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Mondglanz

Mondglanz

Titel: Mondglanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Aguirre
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kommt hinterher. Von Velith sehen wir zuerst nur den Rucksack, den er vor sich herschieben muss, um durch den engen Tunnel zu passen. Sobald er es nach draußen geschafft hat, ziehen wir uns die hauchdünne Thermokleidung aus seiner Ausrüstung über und aktivieren den Sender mit dem vereinbarten Signal für Dina und Hammer.
    Nach kürzester Zeit fange ich an, mit den Zähnen zu klappern. Ich bin körperlich vollkommen am Ende, weit über das Stadium normaler Erschöpfung hinaus, und ich weiß nicht, wie lange ich noch durchhalte. Ithiss-Tor, die Kälte, der Sturm, das alles kommt mir vor, als wäre es unendlich weit weg.
    Marsch merkt, was mit mir los ist, und schlingt die Arme um mich. »Es wird gut, alles wird gut, Jax«, flüstert er mir ins Ohr. »Wir haben’s geschafft. Du hast uns rechtzeitig hier rausgebracht.«
    Ich bin mir da nicht so sicher. Die Chancen stehen gut, dass wir hier im Schneesturm erfrieren. Verzweiflung bohrt sich mit eisigen Nadeln in meine Seele. Die einzige Schutzmöglichkeit ist die Höhle hinter uns. Aber würden sie uns da sehen? Würden wir sie sehen? Falls sie überhaupt kommen.
    Als ich schon alle Hoffnung aufgegeben habe, flammen ein Stück unterhalb am Hang Lichter auf. Ich renne darauf zu.
    Sie sind es, sie sind es tatsächlich! Marsch ist in Sicherheit.
    Dina und Hammer begrüßen uns mit innigen Umarmungen an Bord des Shuttles. Sie halten sich nicht lange mit Fragen auf. Dina wirft Marsch lediglich einen vielsagenden Blick zu. Er wird später einiges zu hören bekommen, und das nicht nur von ihr. Aber erst, wenn wir endlich hier weg sind.
    Dina leitet bereits die Startsequenz ein. »Haltet euch gut fest. Es könnte ein bisschen ungemütlich werden.«
    »Warte, lass mich erst die Störsender neu ausrichten.« Dina hackt wie wild auf ihr Terminal ein. »Okay, alles bereit. Schnallt euch an, ihr drei.«
    Wir gehorchen. Die Triebwerke fauchen, und ich höre das Zischen, mit dem der Schnee in ihren Feuerstrahlen schmilzt.
    Hammer zieht das Shuttle nach oben, und der Sturm rüttelt uns ordentlich durch. Noch nie war mir so bewusst, wie dünn die Hülle dieser Dinger ist. Dann reißt der Himmel über uns auf, und wir befinden uns im stillen Zentrum des Tornados, der als grau-weiße Wand um uns herum tobt, während die unwirkliche ithorianische Landschaft unter uns immer kleiner wird.
    »Du weißt, dass du vielleicht nie wieder zurückkehren kannst«, flüstere ich Vel zu.
    Er hebt die Schultern. Ja, das weiß ich , sagt er ohne Worte. Ich akzeptiere die Verbannung, falls es dazu kommen sollte .
    Aber vielleicht kommt es gar nicht so weit. Seit heute glaube ich wieder an Wunder. Ich nehme Marschs Hand. Dass ich das kann, ist das größte Wunder von allen.
    Meine Euphorie verfliegt jedoch sofort wieder, als wir die Triumph erreichen, die im Orbit auf uns wartet. Alle an Bord reden davon, eine große Party zu schmeißen, um den Erfolg gebührend zu feiern. Aber ich habe nicht mehr die Kraft dazu. Alles, was ich will, ist, mich in meiner Kabine zu verkriechen und die nächsten Stunden unter der Dusche zu verbringen.
    Stattdessen blinkt mir das Terminal schon entgegen, als ich die Tür entriegele. Eine Nachricht von Kanzler Tarn wartet auf mich. Seufzend spiele ich sie ab.
    »Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Sirantha. Besser, als wir erwarten durften. Doch fürchte ich, es hat nicht gereicht.«
    Von einer dunklen Vorahnung erfüllt, lasse ich mich in einen Sitz sinken. Marsch, der mir gefolgt ist, legt mir von hinten sanft die Hände auf die Schultern und verfolgt schweigend die Nachricht. Ich muss daran denken, wie er sagte, wir sollten unsere Kräfte zusammenziehen und uns auf einen Krieg vorbereiten, statt uns mit sinnlosem diplomatischem Geplänkel aufzuhalten. Maria, ich will ihn nicht in noch einem Krieg kämpfen sehen.
    »Unsere schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet«, fährt Tarn fort. »Wir wissen nicht, über welche Kanäle die Information durchgesickert ist, aber die Morguts haben offensichtlich herausbekommen, dass die Flotte der Ithorianer absolut veraltet ist. Als Beweis ihrer Stärke und Unerschrockenheit haben sie eine weitere Raumstation angegriffen, ganz in der Nähe von Terra Nova. Wir müssen jetzt alle nur erdenklichen …«
    An dieser Stelle gibt der Satellit den Geist auf, und ich kann nur raten, was Tarn noch sagen wollte. Nur eins ist sicher:
    Der Krieg hat begonnen.

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Danksagung
    Ich liebe meine Agentin so sehr, ich würde

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