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Mörderische Weihnachten

Mörderische Weihnachten

Titel: Mörderische Weihnachten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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billigsten Chronometer waren für die Familie einfach unerschwinglich. Zeit verstrich. Sie wurde Martin sehr lang. Er traute sich einfach nicht, noch einmal zu fragen. Erst wenn seine Mutter ihn rief, würde er nach unten gehen.
    Er machte auch kein Licht. Wenn es brannte, sah er immer die nassen Flecken an der Decke und an den Wänden. Es hatte sogar Zeiten gegeben, wo von ihnen Wasser getropft war.
    Martin dachte an seine Schulkameraden. Sie alle würden ein tolles Weihnachtsfest feiern und bestimmt mehr bekommen, aber in diesem Jahr würde er ihnen ebenfalls zeigen können, was er bekommen hatte. Wie in den letzten Tagen so oft, dachte er auch jetzt darüber nach, was es wohl sein könnte.
    Ein Spielzeug? Eine Rennbahn wünschte er sich so sehr. Wenn er seine Mutter danach gefragt hatte, dann hatte er nur ihr karges Lächeln gesehen. Sie wollte einfach nichts sagen und ließ ihn weiter schmoren.
    »Martin!«
    Fast hätte er den Ruf seiner Mutter überhört, weil er so in Gedanken gewesen war.
    Jetzt aber sprang er hoch, als hätte ihn jemand gestoßen, lief zur Tür und riß sie hastig auf.
    »Kann ich kommen?« rief er die Treppe hinab.
    »Ja.«
    Martin schloß die Tür langsamer. Er konnte es kaum glauben. Seine Lippen zuckten, und er sah so aus, als wollte er jeden Augenblick anfangen zu weinen. Das aber aus Freude.
    Tief holte er Luft. Es roch nach Putzmitteln. Sogar das Haus hatte seine Mutter an diesem Tag gesäubert. Es war eben etwas Besonderes, Weihnachten feiern zu dürfen.
    Er ließ sich Zeit.
    Mein Gott, wie genoß er es, so langsam die Treppe hinabzugehen. Stufe für Stufe nahm er. Die Treppe kam ihm vor wie eine Himmelsleiter, die direkt ins Paradies führte. Er sah nicht, wie abgewetzt und löchrig der alte Teppich war, der auf den Stufen lag. Für ihn schimmerte er wie pures Gold.
    Die Treppe mündete in eine winzige Diele. Zwei Türen führten in verschiedene Zimmer. Einmal in den Wohnraum, zum anderen in die Toilette, wo ein Freund eine alte Dusche eingebaut hatte. Daneben stand die Toilette, und die Wände waren grün gestrichen. Auf dem Boden lag ein steifer Teppich, den man besser nicht barfuß betrat. Die dritte Tür führte aus dem Haus in die enge Straße hinein, wo Menschen wohnten, die vom Leben so gut wie nichts mehr zu erwarten hatten. Die meisten Männer waren arbeitslos. Der Frust regierte, Gewalt und Wut gehörten zur Tagesordnung.
    Heute aber nicht. Heute war der Heilige Abend, da sollten sich die Menschen vertragen. Vielleicht würde sein Vater sogar lachen, wenn er kam. Möglicherweise brachte er auch ein Geschenk mit. Martin blieb vor der letzten Stufe stehen und rief nach seiner Mutter.
    »Ich bin hier im Zimmer. Komm zu mir, du mußt mir helfen.«
    »Wirklich?«
    »Komm schon!«
    Martin wollte seine Mutter nicht enttäuschen. Die letzten Schritte lief er schnell, trat über die Schwelle und sah seine Mutter mitten im Raum stehen. Hinter ihr wuchs der Tannenbaum in die Höhe. Er sah wunderbar aus, denn Brenda hatte ihn mit buntem Papier geschmückt. Sogar Kerzen hatte sie besorgt, sie schauten wie blasse Finger aus den Haltern hervor.
    Martins Mutter hatte sich umgezogen. Sie sah so fremd aus in dem roten Kleid, das sie nur zu besonderen Gelegenheiten überstreifte. Es saß sehr eng, Brenda hatte in den letzten Jahren zugenommen. Der Ausschnitt war viereckig, der Hals schimmerte weiß, wie der Ansatz ihres Busens. Sogar das dunkle Haar hatte sie frisiert. Es lag lockig auf ihrem Kopf. Rote Schminke bedeckte die Wangen, auch die Lippen schimmerten hellrot.
    »Willst du nicht näherkommen, Martin?« fragte sie. Er hob die Schultern.
    »Du… siehst so fremd aus.«
    »Gefalle ich dir nicht?«
    »Doch ja, schon.« Er nickte heftig. Auf keinen Fall wollte er seiner Mutter widersprechen.
    Sie drehte sich um, während der Junge ins Zimmer schritt. Den alten Tisch hatte seine Mutter verschoben, weil sie Platz für den Baum brauchte. »Willst du mir helfen, die Kerzen anzustecken?«
    »Ja, gern.«
    Seine Mutter warf ihm eine Zündholzschachtel zu, die er geschickt auffing. »Kommt Dad auch?« fragte er und wunderte sich selbst, daß er sich getraut hatte.
    Scharf drehte sich seine Mutter herum. »Ich weiß es nicht!« erwiderte sie hart. »Ich weiß es nicht.«
    »Entschuldige, Mummy.«
    »Schon gut.«
    Gemeinsam begannen sie damit, die Kerzen anzuzünden. Brenda Adamic nahm die oberen, Martin die Kerzen, die unten auf den Fichtenzweigen steckten.
    Selbst das Anreiben des Zündholzes

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