Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
ganzes Gesicht erhellte.
Grant seufzte und lehnte sich zurück. „Ich nehme an, du willst eine Erklärung.“
Sie schüttelte heftig den Kopf. „Nicht nötig. Grant, das ist das Romantischste, was mir je in meinem Leben passiert ist.“ Er blickte auf die offene Truhe. „Tatsächlich?“
„Ganz entschieden. Es beweist, dass du mich liebst. Ohne jeden Zweifel.“
„Wirklich?“
Sie kam ins Zimmer und blieb auf der anderen Seite des Schreibtisches stehen. „Gib es zu.“ Sarah hätte am liebsten laut gelacht, als sie Grants argwöhnischen Gesichtsausdruck sah. „Los, gib es schon zu. Sag, dass du mich liebst. Sag mir, dass du das hier tust ...“, sie winkte mit der Hand über die Schachfiguren und die offene Truhe, „... weil du leidenschaftlich bis über beide Ohren in mich verliebt bist.“
„Nun ..."
„Grant, das ist das süßeste, romantischste Geschenk, das ich je bekommen habe. Du wusstest, wie sehr ich meine Schatzsuche genossen habe, wie aufregend ich es fand, die Kiste zu öffnen. Und du konntest es nicht ertragen, dass ich sie leer vorfinden würde. Du wolltest mich die ,Fleetwood-Blumen‘ finden lassen am Ende meines großen Abenteuers. Grant, ich bin so aufgeregt, so unglaublich gerührt. Du liebst mich.“
Grant sah auf den Springer in seiner Hand hinunter. „Du bist erstaunlich, weißt du das? Manche Frauen hätten beim Anblick dieser Szene sofort vermutet, dass sie gerade um ein Vermögen betrogen werden. Du siehst einmal hin und nimmst es als Beweis, dass ich in dich verliebt bin.“
Sarah grinste. „Es ist ein Beweis, und du bist in mich verliebt. Oder?“
Grant lächelte. Das Misstrauen in seinem Blick verschwand. Stattdessen stellte sich eine tiefe Zärtlichkeit ein. „Das muss ich wohl sein, um mich in eine Situation wie diese zu bringen.“
Sarah lachte. Ihre Begeisterung schien wie Champagner überzusprudeln. Sie lief um den Schreibtisch herum und warf sich auf Grants Schoß. „Sag es“, verlangte sie. „Sag die Worte.“
Er berührte behutsam ihr Gesicht. „Ich liebe dich, Sarah.“ „Seit wann?“, wollte sie wissen.
„Das weiß ich nicht. Spielt es eine Rolle?“
„Nein.“ Sie legte die Fingerspitzen auf seine Lippen. „Das einzig Wichtige ist, dass du sicher bist.“
„Ich bin sicher.“
Sie legte den Kopf an seine Schulter und kuschelte sich an ihn. „Ich dachte es mir, sonst hättest du die Ohrringe nicht in die Truhe zurückgelegt, damit ich sie morgen finde. Wann hast du sie ausgegraben?“
„Ungefähr vor vier Jahren. Ich brauchte Geld für meine Zeitschrift, und da ich angeblich ein Experte für Schatzsuche bin, habe ich beschlossen, selbst einen zu suchen. Ich hatte mir einen Ordner mit alten Schatzgeschichten zusammengestellt, die vielversprechend klangen, den echten, weißt du, nicht solchen, wie ich sie in ‚Versteck‘ veröffentliche.“ „Solche, denen du im Urlaub nachgehst?“
Grant nickte. „Die Geschichte von den ‚Blumen“ klang gut, und der Ort war auch nicht weit weg. Also habe ich ein bisschen recherchiert und dann das Land gekauft. Sobald ich die ‚Blumen“ gefunden hatte, habe ich es wieder verkauft.“ „Genauso, wie ich es vorhatte. Warum hast du die Ohrringe nicht verkauft, wenn du das Geld gebraucht hast?“ „Glaub mir, ich wollte sie verkaufen. Deshalb hatte ich sie schließlich ausgegraben. Sie sind eine Menge wert. Sieh mal.“ Grant wickelte eins der Päckchen aus. Ein Paar glänzende Saphirohrringe in altmodischem Design fielen auf den Tisch. Sie sahen aus wie strahlend blaue Blumen. Grant öffnete ein weiteres Päckchen, und ein Paar Perlenohrringe kamen zum Vorschein, dann Rubine, Opale und Diamanten. Sie funkelten im Licht der Lampe.
„Emelina Fleetwoods vergrabener Schatz“, hauchte Sarah. „Sie sind wunderschön.“
Grant sah auf das kleine Vermögen hinunter, das vor ihm lag. „Ich wollte sie im Stillen verkaufen, einen Stein nach dem anderen, aber irgendwie habe ich es immer wieder hinausgeschoben. Eines Tages habe ich erkannt, dass ich sie überhaupt nie verkaufen würde. Aus irgendeinem verrückten Grund musste ich sie behalten.“
„Natürlich. Du hast auf mich gewartet. Es passt alles zusammen. Ich wusste immer, dass die ,Blumen‘ mit dir in Verbindung stehen. Ich habe nur nicht verstanden, in welcher Weise. Aber jetzt ist es ganz klar. Du hattest sie und hast darauf gewartet, dass ich komme. Du wusstest es nur nicht. Du hast auch den sechsten Sinn, Grant.“
„Meinst du?“ Grant legte
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