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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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Hast du dich deshalb so aufgeregt? Ich schwöre, ich kriege ihn.“ Aidan knurrte wütend. Ein nächstes Mal würde ihm der Kerl nicht entkommen.
    „Ja, der ist es. Und er ist mächtig. Seine magischen Kräfte, so etwas habe ich noch nie bei jemandem gespürt. Du darfst ihn niemals unterschätzen.“ Hermits Stimme klang erschöpft und besorgt zugleich.
    „Warum hast du mir nicht davon erzählt? Was wollte er von dir?“ Wenn der Schwarzmagier tatsächlich so mächtig war, wie Hermit behauptete, konnte er auch ohne die Hilfe des Wächters das Tor öffnen. Schließlich war es seinem Vater damals auch gelungen. Was zum Teufel wollte er von Hermit? Ihn quälen, indem er ihm erzählte, was er vorhatte?
    „Er ... er ist mein Sohn.“
    Mit jeder Antwort hatte Aidan gerechnet, aber nicht mit dieser. Doch dann erinnerte er sich, wie vertraut ihm die Züge des Magiers erschienen waren. Warum war er nicht gleich darauf gekommen? Vor längerer Zeit hatte Amber erwähnt, dass Hermit einen Sohn hatte, der irgendwo weit entfernt bei seiner Mutter lebte. Immer mehr Fragen stellten sich ihm, die nach einer Antwort verlangten. Es war zum Verrücktwerden. „Was will er von dir? Warum hat er dich nicht schon eher besucht?“
    „Ich habe mich gefreut, ihn nach all den Jahren wiederzusehen. Aber er wollte nur meine Notizen haben. Ich habe das Buch versteckt. Amber soll es haben. Bei ihr ist es in guten Händen. Nicht auszudenken, wenn Colin die Geheimnisse der Wächter kennen würde. Er verachtet mich, aus welchem Grund auch immer. Wer weiß, was seine Mutter ihm über mich erzählt hat.“
    In Hermits Blick lag eine Traurigkeit, die Aidan tief berührte. Von Amber wusste er, wie sehr sich der Alte immer nach einem Wiedersehen mit seinem Sohn gesehnt hat. Wie tief musste ihn das abweisende Verhalten Colins erschüttert haben.
    „Colin ist besessen von der Schwarzen Magie. Ich habe dieses Funkeln in seinen Augen gesehen, und die Ehrfurcht gespürt, wenn er darüber spricht. Er war es, der damals Revenants Geist beschworen hat, von Samuels Körper Besitz zu ergreifen. Und er trägt auch die Schuld daran, dass Beth von einem Dämon besessen wurde.“
    Aidan schluckte bei diesem Geständnis. Hätte er auch nur etwas davon geahnt, vielleicht wäre damals alles anders verlaufen. Vielleicht hätte er Beth retten können und Cecilia.
    „Warum?“ Damals, als sein Vater von seiner unheilbaren Krebserkrankung erfahren hatte, wollte er in seiner Verzweiflung unsterblich werden. Er hatte Revenant das Tor geöffnet, um ihm die Macht über die Sterblichen zu geben und gleichzeitig vergeblich gehofft, aus Dankbarkeit von dessen kostbarem Vampirblut trinken zu dürfen. Aber ein Pakt mit der Schattenwelt war, als würde man seine Seele dem Teufel verkaufen.
    „Colin träumt davon, diese Welt als Magier zu beherrschen. Um seine magischen Kräfte zu stärken, braucht er die Energie aus dem Baum der Finsternis. Aber Revenant wird niemanden dulden, der ihm ebenbürtig ist.“ Hermit stöhnte und stützte den Kopf in die Hände. „Mein Sohn ist für immer verloren, und ich kann nichts dagegen tun.“
    Aidan legte ihm voller Mitgefühl die Hand auf die Schulter. „Es tut mir alles sehr leid.“
    Kein Sterblicher war je aus der Schattenwelt zurückgekehrt. Der Baum lockte die Neugierigen an wie das Licht die Motten. Das Wissen, das in seinen Wurzeln ruhte, war unendlich. Er offenbarte das Zeitgeschehen und war der Spiegel der Seele. Der Baum besaß etwas beängstigend Faszinierendes, dem sich keiner entziehen konnte. Die Verlockung, durch eine kurze Berührung einen Blick in die Unendlichkeit seines Wissens und seiner Macht zu werfen oder in die Zukunft zu sehen, war größer als die Furcht vor den Konsequenzen. Jeder, der den Baum berührte, wurde von seinen Wurzeln gefangen, um mit ihm zu verschmelzen. Aidan erschauerte, als er an seine Vision dachte, in der auch Amber sich in der Gewalt dieser finsteren Pflanze befunden hatte.
    „Ist das Tor geöffnet, wird der Baum das Licht verschlucken und den Weg für Revenants Gefolge ebnen. Das darfst du nicht zulassen, Aidan. Du musst Amber holen, noch heute. Bevor ich meine Augen für immer schließe, muss ich ihr mit einem Ritual die Aufgabe der Wächterin übergeben. Verstehst du nun, wie wichtig das ist? Du kannst mein Leben nicht mehr retten. Aber Ambers und das der anderen. Und jetzt geh und beeile dich. Ich spüre den Tod bereits, der um mein Haus wandert.“
    Hermit hatte Aidans Hand ergriffen und

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