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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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der erste Mann. »Los, kommt.«
    Ich rückte zur Seite. Sie warfen einen kurzen Blick auf die tote Frau und konzentrierten sich dann auf Luke. Manschetten zum Blutdruckmessen wurden hervorgezogen. Herzmonitoren. Einer der Männer telefonierte mit einem Mobiltelefon und stimmte sich, wie ich mitbekam, mit einem Traumazentrum ab. Ich war beeindruckt.
    »Hier.« Einer der Rettungssanitäter reichte mir meinen Mantel und Schwesterherz’ Umhang. Sie war nach den Männern in die Kirche gekommen und saß auf einer hinteren Bank. Ich brachte ihr den Umhang zurück und zog meinen Mantel wieder an.
    »Hast du gehört, dass sie nach Schlangen gefragt haben?«
    »Nein.« Sie zitterte. »Verflucht, Patricia Anne, ich werde mein ganzes Leben nicht herausbekommen, wie du es schaffst, uns immer wieder in solch missliche Lagen zu bringen.«
    »Ich? Ha!« Eine wahrhaft schlaue Antwort und das Ende dieser Diskussion. Wir drängten uns schweigend auf der Bank zusammen.
    Wenig später hörten wir eine weitere Sirene. Zwei Hilfssheriffs kamen herein, sprachen mit den Sanitätern und gingen auf die andere Seite des Ganges, wo die Leiche der Frau lag.
    »Was für eine Sauerei«, grummelte Schwesterherz.
    Ich stand auf und ging nach draußen. Es schneite tatsächlich. Winzige trockene Flocken wurden vom Wind herangeweht. Himmel, wir mussten von diesem Berg herunterkommen.
    |62| Ein Krankenwagen hielt an. Zwei junge Frauen sprangen heraus, nickten mir zu und rannten in die Kirche.
    »Maus?«
    Schwesterherz stand im Türdurchgang.
    »Die Polizisten wollen mit dir reden.«
    »Warum? Alles, was wir getan haben, ist, dass wir mit Luke hier hochgefahren sind, um nach Virginia zu suchen.«
    »Das habe ich ihnen auch gesagt.«
    »Lady?« Eine der Frauen aus dem Krankenwagen blickte hinter meiner Schwester hervor. »Wir bringen Ihren Mann nach Oneonta ins Krankenhaus. Wollen Sie im Krankenwagen mitfahren?«
    Ich machte mir nicht die Mühe zu erklären, dass Luke nicht mein Mann war.
    »Natürlich. Wie geht es ihm?«
    »Wir haben ihn einigermaßen stabilisieren können.«
    Die beiden jungen Frauen kamen heraus und hoben Luke die Stufen hinunter, als würde er nichts wiegen. Er hatte das Bewusstsein wiedererlangt, blickte aber verwirrt drein.
    »Patricia Anne?«, sagte er, als er mich sah.
    »Ich fahre mit dir im Krankenwagen mit, Luke.«
    »Wo ist Virginia?«
    »Sie schaut später vorbei«, log ich.
    »Was ist mit den Polizisten?«, rief Schwesterherz, als ich der Trage folgte.
    »Ich habe ihnen nichts zu erzählen.«
    Die Türen des Krankenwagens schlossen sich, und ich kam endlich weg da oben vom Chandler Mountain.
     
    |63| Alle Krankenwagenfahrer sollten Frauen sein. Die eine, die fuhr, nahm behutsam die Kurven. Die andere, die hinten mit mir und Luke saß, stellte sich als Tammy Persons vor. Sie war um die dreißig, hübsch, mit dunklem, lockigem Haar, und erzählte uns, während sie Lukes Hand hielt, von dem neuen Haus, das sie und ihr Mann in der Nähe von Gadsden am Fluss bauten. Eine Bausatz-Blockhütte.
    »Muss ein großer Bausatz sein«, sagte Luke.
    Tammy lächelte. »Na, jetzt geht’s Ihnen wieder gut.«
    »Luke? Bist du wach genug, um mir zu erzählen, was passiert ist?«, fragte ich.
    »Ich habe Virginia gesehen.«
    »In der Kirche?«
    »Ja. In der Kirche.«
    Ich beugte mich näher zu ihm herunter, weil seine Stimme schwächer wurde.
    »Bist du sicher, dass es Virginia war? Was ist passiert? Bist du gefallen und hast dir den Kopf angestoßen?«
    Keine Antwort.
    »Er ist wieder ohnmächtig geworden«, sagte Tammy und sah auf die Messgeräte. »Er ist aber okay. Falls er einen Schädelbruch hat, dann dürfen wir uns morgen Sorgen darüber machen. Das sieht man dann an der Schwellung.«
    Ich hätte ohne diese Neuigkeiten leben können.
    »Wie lange sind Sie schon verheiratet?«, fragte Tammy.
    »Gar nicht. Er ist mein Cousin.«
    »Ist er einer dieser Schlangensektenangehörigen? Wir werden ab und zu da hoch gerufen. Letztes Mal hatte der Arm des Betroffenen schon das Ausmaß eines Elefantenbeins, bevor sie anriefen. Ich schwör’s. Wir konnten nicht |64| mehr viel für ihn tun. Er hatte nämlich auch noch Strychnin getrunken.«
    Tammy blickte hoch und sah den Ausdruck in meinem Gesicht. Ich bin mir sicher, dass mein Mund offen stand.
    »Was?«, fragte sie, »Sie haben damit gar nichts zu tun?«
    Ich fand meine Stimme wieder. »Mit Schlangen? Guter Gott, nein.«
    »Na ja, ich dachte nur, es wäre möglich, weil Sie in der ›Jesus ist

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