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Mörderspiel im Burghotel

Mörderspiel im Burghotel

Titel: Mörderspiel im Burghotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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wurde.
    „Versuchen Sie keinen
Fluchtversuch!“, warnte Tim. „Wir wissen alles. Über Ihren brutalen Überfall
auf Höhlensepp, über die Unterschlagung der Geldtasche und die Pleite, die Sie
eben erlebt haben. Falls es Ihnen ein Trost ist — auch diese beiden Gangster
werden mit der Beute kein Glück haben.“
    „Ich... verstehe nicht“,
stammelte Wenske. „Was meinst du?“
    „Ich meine, dass Sie jetzt den
Mund halten“, erwiderte Tim. „Die Polizei ist gleich hier.“
    Das Polizeifahrzeug mit drei
Beamten kam noch rascher als erwartet. Der blaue Udo wurde mitgenommen.
    Er machte jetzt einen
gebrochenen Eindruck — wie jemand, der in Gedanken schon sein Geständnis
formuliert.
    TKKG sohlten zur nächsten
Bushaltestelle und fuhren mit nur zweimal Umsteigen zum südlichen Stadtrand.
Von dort bis zum Internat ist es dann noch ein schönes Stück und sie ließen
sich Zeit.
    Während der fünften, also
vorletzten Unterrichtsstunde kamen sie an, was aber keinen Ärger nach sich zog.
    Noch 20 Minuten
Schulbank-Drücken. Dann war Feierabend, denn die sechste Stunde fiel aus. Die
Studienrätin Stille-Federweiß war immer noch krank und kein Kollege hatte Lust
zur Vertretung.
    TKKG brannte natürlich die
Neugier im Nacken. Tim und Gaby quetschten sich in die Telefonzelle
,Besenkammer’, Karl und Klößchen blockierten die geöffnete Tür.
    Anruf im Präsidium. Aber
Kommissar Glockner war in einer Besprechung und durfte nicht gestört werden.
    „Wir fahren hin!“, sagte Tim.
    Klößchen maulte, weil dadurch
mal wieder das Mittagessen ausfiel, und wurde nur durch die Aussicht, heute
Abend bereits im Burghotel Falkenhain zu speisen, bei Laune gehalten.
    Noch zur Mittagszeit trafen
TKKG im Präsidium ein und diesmal hatten sie Glück. Kommissar Glockner war in
seinem Büro.
    Er wirkte ausgeruhter als heute
früh und blätterte in Verhör-Protokollen.
    „Voss und Biegehart“, erklärte
er, „sind in Untersuchungshaft. Eine Tragödie. Und eine sehr schlimme Sache für
uns hier. Die beiden wurden tatsächlich überrascht, als sie bei Biegehart im
Hobbykeller feierten. Sie hatten die Beute — eine Riesensumme Geld und Schmuck
sowie Wertpapiere — geteilt, waren angetrunken und warfen mit Banknoten herum
wie mit Konfetti. Immerhin sind die beiden geständig — auch was den brutalen
Übergriff auf Udo Wenske betrifft. Der hat übrigens eine Anklage zu erwarten
wegen versuchten Totschlags.“
    TKKG schwiegen. Sie konnten die
Aufklärung als ihren Erfolg verbuchen, aber wegen der unübersehbaren
menschlichen Tragik wollte sich kein Erfolgs- oder Hochgefühl einstellen. Nicht
mal die zu erwartende Prämie, deren Höhe noch nicht feststand, interessierte.
    „Heute Abend sind wir im
Burghotel“, sagte Pfote. „Voss und Biegehart werden wir dort also nicht
antreffen. Wer kommt nun an ihrer Stelle?“
    Glockner überlegte. „Mhm.“
    „Den kenne ich nicht, Papi.“
    „Ich fürchte, Tochter, es wird
niemand von uns Kriminalern dabei sein.“
    „Weder du noch einer deiner
Kollegen?“, rief Pfote.
    „Weder noch.“
    „Das geht doch nicht, Papi.
Annas Bruder will den Mörder seiner Schwester umbringen. Das erforderte
zivilpolizeiliche Anwesenheit.“
    „Tja“, meinte Glockner gequält,
„einerseits schon, andererseits hat hier niemand Zeit. Außerdem ist ja das
Burghotel schnell zu erreichen. Wenn wirklich Gefahr droht, bin ich sofort
dort. Mit Blaulicht brauche ich keine halbe Stunde.“
    „Aber die Vorbeugung, Papi!
Vielleicht kann man Vorbeugen. Damit es zu dem Verbrechen gar nicht erst
kommt.“ Der Kommissar zuckte die Schultern. „Nur theoretisch. In der Praxis ist
das kaum möglich.“
    Gaby pustete gegen ihren
Goldpony. Dabei sah sie ihren Vater fassungslos an.
    In diesem Moment wurde Tim von
der Erkenntnis getroffen wie vom Blitz aus heiterem Himmel.
    Der TKKG-Häuptling lehnte sich
zurück und grinste breit — breiter ging’s nicht.
    Glockner sah ihn an.
    „Ist was, Tim?“
    „Ich glaube ja, Herr Glockner.“
    „Du lächelst so erfreut.“
    „Ich grinse voller
Verständnis.“
    „Aha.“
    „Könnte es sein, Herr Glockner,
dass irgendwelche Fragen Sie in eine Art Konflikt bringen würden?“
    Glockner schien in sich hinein
zu lachen. „Schon möglich.“
    „Dann verkneife ich mir jede
weitere Frage, damit nicht etwa eine sogenannte Vorteilsnahme entsteht.“
    „Nett von dir.“ Glockner
schmunzelte.
    Gaby, Karl und Klößchen sahen
von einem zum andern.
    „Darf man erfahren“, sagte

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