Moerderische Sehnsucht
passt. Deshalb habe ich mich auch in den Filialen in der näheren Umgebung umgesehen.«
» Fassen Sie sich kurz, McNab.«
» Okay. Ich habe ein paar Männer– keinen mit Namen Ted– aber ein paar, auf die die Beschreibung passt. Nur passen sie nicht zum Profil von unserem Kerl. Wir haben verheiratete Männer mit Kindern und Enkeln, und keiner von ihnen hat auf seinen eigenen Namen oder den Namen eines Familienmitglieds eine Immobilie, wie sie der Typ haben muss.«
» Inwiefern hat es dann bei Ihnen geklingelt?«
» Ich habe mir gedacht, probier doch mal dein Glück an den Orten, an denen die anderen Morde stattgefunden haben. Als Erstes habe ich in Florida gesucht, und da hat es dann klick gemacht.«
Er rief die Daten auf dem Bildschirm auf. » Mitgliedschaft unter dem Namen Edward Nave. Geboren am achten Juni 1989– weshalb er vom Alter passen würde– und beim Probetraining wurden seine Größe und auch sein Gewicht notiert. Die Größe passt, auch wenn er damals etwa leichter war, ist schließlich nicht ausgeschlossen, dass er seither etwas zugenommen hat. Oh, und Peabody meinte, Ted wäre ein Spitzname für Edward, deshalb…«
» Adresse.«
» Das ist das Problem. Die angegebene Adresse gibt es nicht. Ich habe sie überprüft, und wenn die Anschrift stimmen würde, würde er in der Oper von Miami leben. Das ist ja wohl kaum vorstellbar.«
» Zeigen Sie mir sein Bild.«
» Tja nun.« McNab zupfte an seinem reich geschmückten Ohr. » Damit kommen wir zu Problem Nummer zwei. Ich kann Ihnen eine ganze Handvoll Edward Naves auf den Bildschirm bringen, aber die Daten von keinem von ihnen stimmen mit den Daten auf dem Mitgliedsantrag überein.«
» Machen Sie mir trotzdem Kopien davon. Wir werden sie eben alle überprüfen. Wie lange ist er schon Mitglied in dem Klub? Wann ist er dort in Florida eingetreten?«
» Vor fünf Jahren. Ungefähr drei Monate, bevor sich dort der erste Mord ereignet hat. Er ist es, Dallas«, stellte der elektronische Ermittler im Brustton der Überzeugung fest. » Allerdings hat er sich gut getarnt.«
» Wir werden ihn enttarnen.« Sie wandte sich an Roarke . » Gibt es von diesem BodyWorks auch Filialen in Europa?«
» Ja.«
» Dann sucht auch dort in den Städten, in denen sich Morde ereignet haben, nach Mitgliedern, auf die unsere Beschreibung passt. Vielleicht, ganz vielleicht hat er sich ja auf diesem Weg an die Frauen herangemacht.«
Damit kehrte sie an ihren eigenen Arbeitsplatz zurück. Sie würde weiter in Florida nach diesem Typen suchen, gucken, ob sich dort eine Verbindung zwischen dem Fitnessstudio und einem der Opfer fand. Vielleicht war eine der Frauen dort Mitglied, Putzfrau oder Trainerin gewesen.
» Eve.« Mira erhob sich von ihrem Platz und Eves Magen zog sich zusammen, als sie ihre unglückliche Miene sah. » Ich habe versucht, eine gewisse Ariel Greenfeld zu erreichen. Sie arbeitet als Konditorin in einem in der Innenstadt gelegenen Laden mit Namen Your Affair. Sie geht weder an ihrem Arbeitsplatz noch bei sich daheim ans Telefon, auch unter der angegebenen Handynummer erreiche ich sie nicht. Ich habe eben mit ihrem Nachbarn telefoniert. Greenfeld ist nicht nach Hause zurückgekommen, seit sie heute Morgen zur Arbeit gegangen ist.«
» Geben Sie mir die Adresse.« Sie wollte Peabody heranpfeifen, damit sie sie begleitete, schüttelte dann aber den Kopf. Sie hatte sich schon Feeney gegenüber falsch verhalten, und es hätte keinen Sinn, wenn jetzt noch jemand anderes eine Ohrfeige von ihr verpasst bekäme. »Roarke und ich werden die Sache überprüfen. Solange sie nichts anderes von mir hören, sollen alle Mitglieder des Teams spätestens um elf nach Hause fahren oder sich hier aufs Ohr hauen. Nächste Teambesprechung morgen früh um acht. Falls sich in der Zwischenzeit noch irgendwas ergibt, ergeht direkt Meldung an mich.«
Auf dem Weg zu Ariels Apartment sah Eve Roarke von der Seite an. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos, aber trotzdem sah sie ihm die Schuldgefühle, Angst und Fragen an.
» Was ist Your Affair?«
» Ein sogenannter Event-Shop. Ziemlich exklusiv. Man hat dort alles, was man braucht, unter einem Dach. Eine Reihe von Spezialboutiquen– für Garderobe, Blumen, Pflanzen, Bäckereien, Partyservice, Dekoration, Event-Planung. Auf die Idee bin ich gekommen, als wir unsere Hochzeit vorbereitet haben. Weshalb sollte man zu all diesen verschiedenen Adressen und zu all diesen verschiedenen Leuten fahren, wenn man auch alles an einem Ort
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