Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
grinste und nahm Kates Arm.
Margie betrachtete die beiden Männer, die ihre besten Freundinnen geheiratet hatten. Auf den ersten Blick waren sich Grant Trace und Jason Hawthorne nicht sehr ähnlich, abgesehen von ihrer beeindruckenden Körpergröße und der kraftvollen Geschmeidigkeit ihrer Bewegungen.
Aber sie waren aus dem gleichen Holz geschnitzt. Sie waren Männer im altmodischen Sinne des Wortes, stark, etwas arrogant, vielleicht ein bisschen überlebensgroß, die Art von Männern, auf die man sich verlassen kann, wenn es darauf ankommt, Männer, die nach ihren eigenen Gesetzen lebten.
Margie hatte außer diesen beiden nur einen anderen derartigen Mann getroffen. Das war im vorigen Jahr geschehen, und diese explosive Begegnung hatte ihre Karriere in der Geschäftswelt zerstört und sie gefühlsmäßig schwer erschüttert. Ein Teil von ihr würde sich nie wieder ganz erholen.
„Es wird auch Zeit, dass du kommst“, sagte Grant zu seiner Frau. „Diese Hochzeitsfeier ist genug für ein ganzes Leben.“
„Es war deine Idee“, erinnerte ihn Sarah. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste ihn aufs Kinn. „Ich wäre auch gern mit dir nach Las Vegas gefahren.“
„Ich wollte es richtig machen“, rechtfertigte er sich. „Das haben wir jetzt getan. Also lass uns gehen.“
„In Ordnung. Wann wirst du mir sagen, wohin genau wir fahren?“
Grant lächelte schwach. „Sobald wir im Auto sind. Hast du dich schon von deiner Familie verabschiedet?“
„Ja.“
„Gut.“ Grant sah Jason an. „Wir werden jetzt verschwinden. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.“
„Keine Ursache.“ Jason gab ihm die Hand. „Wir sehen euch demnächst auf Amethyst Island. Wir werden dort nach den Goldmünzen suchen, von denen ich Ihnen erzählt habe.“ Grant nickte. „Das klingt gut. Lass uns gehen, Sarah.“
„Ja, Grant.“ Sarahs Augen glänzten so auffallend wie die Diamanten in ihren Ohren.
Margie, Kate und Jason sahen den beiden nach, dann wandte sich Kate an ihren Mann. „Was für Goldmünzen?“ „Habe ich dir nie von der Truhe voller Gold erzählt, die mein Vorfahr angeblich irgendwo auf der Insel vergraben hat?“, fragte Jason überrascht.
„Nein, hast du nicht.“
Jason zuckte die Schultern. „Ich muss es vergessen haben. Dummerweise habe ich mir nie die Mühe gemacht, den Schatz zu suchen. Trace hat gesagt, er könnte mir vielleicht helfen.“ Kate lächelte. „Nun, das ist zumindest eine gute Entschuldigung, um Grant und Sarah bald auf die Insel zu bekommen. Wirst du dabei sein, Margie?“
„Natürlich. Das möchte ich um nichts in der Welt verpassen. Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet - ich habe versprochen, mit einem bestimmten Herrn zu tanzen.“
Kate riss die Augen weit auf. „Mit einem interessanten Herrn?“
„Sehr interessant.“ Margie lachte. „Aber leider ist er ein bisschen zu jung für mich.“ Sie winkte Jasons Sohn David zu, der sich gerade einen Weg durch die Menge bahnte. Er war zehn Jahre alt und eine kleinere Ausgabe seines Vaters.
„Sind Sie jetzt bereit zu tanzen, Miss Lark?“, fragte der Junge.
„Ich bin bereit, Mr. Hawthorne.“
Drei Stunden später stieg Margie vor ihrem Apartmenthaus aus dem Taxi und ging schnell auf den Eingang zu. Es war ein kühler Sommerabend.
Eine Frau kam mit einem kleinen Hund zur Tür heraus. Sie lächelte Margie freundlich zu. „Ein schöner Abend, nicht?“
„Sehr schön, Mrs. Walters. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Spaziergang mit Gretchen.“ Der kleine Hund hüpfte noch lebhafter, als er seinen Namen hörte. Margie lächelte kurz und stellte fest, dass ihr das schwerfiel. Sie fühlte sich plötzlich sehr müde und seltsam niedergeschlagen.
Es ist noch mehr als das, dachte sie, als sie in den Fahrstuhl trat. Seit dem Ende der Hochzeitsfeier spürte sie ein schmerzliches Gefühl von Einsamkeit. Die Aufregungen der Hochzeitsplanungen und der Spaß, ihre beiden besten Freundinnen zu treffen, waren vorbei. Sarah hatte sich in ihre Flitterwochen verabschiedet, Kate befand sich auf dem Weg zurück nach Amethyst Island. Es würde lange dauern, bis Margie die beiden wiedersah, und wenn es so weit war, würde alles ein bisschen anders sein.
In der Vergangenheit waren sie alle drei alleinstehend gewesen. Sie hatten sich oft getroffen, um zusammen Eis zu essen, hatten am Samstagmorgen in einer Espressobar in der Stadt Romanideen aneinander ausprobiert, hatten zu jeder Tages- und Nachtzeit miteinander telefoniert. All
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