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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Rezepts noch am Leben sein, werden Sie zwangsläufig aufgesucht. Das Medikament wird eingezogen und der Patient einer erneuten psychiatrischen Untersuchung und Begutachtung unterzogen. Also ich glaube nicht an die Freitod-Variante.«
    »Reden Sie weiter, Peabody«, drängte Eve.
    »In dem Brief steht, dass sie einen Selbstmord plante, weil sie sich an dem heute Nacht verübten Mord schuldig fühlte. Eigenartigerweise hat sie die Tabletten jedoch schon vierzehn Tage vorher verschrieben bekommen. Wozu? Und wie kam sie an das Rezept? Sie haben den Todeszeitpunkt mit vier Uhr heute Morgen bestimmt. Das heißt, Geldübergabe und bohrender Schuldkomplex lagen verdammt nah beieinander, und ganz zufällig hatte sie das Sterbehilfe-Medikament zur Hand. Das ist an den Haaren herbeigezogen, wenn Sie mich fragen.«
    Peabody machte eine Pause, und als Darcia ihr mit einem Nicken bedeutete fortzufahren, legte sie erneut los. »Was mich zudem an Ihrer Theorie stört, ist der Umstand, warum sie die Apartmenttür in die Luft jagen oder den Überwachungsbereich und die Sicherheitsdisketten manipulieren sollte. Darüber hinaus«, setzte Peabody hinzu, die sich in ihrer Rolle zunehmend zu gefallen schien, »widerlegt Roarkes Profil eindeutig, dass er Auftragskiller anheuern würde, schon gar nicht, nachdem Lieutenant Dallas ihn rehabilitiert hat, was ihm viel bedeutet. Unter Berücksichtigung der genannten Erwägungen wird der Abschiedsbrief unglaubwürdig und dieser ›Freitod‹ ein möglicher Mord.«
    »Peabody.« Eve wischte sich eine imaginäre Träne von der Wange. »Ich bin stolz auf Sie.«
    Ärgerlich blitzte Darcia die beiden Frauen an. Sie hatte Mühe, sich zu kontrollieren, was ihr logisches Urteilsvermögen nicht unerheblich beeinträchtigte. »Officer Peabody, dann können Sie uns sicher auch erklären, wie sich der oder die Täter Zutritt zu dieser Wohnung verschafften und diese ausgewiesene Sicherheitsexpertin ohne Anwendung von Gewalt davon überzeugten, ein Sterbehilfe-Medikament zu nehmen.«
    »Mmh, tja…«
    »An diesem Punkt übernehme ich, Peabody.« Eve klopfte ihr auf die Schulter. »Ihre Argumentation ist bislang hieb und stichfest. Das Opfer hat die unbekannte Person oder die Personen in die Wohnung gelassen. Vermutlich, um das Auftragshonorar in Empfang zu nehmen oder um sich weitere Instruktionen geben zu lassen. Die Tabletten wurden Zita Vinter höchstwahrscheinlich in den Wein gemischt. Der oder die Unbekannten warteten, bis sie ins Koma fiel, dann wurde sie ins Schlafzimmer gebracht und hübsch auf dem Bett drapiert. Der Brief wurde mit dem Computer ausgedruckt und fein säuberlich neben ihr platziert. Als man das Opfer für tot hielt, wurde der Sprengsatz an der Tür angebracht, und der oder die Unbekannten machten sich schleunigst vom Acker.«
    »Sie hat ein Gespür dafür«, setzte Peabody erklärend hinzu. »Sie versetzt sich in die Lage des Täters und sieht das Verbrechen mit seinen Augen. Einfach grandios.«
    »Okay, Peabody. Sie war lediglich instrumentalisiert, ein Werkzeug«, fuhr Eve fort.
    »Nicht mehr und nicht weniger. Genau wie Weeks. Vermutlich wählte sie die Polizeilaufbahn, um ihrem Vater ein ehrendes Andenken zu bewahren, und das nutzte er gnadenlos aus. So wie er Roarkes Vater vorschiebt, um an meinen Mann heranzukommen. Er sieht nicht die Menschen, die er vor sich hat. Für ihn sind sie Mittel zum Zweck in seiner Privatfehde, die er seit nunmehr dreiundzwanzig Jahren führt.«
    »Nicht unbedingt Werkzeuge«, konterte Darcia, »aber soldatische Befehlsempfänger. Die für so manchen General ersetzbar sind. Danke, Officer Peabody. Sie können jetzt gehen.«
    »Ja, Ma’am. Sir.«
    »Von Ihnen erwarte ich eine Entschuldigung.« Darcia grinste, da Eve eine missmutige Grimasse zog. »Ich weiß, es fällt Ihnen schwer, trotzdem will ich eine. Nicht weil Sie unautorisiert ermittelt haben. Sondern weil Sie mir nichts zutrauten, meine Kompetenz anzweifelten.«
    »Ich kenne Sie kaum vierundzwanzig Stunden«, hob Eve unbehaglich an. »Ach, was soll’s, in Ordnung. Ich entschuldige mich für meine Skepsis. Und dafür, dass ich Ihre Autorität untergraben habe.«
    »Entschuldigung angenommen. Ich werde veranlassen, dass die Leiche von einem Gerichtsmediziner untersucht wird, Verdacht auf Mord. Ihre Partnerin ist eine sehr tüchtige Polizistin.«
    »Ja, sie ist gut«, räumte Eve ein, zumal Peabody nicht in der Nähe war und zum Höhenflug ansetzen konnte. »Und sie wird zunehmend besser.«
    »Ich

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