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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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schwierig für ihn - und für Sie -, der Veranstaltung weiterhin beizuwohnen. Nach dem gewaltsamen Tod von Weeks.«
    »Douglas und ich vertreten die feste Überzeugung, dass wir die uns obliegenden Pflichten erfüllen müssen, ungeachtet unserer persönlichen Befindlichkeiten. Der arme Reggie.« Sie presste die Lippen zusammen. »Es ist so entsetzlich tragisch. Ich bin seit über fünfzig Jahren mit einem Polizeibeamten verheiratet und habe viel Schlimmes gesehen und erlebt… trotzdem ist es ein furchtbarer Schock.«
    »Wie gut kannten Sie Weeks?«, wollte Eve wissen.
    »Man muss einem Menschen nicht zwangsläufig persönlich nahe stehen, um Entsetzen über den Verlust und Trauer zu empfinden, Lieutenant.« Belles Ton klang unvermittelt schneidend. »Aber ich kannte ihn recht gut, wenn Sie das meinen. Douglas und ich bemühen uns sehr darum, eine starke, loyale Bindung zu unseren Angestellten aufzubauen.«
    Sie mag Angelo, schoss es Eve spontan durch den Kopf. Mich kann sie nicht verknusen. Okay, auch gut. »Dann lag es gewiss an Ihrem tief empfundenen Entsetzen und der grenzenlosen Trauer, dass Sie im Schlafzimmer blieben und lauschten, als wir Commander Skinner über den Mord an einem seiner Leibwächter in Kenntnis setzten.« Belles Gesicht wurde maskenhaft starr. »Ich weiß wirklich nicht, was Sie damit bezwecken.«
    »Gar nichts, war nur eine Feststellung von mir. Sie hielten sich in dem kleineren Schlafraum auf - nicht in dem großen, aus dem der Commander kam. Ich weiß, dass Sie wach waren, denn Sie hatten das Licht angeknipst. Sie schnappten die Information auf und kamen trotz der starken Loyalität, die Sie mit Ihren Angestellten verbindet, und dem jähen Schock über den tragischen Tod von Weeks nicht aus dem Zimmer. Wieso, Mrs Skinner?«
    »Dallas, ich bin sicher, Mrs Skinner hatte ihre Gründe dafür.« In Darcias Stimme schwang ein krittelnder Unterton. Mit einem begütigenden Lächeln wandte sie sich an Belle. »Verzeihen Sie, Mrs Skinner. Der Lieutenant ist - verständlicherweise - etwas echauffiert.«
    »Um Himmels willen, Sie brauchen sich doch nicht zu entschuldigen, Chief Angelo. Ich vermag - zumindest punktuell - durchaus nachzuvollziehen, dass Lieutenant Dallas daran interessiert ist, ihren Mann zu verteidigen und zu decken.«
    »Und Sie?«, schoss Eve zurück. »Wie weit würden Sie diesbezüglich gehen? Wie viele enge, persönliche Bindungen würden Sie dafür opfern? Oder hatten Sie etwa keine zu Zita Vinter?«
    »Zita?« Belle zuckte zusammen, als hätte man sie geschlagen. »Was hat Zita damit zu tun?«
    »Sie kannten die junge Frau?«
    »Sie ist unsere Patentochter, natürlich kenne ich… Kannte?« Sämtliche Farbe wich aus ihrem aparten Gesicht, und das sorgfältig aufgetragene Make-up wirkte unvermittelt grell wie bei einer angemalten Puppe. »Was ist passiert?«
    »Sie ist tot«, antwortete Eve tonlos. »Sie wurde heute früh ermordet, wenige Stunden nach Weeks.«
    »Tot? Ermordet?« Belle erhob sich schwankend. Während sie krampfhaft mit ihrem Gleichgewicht kämpfte, entglitt ihr die Teetasse und zerbrach splitternd am Boden. »Ich kann… ich kann jetzt nicht mit Ihnen reden.«
    »Sollen wir ihr nachgehen?«, fragte Darcia, als Belle sich hastig von der Terrasse entfernte.
    »Nein. Lassen wir ihr ruhig Zeit. Sie ist verunsichert. Weil sie einiges weiß und anderes wiederum nicht.« Eve sah zu Darcia. »Waren wir zwei nicht ein mordsmäßig effizientes Befragungsteam, Angelo?«
    »Kann man sagen. Zudem bilde ich mir ein, dass Ihnen die Rolle des unsensiblen, kaltschnäuzigen Cops auf den Leib geschneidert ist.«
    »Darauf trinken wir. Hey, Mädels.« Eve winkte Peabody und Mira zu sich. »Wir pfeifen auf Tee und Törtchen und besorgen uns einen Drink.«

8
    A n der Bar, in einer flauschig weich gepolsterten Sitzecke, hing Eve über einem Mineralwasser ihren brütenden Gedanken nach. Sie hätte sich lieber einen Zombie bestellt, entschied sich statt des Alkoholkicks aber für einen klaren Kopf.
    »Sie haben einen sensiblen, einfühlsamen Stil«, meinte sie zu Darcia. »Ich denke, damit können Sie Belle Skinner früher oder später knacken.«
    »Das denke ich auch.«
    »Dr. Mira hat die gleiche Wellenlänge wie Sie. Reichte unser Gespräch, um sich einen ersten Eindruck von Skinners Frau zu machen?« Eve spähte zu der Profilerin, die an einem Glas Weißwein nippte.
    »Sie war ehrlich entsetzt und erschüttert«, begann Mira. »Jetzt wird sie sich umgehend Klarheit über den Tod

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