Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
verzog das Gesicht. „Leanna wollte gerettet werden, aber ich bin kein edler Ritter.“
„Sie sehen sich mehr als Verführer und Betrüger.“
Jack kniff die Augen zusammen. „Grant hat Ihnen wirklich eine Geschichte erzählt, oder?“
„Nein, ich habe mir selbst einiges zusammengereimt. Es ist ziemlich offensichtlich. Leanna war eine unreife, unglückliche Frau, die sich wahrscheinlich ursprünglich von Grants Stärke angezogen fühlte, später aber Ihrer Ausstrahlung zum Opfer fiel. Man könnte wohl sagen, dass sie bekommen hat, was sie verdiente. Aber das spricht Sie nicht von der Schuld frei, dass Sie Ihren Partner betrogen haben. Warum? Eine Frau mehr oder weniger kann Ihnen doch nicht so wichtig gewesen sein. Ein Mann wie Sie kann wahrscheinlich so ziemlich jede haben.“
„Soll das ein Kompliment sein?“
„Nein, nur eine Feststellung. Warum, Jack?“
„Ich habe genommen, was mir auf einem silbernen Tablett angeboten wurde. Verdammt, Leanna war eine schöne Frau. Wenn Grant es nicht geschafft hat, sie zufriedenzustellen, war das nicht mein Problem.“
Sarah schüttelte den Kopf. „Nein, ich denke, da steckte mehr dahinter. Sie waren eifersüchtig auf Grant. Mit Leanna zu schlafen war ein Weg, um sich an ihm zu rächen.“
„Sind Sie verrückt, Lady? Warum, zum Teufel, sollte ich eifersüchtig auf Grant sein?“
„Weil Sie ohne ihn nichts weiter als ein Blender waren, und das wussten Sie. Er hatte das Talent, durch das Ihre Partnerschaft funktionierte.“
„Das ist, verdammt noch mal, nicht wahr.“
„Sie wussten, dass Sie vollkommen von ihm abhängig waren, und deshalb haben Sie ihn schließlich gehasst. Sie haben in diese Partnerschaft nur Ihr Image eingebracht. Haben Sie sich wirklich mit diesen Schmugglern gegen Grant verbündet? Was haben Sie geglaubt, würde passieren, wenn Sie ihn töten ließen? Savage & Co. hätte ohne ihn nicht lange überlebt. Aber vielleicht war Ihre Eifersucht zu stark, als dass Sie das vernünftig sehen konnten. Oder es ging um genug Geld, dass Sie ruhig das Risiko eingehen konnten.“
„Sie kleine Hexe, ich werde Ihnen sagen, was an dem Tag passiert ist. Grant hat mich zurückgelassen, während er mit einem Koffer voller Geld entkam. Sie halten Carson oder Trace, wie er sich jetzt nennt, für einen netten, ehrlichen Typ? Wachen Sie auf. Er benutzt Sie. Wenn er Ihren Schatz findet, wird er ihn auch behalten.“
„Sie lügen.“
„Glauben Sie? Denken Sie an meine Worte. Grant kommt nie mit leeren Händen von einem Job zurück. Und wer ihm im Weg ist, kann getötet werden.“
„Sie sehen mir sehr lebendig aus.“
„Ich hatte verdammtes Glück. Sie sollten besser hoffen, dass Sie genauso viel Glück haben.“ Jack drehte sich um und verschwand im Nebel.
Sarah wartete ein paar Minuten, aber ihr unbehagliches Gefühl verringerte sich nicht. Sie drehte sich um, um zum Haus zurückzugehen.
Und prallte gegen einen großen, soliden Körper, der im Nebel verborgen gewesen war.
„Grant!“
Seine grünen Augen waren der einzige Farbfleck in der grauen Umgebung. „Hast du ihm geglaubt?“
Sarah trat einen Schritt zurück. „Spielt das eine Rolle?“ „Verdammt, das tut es.“
„Warum?“
„Spiel kein Spiel mit mir, Sarah.“
„Das tue ich nicht. Ich bin aber zu dem Schluss gekom-
men, dass ich dir nicht mehr schuldig bin, als du bereit bist, mir zu geben. Und ich habe von dir nicht gerade viel Vertrauen bekommen.“
Er hielt ihren Arm fest, als sie um ihn herumgehen wollte. „Wohin willst du?“
„Nach Hause.“
„Seattle?“
Ja.“
„Er hat dich überzeugt, nicht? Genau wie damals Leanna.“ Sarah kamen die Tränen. Sie legte eine Hand über ihre Augen. „Nein, das hat er nicht. Du kannst mir nicht mal zugestehen, dass ich mehr Verstand habe als deine Exfrau. Ich habe dir einmal gesagt, und ich sage es dir wieder, dass Leanna eine Närrin war. Jede Frau sollte fähig sein, Jack Savage zu durchschauen. Hinter seinem Image steckt gar nichts. Er wäre ein gut aussehender Begleiter für eine Party, aber das ist auch schon alles.“ Sie befreite ihren Arm aus Grants Griff. „Verdammt, Sarah, du kannst nicht einfach so Weggehen.“ „Keine Sorge, ich laufe nicht mit Jack Savage davon.“ „Savage wird versuchen, dich zu benutzen“, warnte Grant. „Besonders, wenn er denkt, dass wir uns getrennt haben.“ „Ich werde ihn nicht zu dem weißen Felsen führen.“
„Er wird einen Weg finden, dich dazu zu bringen.“ Grants Stimme klang
Weitere Kostenlose Bücher