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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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Meeres schützten.
    Als Kate Jasons Profil betrachtete, überkam sie wieder dieses unheimliche Gefühl der Vertrautheit. Sie versuchte herauszufinden, an wen er sie erinnerte. Sein Haar war dunkel, fast schwarz, etwas zu lang für die herrschende Mode, und zeigte hier und da schon graue Strähnen. Er musste fast vierzig sein. Sosehr sie sich auch bemühte, ihr fiel niemand ein, dem er ähnelte. Ihre Neugier wurde stärker.
    „Es klingt albern“, begann sie und bemühte sich, den Lärm des Motors zu übertönen, „aber kenne ich Sie von irgendwo?“
    Jason warf ihr einen Blick zu. „Nein, bestimmt nicht. Glauben Sie mir, ich würde mich erinnern, wenn wir uns schon jemals begegnet wären.“
    „Natürlich. Ich habe ja gesagt, dass das eine alberne Frage ist. Ich bin nur so müde, dass ich nicht klar denken kann.“ Sie fuhr mit den Fingern durch ihr lockiges Haar. Der Fahrtwind war erfrischend. „Wie lange dauert es, bis wir zur Insel kommen?“
    „Ungefähr eine Stunde.“
    „Ich denke, ich werde etwas schlafen, falls es Ihnen nichts ausmacht.“
    „Tun Sie, was Sie möchten.“
    „Danke, das mache ich normalerweise auch“, sagte Kate, während sie sich unter das Deck der Jacht zurückzog.
    „Welch ein Zufall“, murmelte Jason. „Ich auch, Miss Inskip. Und irgendetwas sagt mir, dass das Probleme geben könnte.“
    Sie sieht anders aus, wenn sie Augen und Mund geschlossen hat, dachte Jason. Verletzlicher. Sanfter. Attraktiver.
    Verdammt attraktiv, wenn man den Typ mochte.
    Kate Inskip war wahrscheinlich nur ein paar Jahre jünger als er, dreiunddreißig oder vierunddreißig. Sie hatte eine schmale Taille und runde Hüften. Die großen Taschen an der Vorderseite ihres Kleides verdeckten ihre Brüste, aber das war in Ordnung. Ein Mann sollte etwas haben, das er noch selbst entdecken konnte. Ihr volles, dunkelbraunes Haar war naturgelockt und betonte auf angenehme Weise ihr Gesicht mit den grünen Augen und der Stupsnase, das Gesicht einer Frau, die gewohnt war, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen, die sich nicht darauf verließ, dass Männer ihr den Weg ebneten. Aber sie hatte einen verwirrend sinnlichen Zug um den Mund.
    Woran, zum Teufel, dachte er da? Jason stellte verblüfft fest, wohin seine Gedanken sich verirrt hatten. Kate Inskip
    war ganz und gar nicht sein Typ.
    Er mochte Frauen mit sanften Stimmen, zart und anhänglich, möglichst mit großen blauen Augen, den altmodischen Typ, der es genoss, einen Mann zu verhätscheln und für ihn zu kochen, häusliche Frauen, kurz gesagt: Frauen wie Gabriella.
    Er mochte ganz bestimmt keine energischen, unabhängigen, stachligen kleinen Emanzen, die den Schutz eines Mannes weder brauchten noch begrüßten. Er hatte nichts übrig für diese modernen Kratzbürsten.
    Jeder Mann, der Kate Inskip nahe kam, musste auf Ärger gefasst sein. Zum Teufel, er müsste sie erst einmal zum Schweigen bringen, bevor er sie überhaupt würde küssen können.
    Aber dieser schöne Mund könnte die Mühe wert sein! Die Art, wie sein Körper auf seine Gedanken reagierte, erinnerte Jason daran, wie lange er mit keiner Frau mehr zusammen gewesen war. Die Tatsache, dass er Kate überhaupt zweimal ansah, war Beweis genug, dass es zu lange war.
    Natürlich kamen von Zeit zu Zeit attraktive, reiche Frauen in sein Hotel, aber Jason lag es nicht, mit diesen Frauen kurze Urlaubsaffären zu haben. Vielleicht kam das daher, dass er einmal glücklich verheiratet gewesen war. Das Leben mit Gabriella hatte ihn verwöhnt.
    Er hatte sich nie etwas aus oberflächlichen Affären gemacht. Er mochte die Vorstellung nicht, morgens mit dem Gefühl aufzuwachen, ein Souvenir geworden zu sein.
    Er betrachtete Kate nachdenklich. Sie wirkte nicht wie der Typ Frau, der sexuelle Erinnerungsstücke sammelte. Sie war auch nicht der verwöhnte Jetset-Typ. Sie schien genau das zu sein, was sie von sich selbst gesagt hatte: eine gestresste, berufstätige Frau, die dringend Urlaub nötig hatte. Der Gedanke beruhigte ihn.
    Dann fiel ihm wieder der schockierte Gesichtsausdruck des scharfen Arnie ein, als dieser feststellen musste, dass er an die falsche Touristin geraten war. Jason grinste. Der Bericht von Miss Inskips furchtlosem Verhalten würde eine gute Geschichte abgeben, und eine gute Geschichte war immer eine willkommene Abwechslung auf Amethyst Island.

2. KAPITEL
    Als Kate erwachte, war es dunkel, und es duftete
    nach Blumen. Erst nach einem Moment der Verwirrung fand sie in die Wirklichkeit zurück.

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