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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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war nicht wirklich so schlimm, entschied Sarah zwei Stunden später. Grant erwies sich als überraschend geduldiger Lehrmeister, trotz seiner Drohungen. Irgendwann während des Spiels stieg Machu Picchu auf einen Sessel in der Nähe, und Ellora kuschelte sich neben ihn. Die beiden Katzen beobachteten gelassen Sarahs Fortschritte.
    „Nicht schlecht für ein Sexobjekt“, sagte Grant schließlich. „Ich denke, du hast Talent zum Schachpartner.“
    Sarah hob den Kopf. Sie war nicht sicher, ob Grant sich über sie lustig machte. Aber das schien nicht der Fall zu sein. „Heißt das, dass ich doch zu etwas zu gebrauchen bin?“
    „Mir fällt einiges ein, zu dem du noch besser zu gebrauchen bist.“
    Sarah stand auf und kam um den Tisch herum, um Grant einen leichten Kuss auf die Wange zu geben. „Gute Nacht, Grant.“
    „Sarah?“
    „Ja?“ Sie blieb am Fuß der Treppe stehen und sah zu ihm zurück. Er spielte mit einer der Schachfiguren.
    „Ach, nichts.“ Er stellte die Figur weg und griff nach dem Brandy. „Geh ins Bett.“
    Sarah lag lange wach. Sie schlief erst ein, als sie hörte, wie
    Grant heraufkam und an ihrem Zimmer vorbei zu seinem eigenen ging.
    Als Sarah am nächsten Tag aufwachte, war die ganze Welt grau. Der Morgennebel umschloss alles, und Sarah fühlte sich seltsam bedrückt. Normalerweise deprimierte sie Nebel nicht. Aber heute Morgen war alles anders. Es war, als würde etwas dort draußen auf sie lauern.
    Aber dieses Gefühl ergibt keinen Sinn, sagte sie sich, während sie duschte und sich anzog. Der vorige Abend war unter den gegebenen Umständen ziemlich gut verlaufen. Also warum fühlte sie sich so merkwürdig heute Morgen?
    Als sie in den Flur kam, sah sie, dass Grants Tür halb offen stand, aber innen war alles ruhig. Machu Picchu kam heraus, und Ellora sprang vor, um ihn zu begrüßen. Er berührte ihre Nase mit seiner und ging dann an Sarah vorbei, als wäre sie gar nicht da. Sarah hatte das unbehagliche Gefühl, dass der Kater irgendwie Grants Haltung ihr gegenüber übernommen hatte.
    Sie folgte Ellora nach unten in die Küche, die heute überhaupt nicht gemütlich wirkte. Alles war dunkel, kalt und deprimierend. Sarah versuchte, sich etwas Interessantes fürs Frühstück einfallen zu lassen, aber das gelang ihr nicht.
    Der Nebel hing schwer vor dem Fenster und zog sie auf eine merkwürdige Weise an. Vorahnungen zu haben war manchmal ein Fluch, besonders wenn man nicht wusste, wie man die unbestimmten Warnungen auslegen sollte. Sarah beschloss, einen Spaziergang zu machen.
    Sie nahm ihren Anorak und ging in die kühle Morgenluft hinaus. Ein paar Minuten später war sie auf dem langen, felsigen Strand hinter Grants Haus. Sie steckte die Hände tief in die Taschen.
    Immer mehr Zweifel ergriffen Besitz von ihr. Vielleicht mache ich alles falsch, dachte sie. Was verstand sie in Wirklichkeit von einem Mann wie Grant? Er war zwar wie die Helden in ihren Büchern, aber doch gleichzeitig viel komplizierter, unberechenbarer und mächtiger.
    Sarah blieb plötzlich stehen, als ein seltsames Gefühl sie erfasste. Sie war eindeutig nicht allein am Strand. Sie stand ganz still da und wartete.
    Einen Moment später tauchte Jack Savage aus dem Nebel auf. Er trug wie üblich polierte Stiefel, Khaki-Hosen und eine Lederjacke, sein schwarzes Haar war feucht vom Nebel, und seine strahlend blauen Augen glänzten. Sarah wünschte sich, Grant wäre bei ihr.
    „Hallo, Sarah. Ich bin überrascht, dass Grant Sie aus seiner Sichtweite lässt. Oder sind Sie ausgerückt?“
    „Mir war nach einem Spaziergang zumute. Was tun Sie hier, Jack?“
    „Was glauben Sie denn? Ich habe seit gestern das Haus im Auge behalten und auf eine Chance gewartet, allein mit Ihnen zu reden.“
    „Sie haben uns ausspioniert?“
    „Wie ich schon sagte, ich will nur mit Ihnen reden. Ich wusste, Grant würde mich nicht an Sie heranlassen.“
    „Warum wollen Sie mit mir reden?“
    Jack lächelte gequält. „Ich weiß, es geht mich nichts an, aber ich dachte, Sie sollten ein paar Tatsachen wissen. Ich will nicht, dass Sie dasselbe durchmachen wie Grants Frau.“ „Leanna. Sie hat ihn mit Ihnen betrogen.“
    „Ist das die Geschichte, die Grant Ihnen erzählt hat?“ Jack fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Sie war eine sehr unglückliche Frau, Sarah. Sie hat mir leidgetan. Sie brauchte Trost.“
    „Aber sie hat Ihnen nicht genug leidgetan, dass Sie sie geheiratet hätten, nachdem sie Grant Ihretwegen verlassen hatte.“
    Jack

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