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Möwenfluch (Vloek op Meeuwen) (Möwennest) (German Edition)

Möwenfluch (Vloek op Meeuwen) (Möwennest) (German Edition)

Titel: Möwenfluch (Vloek op Meeuwen) (Möwennest) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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knallte und erzeugte einen für Kulac beinahe unerträglich schmerzhaften Rückstoß. Er ließ sie im selben Augenblick aus den Fingern gleiten. Ari duckte sich. Die Kugel streifte seine Schulter und schlug in die Gipswand ein. Sklaaten riss die Tür auf und stürzte in den Flur. Klaus rappelte sich auf, Andrej war völlig überfordert. Er schaute Viktor an, der mit schmerzverzerrtem Gesicht auf das freie Bett am Fenster sank.
    „Verfolgt die Ratte, ihr nichtsnutzigen Scheißkerle!“ fluchte er. „Ich komm‘ klar. Bringt mir Sklaaten . Ruft Lucari an. Er wartet im Wagen. Er soll die Augen aufhalten. Wir brauchen die Sau lebend, also keine Kopfschüsse. Zertrümmert ihm die Beine. Aaargh , mein Arm.“
    Er presste die Lippen aufeinander und verfluchte Ari Sklaaten wortlos mit Beleidigungen in allen Sprachen, die er kannte, Serbisch, Niederländisch, Englisch, Deutsch.
    Andrej und Klaus rannten aus dem Zimmer .
    Hoffentlich schnappen sie den Mistkerl. Ich reiß‘ ihm höchstpersönlich die Eier ab, dachte Viktor und schaute auf das Metall, das in seinem Körper steckte. Gabel und Messer mussten da raus, so schnell wie möglich und danach musste er sich verdünnisieren, bevor ihn jemand schnappte, egal ob Polizei oder Krankenhauspersonal. Er war nicht hergekommen, um sich festsetzen zu lassen.
    Also gut …
    Mehrmals schnaufte er tief durch, dann griff er nach dem Messer in seinem Oberschenkel, hielt die Luft an und zog es mit einem Ruck heraus. Keine gute Idee , schoss es ihm durch den Kopf. Ihm fiel ein, dass er irgendwo gelesen hatte, welche schlimmen Folgen es haben konnte, wenn man Dinge einfach aus einer tiefen Fleischwunde herausriss. Im schlimmsten Fall provozierte man eine Blutung, die man nicht stoppen konnte, und verblutete jämmerlich. Bei dem Gedanken trat die Schwärze in seine Augen und der Raum vor ihm verschwand. Übelkeit stieg in ihm auf …
    Viktor schüttelte den Kopf. Er würde jetzt nicht ohnmächtig werden, redete er sich ein und ließ das Messer fallen. Es dauerte einen Augenblick, dann hob sich der Schleier vor seinen Augen und er konnte wieder sehen. Sein Bein blutete nicht mehr als zuvor auch, aber es brannte wie die Hölle.
    Weniger entschlossen als noch Sekunden zuvor langte er nach der Gabel in seinem Oberarm. Er biss die Zähne zusammen und schloss die Augen. Ob er wollte oder nicht, es musste getan werden …
     
    ***
     
    In einem Schrank im Bad fand Viktor Verbandszeug.
    Mit zwei minderprofessionell angelegten Druckverbänden stoppte er die Blutungen und hinkte aus dem Zimmer. Die ersten Schaulustigen lungerten auf dem Flur und bildeten eine Traube um ihn. Er schob sie grob beiseite und bahnte sich seinen Weg.
    Auf dem Weg zum Aufzug begegnete ihm die kleine rothaarige Krankenpflegerin.
    „Himmel, was ist denn mit Ihnen passiert?“
    Er hatte keine Zeit für Erklärungen, packte sie und drückte sie gegen die Wand.
    „Wo ist Harry?“, zischte er ihr ins Ohr.
    Sie schüttelte nur den Kopf.
    „Wo?!“
    „Hey Mann! Sie da, lassen Sie die Frau los!“ Die Männerstimme kam von rechts. Viktor machte sich nicht die Mühe dorthin zu schauen. Es war ohnehin Zeit zu gehen. Er ließ die Frau los.
    „Wir sehen uns noch, Hure. Weißt ja gar nicht, was du dir da eingehandelt hast“, flüsterte er, dann hastete er davon.
    Monica blieb einen Augenblick an die Wand gelehnt stehen. Sie musste schlucken.
    „Alles in Ordnung?“, fragte Fred ein pummeliger, Brille tragender Krankenpfleger und kam auf sie zu. „Was wollte der Kerl von dir?“
    „Ach nichts“, antwortete sie, blinzelte und rang sich ein Lächeln ab.

kapitel 3
     
    Harry und Inga hatten das Krankenhaus unbehelligt durch den Lieferanteneingang verlassen. Für Ari konnten sie in diesem Moment nichts mehr tun. Als sie sich auf dem Krankenhausflur befunden hatten, war er, nachdem er aus seinem Zimmer gestürmt war, in die andere Richtung davongerannt. Er befand sich auf der Flucht und sie hatten keine Ahnung, wohin er verschwunden war. Harry war darüber erleichterter als Inga. Er war weiterhin nicht scharf darauf, dem verrückten Koch mit dem Metzgerbeil und dem irren Blick ein weiteres Mal zu begegnen. Der dicke Mann schlurfte hinter der alten Frau her, die ein überaus entschlossenes Tempo vorlegte.
    „Vielleicht sollte ich lieber hier bleiben, Inga“, äußerte Harry leichte Bedenken, als sie sich langsam vom Krankenhausgebäude entfernten. Inga wollte davon nichts wissen.
    „Was glaubst du, was die mit dir gemacht

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