Mörderische Verstrickungen
Januar, dachte ich. Bed Bath & Beyond würden wundervolle Schlussverkaufsangebote haben. Diese großen Handtücher, die wie Laken waren. Und einen dieser wunderbaren Küchengrills von George Foreman. Vielleicht gäbe es die auch im Angebot. Wenn wir heute Nachmittag wieder zu Hause wären, würde ich gleich rüberfahren und nachsehen. Kein Problem.
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Ich bin nicht sicher, wie lange ich in Gedanken die Gänge von Bed Bath & Beyond entlangwandelte, bevor ich die Tür vernahm, die sich knarrend öffnete. Vermutlich nur wenige Minuten.
Mary Alice kam herein und setzte sich auf die hintere Bank.
»Ich habe den Notruf gewählt«, sagte sie.
»Okay.«
»Fährst du wieder deine Hausfrauen-Ratgeber-Nummer?«
Sie kannte mich zu gut.
»Hilft gegen das Erbrechen.« Ich hob das Sweatshirt hoch und besah mir Lukes Stirn. Die Blutung war fast zum Stillstand gebracht, aber mein Sweatshirt hatte sich mit einer Menge Blut vollgesogen.
»Luke?«, sagte ich. »Luke, antworte mir.«
Seine Augenlider zuckten, und er stöhnte. Ich setzte mich zurück auf die Fersen und sah mir an, wie er dalag, zusammengekrümmt auf der Seite. Ich musste seinen Kopf drehen, um die Blutung zu stillen.
War er gefallen und hatte sich den Kopf an der Bank angeschlagen, oder war er angegriffen worden? Vielleicht hatte er auch die Leiche der Frau gesehen und war ohnmächtig geworden. Er hatte gesagt, dass er sich nicht so gut fühle.
|59| Ich warf einen Blick auf die tote Frau. Wer immer ihr das Genick gebrochen hatte, hatte sie auf die Bank gelegt, als würde sie schlafen. Sie trug einen langen, blau geblümten Rock und eine weiße Bluse. Der Rock war fein säuberlich um ihre schwarzen Stiefel drapiert, deren Sohlen mit rotem Lehm verkrustet waren. Der kupferroten Masse ihres zu Boden fallenden Haares zufolge war sie jung.
Verdammt. Ich zitterte.
Ich war gerade dabei, mich wieder dem Schlussverkauf bei Bed Bath & Beyond zuzuwenden, als Mary Alice verkündete, dass der Notarzt in wenigen Minuten da sein werde. Und ob ich wüsste, wo sich das nächste Krankenhaus befinde.
»Oneonta?«, mutmaßte ich. »Oder Gadsden?« Ich fühlte neuerlich Lukes Puls. Bildete ich es mir nur ein, oder war er schwach? »Ich hoffe jedenfalls, nicht weit. Luke steht kurz vor einem Schock. Bring mir dein Cape. Wir müssen ihn warm halten.«
»Es wird Blutflecken bekommen.«
»Verflucht noch mal, Schwesterherz!«
Sie kam langsam durch den Gang, den Blick zur Seite gewandt, damit sie die Leiche der Frau nicht sah.
»Er sieht nicht gut aus, oder?«, sagte sie, während sie mir das Cape aushändigte. »Luke? Bist du okay?« Den letzten Satz brüllte sie, als wäre Taubheit Lukes Problem.
Ich nahm das Cape, breitete es über Luke aus und legte meinen Mantel obendrauf.
»Er kam herein, als der Mörder noch im Raum war, stimmt’s? Und der Mörder hat versucht, ihn umzubringen.«
»Daran zweifle ich.« Ich zeigte auf die Frau. »Ich denke, sie ist schon eine Weile tot. Schau auf ihre Hand, die |60| über der Bank hängt. Sie ist fast schwarz. Ich weiß nicht, wie man das nennt, aber es hat irgendeinen Namen, wenn das Blut zum untersten Körperteil sickert.«
Schwesterherz wurde grün im Gesicht und rannte ein weiteres Mal aus der Kirche. Geschah ihr recht.
Luke öffnete die Augen, um sie gleich wieder zu schließen. Ich rubbelte seine Arme und Hände. Ich brauchte irgendetwas, um seine Beine hochzulegen. Gesangbücher, dachte ich. Aber in der Kirche waren keine.
Ich hörte aus der Ferne die Sirene des Notarztwagens. Dann erstarb sie wieder. Und dann hörte ich sie erneut. Die Haarnadelkurven schluckten, wie ich feststellte, beim Heraufkommen das Geräusch.
Die Tür öffnete sich.
»Sie kommen«, verkündete Schwesterherz. »Ich winke sie her.«
Der Laut war nun beständig. Sie kamen jetzt über das Horse-Pens-Plateau und nahmen die Fahrt hinunter zur Kirche auf. Und dann bogen sie in den Zufahrtsweg, auf dem ich Schwesterherz »Hier entlang!« brüllen hörte.
Ich hielt Lukes Hand und wartete.
Drei Männer in Uniformen stürzten durch die Tür herein und machten dann so plötzlich halt, dass sie fast übereinander gefallen wären.
»Lady, sind Sie allein?«
»Bitte?«
»Keine Schlangen draußen?«
»Wir kommen nicht näher, solange die da sind«, sagte ein Zweiter.
»Wovon reden Sie? Hier liegen ein verletzter Mann und eine tote Frau.«
»Keine Schlangen?«
|61| »Natürlich nicht. Was ist denn los mit Ihnen?«
»Wir wollten nur sichergehen«, sagte
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