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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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begann Frank Adamic zu reden. »Jetzt, mein Lieber, wirst du ihm beweisen, wie sehr du ihn magst. Ich habe bereits das Versprechen gegeben. Jetzt bist du an der Reihe, es einzulösen. Los, umarme ihn!«
    Martin wollte nicht. Er versteifte sich. Sein Vater merkte dies und schob ihn.
    Der Junge glitt über den Boden, ohne allerdings auszurutschen. Und Frank Adamic kannte kein Fardon.
    Das häßliche Gesicht mit den roten Augen wurde immer größer. Darin oder dahinter schimmerte weißlichgelb die Knochenfratze des Tods. Das breite Maul verzogen, als wollte er Martin grinsend anblecken.
    »Jetzt machst du es!« schrie sein Vater.
    Martin bekam keine Chance. Die Kraft des Erwachsenen war einfach zu groß. Der Junge fiel gegen die Statue und breitete unwillkürlich die Arme aus, so daß er die Figur umfassen konnte.
    Adamic hatte seinen Triumph bekommen. Er kostete ihn aus und schrie:
    »Fröhliche Weihnachten. Das ist unser Weihnachtsfest. Das Fest des Teufels, nicht das der Liebe…«
    Martin hörte die Stimme, aber sie klang aus einer Entfernung zu ihm, die so unendlich weit zu sein schien. Er hielt die Statue umklammert, schaute in die schrecklichen Augen, spürte die Wärme, die sich zu einer Hitze steigerte, und hatte das Gefühl, weit ins All getragen zu werden, wo die Hitze auf ihn lauerte, die seinen Körper verbrannte. Vielleicht war es auch die Hölle…
    Das merkte der Junge nicht mehr. Während der Umarmung war er zusammengebrochen und rutschte an der Vorderseite der Gestalt entlang zu Boden, ohne sich halten zu können. Ohnmächtig blieb er liegen, die Augen halb geschlossen, den Mund verzerrt.
    Sein Vater leuchtete ihn an. »Ja«, sagte er. »Ja, mein Sohn. Du siehst schon aus wie ein kleiner Teufel.« Und zur Statue gewandt, verbeugte er sich und bedankte sich noch beim Herrscher der Hölle. Es war so gelaufen, wie er es sich vorgestellt hatte.
    Der Satan hatte Regie geführt und dem Fest einen neuen Namen gegeben:
    Mörderische Weihnachten!
    ***
    Nicht einmal 30 Minuten später kletterte der Mann aus der Öffnung. Er hatte dabei eine kleine Leiter benutzt, die an der Stirnseite in die Höhe führte. Sein Sohn war noch immer nicht aus der Ohnmacht erwacht. Frank hatte sich die Gestalt über seine linke Schulter gelegt und wirkte wie ein Mann, der einen Buckel hatte.
    Er keuchte, als er es endlich geschafft hatte. Fast sah es so aus, als wäre Martin von der Schulter gerutscht und hart auf den Boden geschlagen. Im letzten Augenblick konnte Adamic noch zugreifen und ihn festhalten.
    Erst nahe der Tür legte er seinen Sohn nieder, um anschließend zu einer fast fieberhaften Beschäftigung zu erwachen. Aus der Mitte des Barackenraumes schob er einen breiten Schrank unter großer Anstrengung dorthin, wo sich nur schwach die Umrisse der Luke im Boden abzeichneten. Der Schrank war sehr schwer und auch so groß, daß er die Luke verdeckte. Wer weiß, wann jemand diese Lagerhalle betrat und ihn zur Seite rücken würde. Und ob er sich für den Einstieg interessierte, war auch fraglich. Sollte er es tun, würde er die Rache der Hölle voll mitbekommen.
    Frank Adamic, der Gattinnenmörder, war mit seiner Arbeit vollauf zufrieden. Er rieb seine schmutzigen Hände noch immer an der jetzt lächerlich wirkenden Kleidung des Weihnachtsmannes ab und hinterließ noch zwei zusätzliche dunkle Streifen.
    Dann war er bereit.
    Martin lag gekrümmt auf der Erde. Adamic bückte sich und hob ihn an. Er wuchtete ihn über die Schulter und vernahm gleichzeitig das Seufzen seines Sohnes, ein Zeichen für ihn, daß Martin erwachte.
    »Das ist gut«, flüsterte er und stellte ihn wieder auf die Füße. Er mußte ihn festhalten, weil der Junge noch Schwierigkeiten mit seinem Kreislauf hatte.
    Der Vater wartete. Er leuchtete Martin an. Das Gesicht sah normal aus, bis auf eine wichtige Kleinigkeit. Hinter der normalen Gesichtshaut schimmerte die Fratze eines Skeletts, so daß sein Kopf wie ein Hologramm wirkte. Adamics Augen leuchteten auf. Er wischte über sein Gesicht, die Lippen zuckten, als er grinste, nickte und dann flüsterte. »So habe ich es mir gewünscht. So und nicht anders.« Vor Freude rieb er seine Hände. »Der Teufel ist doch stärker!« hauchte er. »Ja, er ist viel stärker, das könnt ihr mir glauben.«
    Er war einfach begeistert, freute sich und streichelte die Wangen seines Jungen, die sich zwar heiß anfühlten, trotzdem aber eine gewisse Kälte ausstrahlten, die tief im Innern des Kindes geboren wurde.
    »Du bist

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