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Mörderspiel im Burghotel

Mörderspiel im Burghotel

Titel: Mörderspiel im Burghotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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so.“
    Karl und Klößchen sahen sich
an. Der eine faste sich an die Stirn. Der andere stöhnte.

20. Der Sizilianer!
     
    Das Burghotel Falkenhain liegt
nordöstlich der Großstadt auf einem Höhenzug, der sich abrupt aus der Ebene
erhebt — mit überwiegend sanften, laubreich bewaldeten Hängen, aber auch mit
schroffen Felsabstürzen, an denen nicht selten alpine Kletterer ihren
halsbrecherischen Sport trainieren, Schwindelfreiheit vorausgesetzt.
    Zur Burg führt eine gewundene
Straße hinauf, führt durch Wald und vorbei an einer Schlucht, die aber nicht
sonderlich schaurig ist, Abstiege besitzt und unten von einem murmelnden
Bächlein durchflossen wird.
    Die Burg selbst, jetzt
innerlich zum Grandhotel umgestaltet, thront auf einem Felsmassiv. Entlang der
Straße verkündeten Schilder, dass aus dem mittelalterlichen Wehrgebäude —
erster Spatenstich nachweislich 1177 — nun ein Hotel geworden sei. Mit allem
Komfort und und und...
    TKKG kannten die Burg im
Altzustand, also vor der inneren Umgestaltung. Ihr Mitschüler Felix von
Gebeiningen hatte sie schon mehrmals dorthin eingeladen. Tolle Wochenenden
waren das gewesen, auch ohne Mörderspiel.
    Denn die Burg besitzt alles,
was zu ihresgleichen gehört: auf der Rückseite eine 100 Meter tief abfallende
Felswand, dort auf Kante gebaut, auf allen anderen Seiten einen Burggraben, der
aber kein Wasser mehr enthält, sondern nur Laub und biologischen Abfall. Der
Bering, die Ringmauer, verfügt über Wehrgang und Türme. Der vorgelagerte
Zwinger enthält ein Gehege für halbzahme Falken, die zwar gefüttert werden,
aber meistens im hohen Himmel kreisen, auf der Suche nach Beute. Der Bergfried
— ein massiver Hauptturm — zeigt keinerlei Baufälligkeit. Die ehemalige
Kemenate — das Frauengemach — und der Palas — das Hauptgebäude mit Rittersaal
und Schlafräumen des Burgherren — sind wie ursprünglich erhalten. Der Burghof
ist ziemlich groß und soll künftig als Parkplatz dienen für die Hotelgäste. Der
Torbau besitzt ein Fallgitter, das perfekt funktioniert.

    Um 18.30 Uhr trafen TKKG ein —
und zwar mit dem Taxi, wie es sich für geladene Gäste gehört. Die Jungs hatten
große Reisetaschen als Gepäck — Gaby reiste mit einem kleinen Koffer, war
nämlich fest entschlossen, sich an allen drei Abenden umzuziehen: und jedesmal
anders.
    Felix von Gebeiningen empfing
seine Freunde am Palas-Portal — dem jetzigen Hoteleingang mit gläserner
Drehtür.
    „Stark!“, rief er. „Klasse!
Super, das ihr da seid! Endlich!“
    TKKG hatten ihr Taschengeld
zusammengeworfen und Tim entlohnte den Taxifahrer.
    Felix war 15, fast so groß wie
Tim und etwas knochig. Mit dem sympathischen Habichts-Gesicht war er eine
jüngere Ausgabe seines Vaters — auch der groß und knochig, mit dem gleichen
Gesicht.
    Felix umarmte seine Mitschüler,
als hätte er sie seit langem nicht gesehen. Tatsächlich lag die letzte
Begegnung nur sechseinhalb Stunden zurück.
    Allgemeine Freude. Die Lobby,
die Hotelhalle, glänzte vor Eleganz. Aber der Burgcharakter war erhalten.
Überall standen Rüstungen und die Wände waren mit Schwertern und
mittelalterlichen Waffen dekoriert.
    „Wir sind knapp 30 Personen“,
erklärte Felix. „Gäste, meine ich. Die interessanten zeige ich euch. Und stelle
euch vor. Die meisten sind Bekannte meines Vaters, denen er irgendwie
verpflichtet ist — geschäftlich oder freundschaftlich. Geschäftsleute eben. Und
die wichtigsten Promis aus der Stadt. Wir kümmern uns nur um uns, ja? Wir fünf
sitzen auch beim Essen an einem Tisch im Speisesaal. Wenn die mörderische
Äktschen abgeht, gibt’s für uns dann kein Halten mehr, was? Ich zeige euch
jetzt die Zimmer. Eure Zimmer. Sonst braucht ihr euch um nichts zu kümmern.
Anmeldung und so, meine ich. Nur nachher noch meinen Vater begrüßen, ja? Er
freut sich auf euch. Mutti ist leider krank. Nierenentzündung. Muss im Bett
bleiben. Das mit dem Umbau hat sie zu sehr genervt. Und sie stand dauernd in
der Zugluft.“
    TKKG erklärten, dass es ihnen
leid tue. Dann wollte sich Felix Gabys Koffer schnappen. Aber diesen
Kavaliersdienst beanspruchte Tim für sich.
    „Mache ich selber“, lachte er.
„Sonst müsste ich dir ein Trinkgeld geben.“
    „Von euch nehme ich nichts“,
grinste Felix. „Sobald ihr ausgepackt habt, gehen wir auf ‘ne Cola an die Bar.
Gebongt? Abendessen ist dann um acht.“
    Er führte seine Freunde über
den Burghof hinüber zur Kemenate, wo anscheinend die kleineren und weniger

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