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Mörderische Verstrickungen

Mörderische Verstrickungen

Titel: Mörderische Verstrickungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A George
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benutzt, als er vorbeikam, um mir die Suppe zu bringen.« Ich klappte die Brieftasche auf und sah das Bild auf seinem Führerschein. Der Bart reichte bis unter den Bildrand, weshalb es unmöglich war zu sehen, wie lang er war.
    »Einer mehr von diesen hässlichen Bärten«, sagte |289| Schwesterherz, während sie mir über die Schulter blickte. »Wie alt ist er eigentlich?«
    Ich blickte auf das Datum auf dem Führerschein. »Sechsundvierzig.«
    »Er sollte was an seinem Äußeren ändern. Er sieht ja aus wie ein Troll. Ein Ziegenbock.« Schwesterherz setzte sich und griff nach dem Zucker. »Was ist denn sonst noch drin?«
    »Das geht dich nichts an.«
    »Doch, natürlich.« Sie stellte den Zucker hin und nahm mir die Brieftasche ab. »Sie lag auf dem Boden in deiner Toilette.«
    Manchmal widersetzte sich die Argumentation meiner Schwester jeder Vernunft.
    »Lass sehen. Achtundvierzig Dollar. Eine Visakarte und ein Bibliotheksausweis. Eine Blue-Cross-Versicherungskarte. Und ein ganzer Packen Fotos.«
    »Klapp sie zu«, sagte ich. Ich rufe seine Mutter an und sage ihr, dass sie hier ist. Ich wette, er macht sich schon wahnsinnige Sorgen deswegen.«
    »Hmm, Maus, all diese Bilder sind von dem toten Mädchen.«
    Wahrscheinlich war dies der Moment, an dem der Tag wirklich aufhörte, gewöhnlich zu sein.
    »Was? Susan Crawford?« Ich streckte die Hand aus und griff nach den Fotos, die in der Brieftasche lagen. Schwesterherz hatte recht. Da war Susan Crawford im Badeanzug, Susan Crawford schwanger, die Hände über dem dicken Bauch gefaltet, und Susan Crawford in einer glamourösen Pose, eine Aufnahme, die im Studio gemacht worden war und auf der sie ihr rotes Haar aufreizend über die Schulter gelegt trug. Ich nahm das Bild aus der |290| Plastikhülle und betrachtete es von Nahem. Was für ein hübsches Mädchen sie doch gewesen war. Betsy war hübsch, aber Susan hatte einfach umwerfend ausgesehen.
    »Da steht was hintendrauf«, sagte Schwesterherz.
    Ich drehte es um. Wie von kindlicher Hand geschrieben, halb in Blockschrift, halb in Schreibschrift, stand da: »Für meinen Chandler-Mountain-Mahr. In Liebe, Susan.«
    »Wer, glauben Sie, hat Susan getötet, Albert?«
    »Der Chandler-Mountain-Mahr.«
    Die Worte waren so klar, als stünde Albert Lee in der Küche. Ich reichte Mary Alice das Bild und presste meine zitternden Finger aneinander.
    »Was ist los?«, fragte sie. »Bist du krank?«
    »Ich weiß jetzt, wer Susan Crawford umgebracht hat.«
    »Wer?«
    Ich nickte in die Richtung des Bildes, das sie in der Hand hielt. »Der Chandler-Mountain-Mahr. Albert Lee Packard.«
    Sie blickte auf die Beschriftung auf der Rückseite des Fotos. »Wie kommst du darauf? Diese Geschichte mit dem Mahr ist doch nur ein Witz.«
    »Dieser Teil davon nicht.« Ich erzählte ihr, was Albert Lee am Vorabend gesagt hatte.
    »Ich glaube das keine Sekunde. Ich weiß definitiv, dass Virgil Joe Baker für den Mörder von Susan und Monk hält. Und warum sollte Albert Lee das auch getan haben?«
    »Er war in sie verliebt. Schon seit Jahren.«
    »Ach so?«
    »Als Ethan starb, dachte Albert Lee vielleicht, dass jetzt die letzte Chance gekommen sei, und sie hat ihn abgewiesen.«
    |291| »Das ist doch bescheuert. Ich habe massenhaft Männer abgewiesen, und sie haben mich auch nicht umgebracht.«
    Ich schloss meine Augen. Ich wusste, dass ich recht hatte, aber ich hatte Probleme, an dieser Stelle zwei und zwei zusammenzuzählen.
    »Er ist, soweit wir wissen, die einzige Person, die dort draußen war, als die Schlange in dein Auto gelegt wurde, du erinnerst dich?«
    »Aber er gehört nicht zu der Schlangensekte.«
    »Das macht nichts. Er kann sie irgendwo da oben aufgegabelt haben.«
    Ich nahm die Brieftasche und blickte abermals hinein. Hinter dem Geld war eine Quittung von Rich’s über 2472,92   Dollar für Schmuck. Sie war auf den 23.   Dezember datiert. Ich reichte sie Schwesterherz.
    »Ein Verlobungsring?«
    Sie zuckte die Schultern. »Kann alles Mögliche gewesen sein.«
    »Nicht beim Gehalt eines Lehrers. Speziell eines Lehrers, der Bücher sammelt.«
    Es klingelte an der Tür. Ich hielt den Atem an.
    »Das ist Albert Lee. Ich weiß es.« Und ich wusste es genauso sicher, wie ich wusste, dass er Susan Crawford umgebracht hatte.
    »Hier.« Ich reichte ihr die Brieftasche. »Steck die Bilder zurück und wirf sie wieder auf den Boden der Toilette, schnell!«
    »Verflucht. Gestern hast du dir noch zusammengereimt, dass es Terry und Betsy waren.«

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