Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie
suchten.
Die Kleider in den Auslagen waren bunter und lässiger als die, die Margie in Seattle gewöhnt war. Es war ein interessantes Einkaufserlebnis, das sie absichtlich in die Länge zog in der Hoffnung, dass Rick sich inzwischen langweilen würde.
Aber als sie mit mehreren Päckchen in der Hand zum Café zurückkam, sah sie zu ihrem Entsetzen, dass Rick immer noch in „Skrupellos“ vertieft war.
Sie sagte sich, dass sie sich über sein Interesse an ihrem Buch freuen sollte. Aber tatsächlich fühlte sie sich unbehaglich. Rick hatte sofort die Wahrheit erkannt. Er war der Held von „Skrupellos“ und von jedem anderen Buch, das sie je geschrieben hatte.
„Noch nicht fertig?“ Margie blieb vor Rick stehen.
Er sah auf. „Bald. Willst du gehen?“
Sie nickte. „Ich würde gern schwimmen.“
„Gute Idee.“ Rick stand auf und steckte das Buch in die Papiertüte zurück. „Weißt du, dieser Roarke war am Anfang ganz in Ordnung. Er hatte die richtige Idee, um die Firma zu retten. Man muss viel Ballast abwerfen in so einer Situation. Aber ich habe das Gefühl, dass er scheitern wird.“
„Es wird ein Happy End geben“, murmelte Margie.
Rick schüttelte den Kopf und wirkte plötzlich sehr ernst. „Das Problem ist, dass seine Hormone anfangen, seine Entscheidungen zu treffen. Er wird weich.“ Rick schmunzelte. „Nicht im Bett. Da hält er sich gut. Aber wenn es ums Geschäft geht, fällt er auseinander. Wenn er sich nicht wieder fängt, wird er scheitern.“
„Er verliebt sich in die Heldin, und diese Liebe verändert ihn“, fauchte Margie.
„Sie bringt ihn dazu, dumm zu handeln.“
„Rick, um Himmels willen, es ist nur eine Geschichte.“ „Weißt du“, sagte Rick nachdenklich, während sie zum Parkplatz gingen, „dein Dad hatte recht. Es ist gut, dass du aus der Geschäftswelt raus bist. Du bist nicht hart genug dafür.“ „Mein Vater hat das gesagt? Ich werde ihn erwürgen.“ „Vielleicht sind Frauen ganz allgemein nicht hart genug für das Geschäftsleben“, philosophierte Rick. „Man muss skrupellos sein können. Frauen, besonders solche wie du, haben einfach nicht diese Schärfe. Weißt du, was ich meine?“ Margie blieb in der Mitte des glühend heißen Parkplatzes stehen und baute sich direkt vor Rick auf. „Du chauvinistischer, unmöglicher Cowboy. Ich hatte immer tief in mir das Gefühl, dass du etwas gegen Frauen in der Geschäftswelt hast, und jetzt kommt endlich die Wahrheit ans Licht. Du glaubst also, Frauen werden damit nicht fertig? Du denkst, wir werden es nie wirklich schaffen? Dass wir nicht skrupellos genug sind?“
„Schatz, es war nur eine Beobachtung.“
„Es ist ein männliches Vorurteil. Ich habe Neuigkeiten für dich, Rick Cassidy. Eines Tages werden Frauen nicht nur in der Geschäftswelt groß rauskommen, sondern sie werden sie auch verändern.“
Rick blinzelte und zog seinen Stetson tiefer ins Gesicht. „Tatsächlich?“
„Und ob! Ihr Männer hattet sie lange genug für euch, und wir Frauen haben genug davon, nach euren Regeln zu spielen. Wir haben die Nase voll von halsabschneiderischen Geschäftsmethoden und eiskaltem Konkurrenzkampf.“
Rick zuckte die Schultern. „So ist das nun mal, Margie. Es ist wie im Dschungel. Der Stärkere überlebt.“
„Nur weil ihr Männer es dazu gemacht habt. Ich nehme an, nachdem ihr zivilisiert wurdet und nicht mehr länger die Aufregung einer richtigen Jagd erleben konntet, musstet ihr euch etwas anderes ausdenken, um euch abzureagieren. Also habt ihr alle eure aggressiven Instinkte in die Geschäftswelt gesteckt. Aber das wird sich ändern, sobald Frauen an die Macht kommen.“
„Margie, es ist etwas heiß hier. Warum fahren wir nicht zur Ranch zurück und setzen diese faszinierende Unterhaltung im Swimmingpool fort?“
„Deine Schwester ist ein gutes Beispiel für die neue Art von Geschäftsfrau. Und Sean Winters ist vernünftig genug, um ihr seine Läden zu überlassen. Du könntest eine Menge von ihm lernen.“
Rick lächelte ein wenig. „Du willst, dass ich dir Cassidy & Co. überlasse?“
„Natürlich nicht. Ich will nichts mit dieser Firma zu tun haben. Ich habe meine eigene Karriere. Aber ich schwöre dir, Rick, wenn wir eine Tochter haben und sie Interesse am Familienunternehmen entwickelt, dann solltest du sie besser hineinlassen.“
„Abgemacht. Lass uns sofort nach Hause gehen und ernsthaft daran arbeiten.“
Margie starrte ihn verwirrt an, als er ihren Arm nahm und sie zu seinem
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