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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Oder sie hatte ein Druckmittel gegen ihn und drohte, ihre Enthüllungen auszuplaudern.
    Eve kam zu dem Schluss, dass die Tat im Affekt passiert war. Hop hatte Geld und Beziehungen. Falls er plante, Bray umzubringen, wieso sollte er sie dann ausgerechnet in seinem Apartment erschießen?
    Der zweite Mord hingegen war mit Vorsatz ausgeführt worden. Der Killer lockte das Opfer an den Tatort, hatte die Waffe. Und hatte aller Wahrscheinlichkeit nach die Leiche entdeckt. Er hatte brutal und vorsätzlich gehandelt.
    »Du hattest fest vor, ihn umzubringen, was?«, murmelte sie, während sie die Aufnahmen vom Tatort inspizierte. »Was immer du vorab von ihm haben wolltest und ob du es bekommen hast oder nicht - er war so oder so ein toter Mann. Was hat sie dir bedeutet?«
    Sie betrachtete die Fotos von Bobbie Bray.
    Ein glühender, ein besessener Fan? Nicht abwegig, sinnierte sie, aber relativ weit unten auf ihrer Liste.
    »Computer, errechne mir den Prozentwert anhand der gegebenen Fakten. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mörder von Bray, Bobbie und Hopkins, Radcliff C. in irgendeiner Beziehung zueinander stehen?«
    COMPUTER ARBEITET…
    Abwesend nahm Eve ihr Weinglas und nippte daran, während ihr verschiedene Szenarien durch den Kopf gingen.
    ARBEIT BEENDET. DIE WAHRSCHEINLICHKEIT BETRÄGT ZWEIUN- DACHTZIG-KOMMA-DREI…
    Verdammt hoch, überlegte Eve und beschloss, noch einen Schritt weiterzugehen. »Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass zwischen dem Mörder von Radcliff C. Hopkins und dem ersten Opfer, Bobbie Bray, irgendeine Verbindung besteht?«
    COMPUTER ARBEITET…
    Familienangehöriger, überlegte Eve. Ein enger Freund, Geliebter. Bray wäre jetzt… Scheißmathematik, fluchte sie, während sie im Kopf nachrechnete. Bray wäre gut und gerne einundneunzig, wenn sie noch lebte. Die Menschen wurden allerdings älter als noch gegen Mitte des 20. Jahrhunderts. Von daher war ein Liebhaber oder ein enger Freund genauso wenig auszuschließen.
    Gleichwohl vermochte sie sich nicht vorzustellen, wie ein Hundertjähriger - selbst wenn es sich um einen extrem rüstigen Senior gehandelt hätte - die fragliche Mauer abtragen sollte.
    ARBEIT BEENDET. DIE WAHRSCHEINLICHKEIT BETRÄGT VIERUNDNEUNZIG-KOMMA-EIN PROZENT, DASS EINE VERBINDUNG ZWISCHEN DEM ERSTEN OPFER UND DEM ZWEITEN KILLER…
    »Ja, das denke ich auch. Und noch was: Ich tippe schwer auf Verwandtschaft. Also, wen ließ Bobbie zurück, als sie starb? Computer, liste mir sämtliche Familienmitglieder des ersten Opfers auf. Display bitte auf Wandmonitor eins.«
    COMPUTER ARBEITET…
    DISPLAY KOMPLETT. ELTERN UND ÄLTERER BRUDER VERSTORBEN, las Eve. EINE JÜNGERE SCHWESTER, ACHTUND- ACHTZIG, LEBT IM SCOTTSDALE CARE CENTER IN ARIZONA.
    Relativ jung für ein Pflegeheim, sinnierte Eve. Sie nahm sich vor, sich über den Gesundheitszustand der Schwester näher zu informieren.
    Bobbie hätte inzwischen eine Nichte und einen Neffen sowie ein paar Großnichten und -neffen.
    Eve beschloss, das genauer zu checken. Sie begann mit einem Standardsuchlauf aller lebenden Verwandten.
    Während der Prozessor arbeitete, knöpfte sie sich Hopkins vor.
    »Großtuer«, sagte sie laut. »Versager.«
    Er hatte zig Projekte angeleiert und wieder fallen gelassen. War meistens gescheitert. Gelegentlich verzeichnete er kleinere Geschäftserfolge, die immerhin reichten, um den Konkurs abzuwenden und das nächste Projekt anzureißen.
    Gescheiterte Ehen, ein vernachlässigter Sohn. Keinerlei Gewalttätigkeit gegenüber den Exehefrauen oder dem Sohn.
    Aber mit irgendeinem Anhaltspunkt musste man schließlich anfangen, seufzte sie.
    Sie schlenderte von neuem zu der Pinnwand. Diamantbesetzte Haarspangen. Bray hatte sie auf ihrem ersten Plattencover getragen - vermutlich ein Geschenk von Hop. Sehr wahrscheinlich. Gut möglich, dass Bray sie auch an ihrem Todestag getragen hatte, zumindest jedoch, als sie eingemauert wurde.
    Immerhin hatte der Mörder sie nicht als Souvenir mitgenommen. Also doch kein Fan, oder? Stattdessen hatte er sie sauber gewischt und makellos glitzernd zurückgelassen.
    »Sie war ein Diamant«, murmelte Eve. »Strahlend schön. Ist es das, was du mir mitteilen willst? Da ist die Waffe, mit der er sie tötete, hier habe ich sie gefunden. Er ist nie dafür belangt worden, doch er muss büßen. Ist das die Botschaft?«
    Sie löste den Blick von der Pinnwand, inspizierte die Ergebnisse auf dem Computer. Bobbie hatte einiges an Verwandtschaft zu bieten.
    Ich werde sie alle

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