsches, braunes, beinahe schulterlanges Haar zurück.
    » Unsinn.« Er berührte sie nicht und trat sogar einen Schritt zur Seite, als ein Fußgänger, der gerade am Handy mit jemandem sprach, zwischen ihnen hindurchmarschierte, als wären sie beide Luft. » Ich finde es sehr nett von Ihnen , dass Sie sich an einem Sonntagnachmittag Zeit für einen alten Herrn nehmen.« Er bog mit ihr in den Parkplatz ein. » Außerdem hatte ich auf diese Art Gelegenheit, selbst noch ein paar kleine Einkäufe zu erledigen.«
    Er hielt ihr die Beifahrertür des Wagens auf und schätzte, dass sie weniger als drei Minuten mit ihm auf der Straße zu sehen gewesen war.
    Er stieg auf der Fahrerseite ein, startete den Motor und stellte lächelnd fest: » Sie duften nach Vanille und Zimt.«
    » Das gehört bei mir zum Berufsrisiko.«
    » Es riecht einfach wunderbar.«
    » Ich freue mich darauf, Ihre Enkelin kennenzulernen.«
    » Sie ist schon ganz aufgeregt. Hochzeitspläne.« Ganz der nachsichtige Großvater schüttelte er lächelnd seinen weißen Schopf. » Es gibt kein anderes Thema mehr. Wir wissen es beide zu schätzen, dass Sie sich sozusagen heimlich, still und leise mit uns treffen. Mein Liebling ist nämlich sehr wählerisch. Keine Hochzeitsplaner, keine Koordinatoren. Sie muss alles selber machen. Ohne irgendwelche externen Firmen, professionellen Helfer oder so.«
    » Sie scheint zu wissen, was sie will.«
    » Auf jeden Fall. Als ich ein paar von Ihren Kreationen sah, wusste ich sofort, dass sie Sie gerne kennenlernen würde. Obwohl Sie im Your Affair arbeiten und sie sich standhaft weigert, diesen Laden jemals wieder zu betreten.« Erneut schüttelte er lachend den Kopf. » Dabei ist es über ein Jahr her, seit sie Ärger mit der Geschäftsführerin hatte. Aber das ist einfach typisch für das Mädchen. Ihre Mutter, Gott hab sie selig, war genauso. Stur wie ein Maulesel.«
    » Frieda kann eben ziemlich temperamentvoll sein. Wenn sie wüsste, dass ich nebenher zu einem Kunden fahre, würde sie völlig ausflippen. Deshalb ist es für uns alle das Beste, wenn niemand was davon erfährt.«
    » Das ist es auf jeden Fall.«
    Als er von der Straße abbog und sie das Haus erblickte, atmete sie hörbar ein. » Was für ein wunderschönes Haus! Gehört es Ihnen ? Ich meine, gehört Ihnen das ganze Gebäude?«
    » Ja. Es ist schon seit Generationen im Besitz unserer Familie. Ich wollte, dass wir uns hier treffen, damit Sie sehen, in welchem Rahmen der Empfang und die Hochzeit stattfinden sollen.«
    Er schaltete den Motor aus und führte sie ins Haus. » Kommen Sie, ich zeige Ihnen den Weg in den Salon, dann können Sie es sich schon mal gemütlich machen.«
    » Sie haben wirklich ein wunderschönes Heim, Mr Gaines.«
    » Danke. Bitte nennen Sie mich Edward. Ich hoffe, dass ich Ariel zu Ihnen sagen darf.«
    » Ja, bitte.«
    » Legen Sie doch bitte erst einmal ab.«
    Er hängte ihre Sachen in den Schrank im Flur. Natürlich würde er den Mantel, den Schal und ihre Kleider anschließend entsorgen. Aber dieser Teil seiner Scharade machte ihm ganz einfach Spaß.
    Er führte sie ins Wohnzimmer und seufzte leise auf. » Meine Enkelin scheint noch nicht da zu sein. Sie ist nur selten pünktlich. Am besten koche ich uns einen Tee. Fühlen Sie sich wie zuhause.«
    » Vielen Dank.«
    In der Küche schaltete er den Überwachungsbildschirm des Wohnzimmers an, um sie beobachten zu können, während er beschäftigt war.
    Natürlich hatte er

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