Möwenspur
der Bretagne. Er entschloss sich, das Angebot von Gerard
anzunehmen und mit ihm von Zeit zu Zeit größere
Seereisen anzutreten.
Er lebt inzwischen beinahe die Hälfte des Jahres in
‚Le Paradis‘. Seine liebste Freizeitbeschäftigung ist
das Malen geworden. Sein Lieblingsmotiv die Möwen.
Die Polizei beobachtete Julie Peguez noch fast drei
Wochen lang. Sie hatte in der Zeit hauptsächlich Kontakte zu ihrer Arbeitsstelle und zu ihrem Nachbarn in
Névez. Sie ging wenig aus und wenn, dann nur in eines der kleinen Restaurants in Concarneau.
Die Observierung war ihr sofort aufgefallen und es
beunruhigte sie zuerst. Danach gewöhnte sie sich an
ihre Begleiter und stellte fest, dass sie ihr in ihrer Einsamkeit eine gewisse Sicherheit gaben. Nach drei
Wochen bemerkte sie aber, dass man die Überwachung eingestellt hatte. Manchmal vermisste sie das
Auto im Rückspiegel.
Dennoch wartete sie nochmals mehr als zwei Jahre,
bevor sie sich bei Sylvies Patenonkel meldete, als er
einmal wieder in der Bretagne weilte. Nicht über Telefon kontaktierte sie ihn sondern vom Internetcafé‚Chez Marinette‘ in Concarneau.
In der kurzen Mail stand nur:
„ Würde mich in Bälde wieder über die Strandbilder
von Raguénez freuen. Art der Übergabe oder einen
eventuellen Treffpunkt überlasse ich Ihnen.“
Gerard Martinou erhielt die Nachricht und wusste
sofort Bescheid. Einige Tage später fertigte er kleines
Päckchen an. Marc war am Strand und malte seine
Möwen.
„Marc, ich muss noch etwas erledigen und ein Päckchen zur Post bringen. Ich bin bestimmt in zwei Stunden wieder zurück.“
„Lass dir Zeit, bei mir läuft die Farbe nicht sehr gut
heute.“ Er grinste bei den Worten.
Aber Gerard konnte sich noch sehr genau an diesen
Ausspruch erinnern.
Mit dem Päckchen für Julie Peguez unterm Arm ging
Gerard zu seinem Wagen. Er fuhr zum Postamt nach
Lorient um es aufzugeben. Als Absender stand nur
darauf:
‚die Spur der Möwen‘
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