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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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veranstaltet irgendeinen Affenzirkus mit uns und weiter nichts. Showtime. Damit der Cop unheimliche Vorgänge und Erscheinungen zu Protokoll gibt. Schöne Scheiße!«
    Sie kroch aus dem Loch und wischte sich das staubige Gesicht. »Der alte Hopkins hinterließ einen Haufen Schulden. Sein Sohn erbte praktisch nichts. Das Haus verkommt, bis es öffentlich versteigert wird. Die Gerüchte von einem bösen Omen halten den Preis niedrig. Schließlich bekommt man es spottbillig.«
    »Nach dem, was hier passiert ist, mit der Entdeckung der Leiche und so, könnte das ins Gegenteil umschlagen. Es könnte den Kaufpreis hochtreiben.«
    »Sollte sich das abzeichnen, darfst du darauf wetten, dass irgendwer mit einem Dokument auftauchen wird, das ihn als Partner von Hopkins ausweist. Womöglich lag ich falsch, und es war nichts Persönliches. Mag sein, dass es da ausschließlich um den Profit geht.«
    »Du liegst goldrichtig. Aber du sitzt hier, in einem ziemlich ramponierten Zustand, darf ich hinzufügen, und streitest es ab, damit du nicht zugeben musst, dass du eben einen Geist gesehen hast.«
    »Quatsch, irgendein Idiot will mich in dem Glauben wiegen, dass ich einen Geist gesehen habe. Dir scheint er das ja schon erfolgreich eingeredet zu haben.«
    »Ich kenne mich mit diesem elektronischen Illusionszauber bestens aus.« Aus Roarkes Stimme sprach leichte Verärgerung über ihre spitze Bemerkung. »Ich weiß, was ich gesehen habe. Hier wurde ein brutaler Mord verübt, nur noch übertroffen von der Kaltblütigkeit dessen, was späterhin passierte.«
    Er spähte wieder zu der schmalen Öffnung, hinter der das Skelett eingemauert gewesen war. In seinem Blick lag ein Hauch von Mitgefühl. »Wenn ich mir das vorstelle: die geheuchelte Besorgnis, die wiederholten Aufforderungen, sie möge doch bitte zu ihrem Mann zurückkehren, und die ausgesetzten Belohnungen für Hinweise, dass sie noch lebte und wohlauf wäre. Während sie bereits hinter der Mauer verweste, die er hochgezogen hatte, um das Verbrechen zu vertuschen.
    Wenn ihr Körper nie von hier wegkam, wieso sollte da ihr Geist den Abgang machen?«
    »Weil…« Eve schüttelte den Kopf, worauf Staub aus ihren Haaren rieselte. »Die Leiche ist nicht mehr hier. Wieso spukt sie nicht in der Pathologie herum?«
    »Aber hier war sie doch jahrzehntelang zu Hause, nicht?« Pragmatismus, überlegte er, dein Name ist Eve. Er zog ein Taschentuch aus der Hose und wischte ihr damit den gröbsten Dreck und Staub vom Gesicht.
    »Einen heimlich gebastelten Schrein in der Wand würde ich nicht unbedingt als Zuhause bezeichnen«, murrte sie. »Und soll ich dir mal was sagen? Gespenster ölen keine Knarren oder ballern damit herum. Inzwischen habe ich den Bericht aus der Pathologie. Ich werde die Spurensicherung mit ein paar elektronischen Ermittlern hierher beordern, damit sie den Laden auseinandernehmen.«
    Energisch klopfte sie sich den Staub von Hemd und Hose und griff nach ihrem Mantel.
    »Und jetzt möchte ich duschen.«
    »Kann ich verstehen.«
    Auf dem Rückweg zur Treppe gab Eve telefonisch die Anweisung durch, dass zwei Polizeieinheiten Nummer 12 auf elektronisches Equipment hin abklopfen sollten. Kurz bevor sie die Tür abschloss und von neuem versiegelte, meinte sie, das leise, kehlige Lachen einer Frau zu hören. Eve ignorierte es.

6
    N achdem sie geduscht und ein kuschelig warmes Sweatshirt übergestreift hatte, stellte Eve ein bohrendes Gefühl in ihrer Magengegend fest. Ein, zwei Stück Pizza wären jetzt sicher nichts Verkehrtes. Die könnte sie locker bei der Arbeit am Schreibtisch verdrücken. Sie steuerte in das Arbeitszimmer, das sie sich zu Hause eingerichtet hatte, als sie unvermittelt Bobbie Brays Stimme vernahm, die ihren preisgekrönten Hit trällerte.
    Broken, battered, bleeding, and still I’m begging, pleading Come back. Come back and heal my heart Come back. Come back and heal my heart …
    Mit rasendem Herzklopfen lief Eve weiter. Aber außer dem fetten Kater Galahad, der zusammengerollt in ihrem Schlafsessel döste, war ihr Büro leer.
    Die Augen misstrauisch zusammengekniffen, spähte sie zu der aufstehenden Verbindungstür zwischen ihrem und Roarkes Arbeitszimmer. Er saß am Schreibtisch, während der Titelsong aus den Lautsprechern seiner Stereoanlage drang.
    »Du willst wohl, dass ich ausflippe, was?«
    »Nein.« Er grinste matt. »Niemals.« Worauf sie ihn mit steinernem Blick fixierte, was er mit einem wegwerfenden Schulterzucken quittierte. »Ich wollte

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