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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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sie ausgesucht hatte, passte zwar absolut nicht zu ihrem Image als Cop, dafür aber die Waffe, die sie unter dem langen, weich fallenden Jackett trug.
    »Was hast du denn damit vor? Willst du etwa irgendwelche wildfremde Damen bei Kressesandwiches und Petit fours über den Haufen schießen?«, alberte er.
    »Wer weiß.« Sie begutachtete die goldenen Kreolen, die er vor ihrer Nase baumeln ließ, und steckte sie achselzuckend in ihre Ohrläppchen. »Während ich Tee nippe und Belle Skinner auf den Zahn fühle, kannst du mir einen kleinen Gefallen tun. Prüf doch mal nach, ob Hayes mit einem der Cops verwandt ist, die damals bei Skinners dramatischem Einsatz mit ihrem Leben büßten. Für eine Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehung gehen mir die beiden irgendwie zu vertraulich und locker miteinander um.«
    »Wird gemacht, Chef. Schuhe.«
    Sie starrte auf die Stilettos mit den superschmalen Riemchen. »Das nennst du Schuhe? Wieso müsst ihr Typen solche Stolperfallen nicht tragen?«
    »Das wüsste ich auch gern.« Nachdem Eve sie übergestreift hatte, bedachte er seine Frau mit einem langen, bewundernden Blick. »Lieutenant, du siehst umwerfend aus.«
    »Und wie bitteschön verschaffe ich mir in diesem idiotischen Aufzug die nötige Autorität?«
    »Keine Sorge, das machst du mit links.«
    »Damenkränzchen«, fauchte sie auf dem Weg nach draußen. »Keine Ahnung, wieso Angelo die Frau nicht in ihr Dienstbüro zitiert und sie dort befragt.«
    »Vergiss nicht, deinen Gummiknüppel und den Ministunner einzustecken.« Über die Schulter warf sie ihm einen mordlustigen Blick zu. »Leck mich.«
    »Hab ich schon.«
    Das Damenkränzchen war bereits in vollem Gange, als Eve bei Belle Skinner aufkreuzte. Frauen in weich flie ßenden Kleidern, einige - Schreck lass nach! - sogar mit Hut, spazierten unter pinkfarbenen Rosenbäumchen oder entspannten auf der Terrasse, wo ein Gitarrespieler sein Bestes gab und sich dabei mit schwülstigem Tremolo begleitete. Eine eisige Gänsehaut schob sich über Eves Rücken.
    Winzige pappweiche Sandwiches und schrillrosa glasierte Törtchen wurden auf Kristallglasplatten serviert. Schimmernde Silberkannen verströmten den Duft des dampfenden Tees, der für Eves empfindliche Nase penetrant nach synthetischem Rosenaroma roch.
    Bei solchen Anlässen fragte sie sich jedes Mal, ob manche Frauen nicht richtig tickten, dass sie bei solchen Horrortrips mitmachten.
    Sie entdeckte Peabody und musste verblüfft feststellen, dass ihre sonst so burschikose Partnerin ein bunt geblümtes Flatterkleid trug und dazu einen breitkrempigen Strohhut mit langen Bändern.
    »Wow, Peabody, Sie sehen aus wie eine - ähm - Landpomeranze oder so was.«
    »Danke, Dallas. Hey, sind das mal scharfe Pumps.«
    »Klappe. Briefen Sie mir Mira. Ich möchte, dass sie ein Profil von Skinners Frau erstellt. Ihr zwei haltet euch in der Nähe auf, während Angelo und ich mit Belle plaudern, okay?«
    »Mrs Skinner ist auf der Terrasse. Angelo ist eben gekommen. Wow, die Frau hat echt’ne Super-DNA.«
    Eve drehte den Kopf und nickte zu Angelo. Der Chief hatte sich für kühles Weiß entschieden. Statt weich zu fallen oder zu flattern, schmiegte sich das Kleid wie eine zweite Haut um ihren Luxuskörper.
    »Sie ist auf der Terrasse«, bemerkte Eve. »Wie wollen wir es machen?«
    »Subtil, Lieutenant. Subtil ist mein Stil.«
    Eve taxierte ihr Gegenüber mit einem vielsagenden Blick. »Kann ich nicht unbedingt bestätigen.«
    »Ich meinte meinen Befragungsstil«, versetzte Darcia scharf und rauschte auf die Terrasse. Am Büfett blieb sie stehen, goss sich eine Tasse Tee ein. Dann schlenderte sie zu dem Tisch, an dem Belle Hof hielt. »Ganz reizende Party, Mrs Skinner. Ich glaube, wir alle sind Ihnen sehr dankbar, dass wir Ihre Gäste sein dürfen. Eine wohltuende Unterbrechung von den vielen Seminaren und Vorträgen.«
    »Ich finde es wesentlich, niemals aus den Augen zu verlieren, dass man in erster Linie Frau ist und nicht nur Angetraute, Mutter oder Karriereweib.«
    »Absolut. Mrs Skinner, Lieutenant Dallas und ich würden gern privat mit Ihnen sprechen. Es dauert auch nicht lange.«
    Sie legte einer Dame, die mit Belle am Tisch saß, eine Hand auf die Schulter. Subtil, dachte Eve insgeheim. Und effektiv, als die Frau prompt aufstand und Darcia ihren Platz überließ.
    »Ich habe mir heute Vormittag den Eröffnungsvortrag des Commanders angehört und war sehr beeindruckt«, hob Darcia an. »Ungemein inspirierend. Bestimmt ist es ungeheuer

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