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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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rau. „Sag mir, Sarah, ist es leicht, mich zu verlassen?“
    Sie blieb stehen und sah zu ihm zurück. Er stand dort am Strand, steif und düster, ein Mann, der gelernt hatte, den Rest der Welt auf Distanz zu halten.
    „Du bist gern allein, nicht?“, fragte sie. „Du möchtest das Risiko nicht eingehen, jemand zu vertrauen. Nein, Grant, es ist nicht leicht, dich zu verlassen, aber ich habe keine Wahl. Vielleicht hattet ihr, du und meine Freundinnen, die ganze Zeit recht. Ich sollte mich nicht so sehr auf mein Gefühl ver-lassen.“ Sie lächelte schwach. „Zumindest sind diesmal die Hochzeitsgäste noch nicht da.“
    Grant machte nicht den Versuch, sie aufzuhalten, als sie sich umdrehte und zum Haus zurückging.
    Grant zog die Schultern zusammen, um sich vor dem kalten Nebel zu schützen, steckte die Hände tief in die Taschen und hörte zu, wie Sarahs Wagen aus der Auffahrt fuhr.
    Sie hatte es getan. Sie hatte ihn verlassen. Er konnte es nicht fassen, und er fragte sich, wie er jemals ganz damit fertig werden sollte.
    Er konnte nicht glauben, wie sehr er sich an ihre idiotische Überzeugung gewöhnt hatte, dass sie zusammengehörten. Dass sie füreinander bestimmt waren.
    Aber er hatte nicht gewusst, wie er mit ihr umgehen sollte. Sie hatte ihn vom ersten Moment an aus dem Gleichgewicht gebracht. Er war nicht der Typ, der so leicht jemanden an sich heranließ, also leistete er Widerstand, suchte nach Hintergedanken, nach der kalten Wirklichkeit, von der er wusste, dass sie unter Sarahs warmer, liebevoller Oberfläche liegen musste.
    Als sie an dem Tag in den Bergen ein Liebespaar wurden, hatte Grant sich etwas entspannt, weil er endlich einen Weg gefunden hatte, wie er ihr vertrauen konnte, wie er ihrer sicher sein konnte. Von Anfang an hatte er nie wirklich bezweifelt, dass ihre körperliche Reaktion auf ihn echt war.
    Jetzt, dank Savage, stand er wieder ganz am Anfang. Allein.
    Aber diesmal tat es weh. Er fühlte sich, als wäre etwas in ihm zerbrochen, sodass er jetzt dem Schmerz ausgesetzt war, vor dem er sich all die Jahre geschützt hatte.
    Machu Picchu sah aufmerksam zu, wie Grant die letzten paar Stufen zum Haus heraufkletterte. „Sie ist weg, Machu.
    Ich habe nicht mal Frühstück bekommen.“
    Der große Kater folgte ihm in die Küche, wo Ellora auf Sarahs Stuhl saß. Sie sah Grant vorwurfsvoll an.
    „He, gib nicht mir die Schuld“, sagte er. „Sie ist der Typ, der plötzlich auftaucht und genauso schnell wieder verschwindet. Heute hier, morgen weg.“ Grant setzte Wasser auf, um sich Kaffee zu machen.
    Die Katzen beobachteten ihn weiter.
    Grant goss heißes Wasser über den löslichen Kaffee und rührte abwesend darin. „Ich hätte sie nicht in diesem Nebel wegfahren lassen sollen“, verkündete er nach einer Minute. „Die Straßen könnten gefährlich sein.“
    Die Katzen leckten sich die Pfoten.
    Grant stieg mit seinem Kaffee die Treppe hinauf. In ihrem Zimmer wies nichts darauf hin, dass sie jemals da gewesen war. Sie hatte sogar ordentlich das Bett gemacht, was ihr gar nicht ähnlich sah. Er ging wieder nach unten und fragte; sich, warum es wieder so verdammt kalt im Haus war.
    Die Katzen saßen unten an der Treppe.
    „Ich weiß, ich weiß“, sagte er. „Ich hätte sie nicht allein wegfahren lassen sollen. Nicht in diesem Nebel. Zu gefährlich. Wenn sie etwas Verstand hat, wird sie in einem Café warten, bis der Nebel sich gelichtet hat. Andererseits ist gesunder Menschenverstand nicht ihre Stärke. Ich sollte besser nachse-hen, um sicherzugehen.“
    Ellora fing an zu schnurren.
    Grant griff nach seinen Autoschlüsseln und ging zur Tür. Hinter ihm miaute Machu wehleidig. „Keine Sorge“, erklärte Grant dem Kater. „Ich werde nur für eine Stunde oder sogar weniger weg sein.“
    Aber Sarahs Wagen stand weder vor einem der Cafés noch an der Tankstelle. Der Nebel war jetzt nicht mehr annähernd so schlimm wie vor einer Weile. Sarah hatte wahrscheinlich keine besonderen Schwierigkeiten gehabt, zum Highway zu kommen.
    Grant hielt am Stadtrand an und dachte daran, wie es sein würde, in das große, kalte, leere Haus zurückzukommen.
    Er konnte den Gedanken nicht ertragen.
    Ein paar Stunden später war er in Seattle.
    Sarahs warmes, gemütliches, sonniges Apartment war längst nicht so einladend, wie es hätte sein sollen. Sarah blieb im Flur stehen und sah sich voller Unbehagen um. Irgendetwas stimmte nicht. Sie stellte das Gepäck ab und blieb noch einen Moment stehen.
    Dann ging sie

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