Mondkuss
Schenkel legten sich unwillkürlich um seine Hüften, sie gierte danach, von ihm aufgefüllt zu werden. Und dann drang er endlich mit kraftvollen Stößen in sie ein. Die Intensität der Vereinigung ließ beide aufschreien. Er zog sich für einen kurzen Moment zurück, um gleich darauf noch tiefer in sie zu gleiten. Instinktiv bog sie sich ihm entgegen. Der Rhythmus ihrer Bewegungen war harmonisch, ihre Körper schienen wie geschaffen füreinander. Wilde Ekstase erfasste Sabina, als sie spürte, wie seine Muskeln sich anspannten und ein Beben durch seinen Körper lief. Und dann waren sie da, die Wellen, die sie zum Gipfel der Lust trugen, sie laut aufschreien ließen und eine prickelnde Süße durch ihren Schoß jagten. In ihr wuchs das Gefühl, jeden Moment zu verglühen … zu verbrennen … sich aufzulösen. Tief in den Wellen dieser anderen Welt nahm sie wahr, wie auch er mit einem lauten Stöhnen kam, wie er seinen heißen Saft in sie hineinpumpte. Sie genoss diese nie gekannte, unbändige, wundervolle Lust und wünschte sich, ihn nie mehr loslassen zu müssen. Später, viel später strich er ihr liebevoll das Haar zurück und küsste sie zärtlich. Es war ein langer Kuss. Sie schlang die Arme um ihn, zog ihn ganz eng an sich, staunte über die Glücksgefühle, die sie durchströmten und kuschelte sich an ihn …
Kapitel Fünfundzwanzig
In den nächsten Wochen versuchte Rafael unaufhörlich, Marleen telefonisch zu erreichen. Vergeblich!
Sie hatte ihre Arbeit in der Kanzlei wieder aufgenommen, Auch dort ließ sie sich verleugnen und zu Hause blieb stets der Anrufbeantworter eingeschaltet. Ihrem Wunsch, er möge sie nicht aufsuchen, kam Rafael nach. Aber geschlagen geben wollte er sich dennoch nicht. Er schickte ihr regelmäßig riesige Blumensträuße und Grußkarten, mit denen er sich reumütig entschuldigte und um eine Aussprache bat. Auch die Tatsache, dass er ihr in langen Briefen immer wieder beteuerte, schon seit einiger Zeit keinerlei Aufträge als Callboy angenommen zu haben, und diesen Job mit Eröffnung der Bar sowieso ad acta legen wollte, zeigten keinerlei Wirkung. Doch Rafael gab nicht auf, sondern schaltete Anzeigen, kaufte die entsprechenden Zeitungen, strich seine Zeilen rot an und legte sie ihr in den Briefkasten. Er band einen Schwung roter Herzluftballons an ihren Autospiegel, sang Liebeslieder auf ihren Anrufbeantworter. Ließ ihr selbst gebackenen Kuchen zukommen, auf dem kunstvolle Liebeserklärungen aus Zuckerguss formuliert waren. Doch seine Bitte um eine Aussprache wurde nicht erhört, und so beschloss er, es auf eine persönliche Konfrontation ankommen zu lassen.
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Marleen, die die ganze Nacht nicht geschlafen, sondern nur in ihr Kissen geweint hatte, stand bereits im Morgengrauen auf. Sie kochte sich eine große Kanne Kaffee, in der Hoffnung, dadurch wenigstens halbwegs fit zu werden. Nachdem sie drei große Tassen getrunken hatte, bemühte sie sich vergeblich darum, die Spuren des Kummers aus ihrem Gesicht zu beseitigen. Aber ganz egal, wie viel Make-up sie auch verwendete, man sah ihr immer noch an, dass sie nicht eine Minute geschlafen hatte. Die unzähligen Tränen hatten ihr Übriges geleistet.
Völlig ermattet und niedergeschlagen gab sie den Kampf schließlich auf. Sie beschloss, ein buntes Sommerkleid anzuziehen und hoffte, ihre traurige Stimmung mit den fröhlichen Farben ein wenig überspielen zu können. Schließlich trank sie eine weitere große Tasse Kaffee und machte sich auf den Weg zur Kanzlei, um sich mit Arbeit abzulenken. Die letzten Tage über hatte es ihr schwer im Magen gelegen, dass sie nicht dazu gekommen war, die Unmengen an Unterlagen zu sortieren, die sich mittlerweile angehäuft hatten. Heute war sie fast froh darüber, denn so konnte sie sich wenigstens in ihre Arbeit vergraben. Vielleicht half ihr das ja, nicht immerzu an Rafael zu denken.
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Gegen neunzehn Uhr verließ Marleen die Kanzlei. Sie wollte, wie so oft in den letzten Tagen, so schnell wie möglich nach Hause, denn dort fühlte sie sich wohler als unter Menschen. Sie hatte das Gefühl, jeder könnte ihr an der Nasenspitze ansehen, was ihr widerfahren war, und wie schmerzhaft es in ihr brannte. Außerdem konnte sie sich in ihrer Wohnung unbemerkt ihrem Kummer hingeben.
Eilig schritt sie durch die Tür der Kanzlei nach draußen. „Hallo, Marleen.“ Sie fuhr herum, erblickte Rafael. „Was willst du? Ich hoffe nicht, dass du vorhast, mir erneut deine Liebe zu gestehen. Wenn
ja, dann
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