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Mondnacht - Mordnacht

Mondnacht - Mordnacht

Titel: Mondnacht - Mordnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnte er sie nicht befreien, denn mein Kreuz hielt die Bestie in Schach.
    Sie kniete vor mir wie eine Büßerin. Ihr Maul stand offen. Beide Hälften zitterten. Geifer hing in Fäden zwischen ihren Zähnen fest. Im Innern des Rachens hörten wir keuchende Geräusche, als würde dort etwas köcheln.
    »Ich denke, daß Fenris aufgegeben hat!« kommentierte Suko. »Da oben tut sich nichts.«
    »Sei dir mal nicht zu sicher.«
    »Egal, wie, John, was hast du mit Simone vor?«
    Er hätte die Frage nicht zu stellen brauchen, es gab nur diese eine Möglichkeit. Wir durften der Bestie keine Gelegenheit mehr geben, sich irgendwelche Opfer zu suchen. Deshalb mußte sie auch vernichtet werden.
    »Ich werde das Kreuz nehmen!« erwiderte ich.
    Damit war auch Sukos Frage beantwortet. »Gut.«
    »Willst du sie vernichten?« flüsterte Sissy.
    »Ich muß es tun!«
    »Schaffst du das?«
    »Ja.«
    »Wer bist du denn?«
    »Das erkläre ich dir später.«
    Sie mußte sich mit der Antwort zufriedengeben, was sie auch tat, aber es passierte etwas anderes, bevor ich noch das Kreuz einsetzen konnte.
    Auf diesem etwas helleren Platz bewegte sich ein Schatten. Er kam von der Seite her auf uns zu. Es war ein lautloses Schleichen, und dieses dunkle Gebilde hatte eine bestimmte Form.
    Die eines Wolfskörpers!
    Mächtig von den Ausmaßen. Ein großer, gestreckter Körper, dazu der passende Kopf mit dem widerlichen Maul. Eine gewisse Kälte traf uns, und ich schaute in die Höhe, wo der Mond noch zu sehen war, aber zwischen uns und ihm zeichnete sich der Schatten ab.
    Fenris griff ein. Er ließ sein neues Geschöpf nicht im Stich. Er würde auch bereit sein, dafür zu kämpfen, und ich fragte mich, in welch einer Beziehung die beiden zueinander standen.
    Ich kam zu keinem Ergebnis, denn das Erscheinen des Götterwolfs war doch recht selten.
    Der Schatten blieb. Er fiel auf uns nieder wie der eines über dem Land schwebenden Riesenraumschiffs. Er beobachtete, und die Kälte nahm zu.
    Sissy kam am wenigsten mit dieser Veränderung zurecht. Sie bewegte ihren Kopf, weil sie sich umschauen wollte. Dann flüsterte sie mit zitternden Lippen: »Ich habe Angst…«
    Suko ging zu ihr. »Auch wenn du mir noch etwas schuldig bist, Mädchen, ich werde dich beschützen.«
    »Verdammt, ich konnte doch nicht anders handeln.«
    Die beiden schienen sich zu kennen, was mir neu war. Jetzt war nicht der Zeitpunkt, um Fragen zu stellen. Wir mußten uns darauf konzentrieren, was Fenris unternahm.
    Noch hatte er nur seinen Schatten geschickt, seine dunkle Seele, wenn man so wollte, aber er war auch in der Lage, diesen Schatten zu füllen, dann würden wir einen mächtigen Feind erleben. Einer, der die Mondnacht in eine noch schlimmere Mordnacht verwandelte.
    Ich hielt die Wölfin unter Kontrolle, während sich Suko um den Schatten kümmerte. Er meldete mir seine Bewegungen, und so hörte ich ihn leise, aber deutlich sprechen. »Er bewegt sich, John, er zieht sich zusammen. Es sieht so aus, als wollte er den Ort hier verlassen.«
    »Hoffentlich…«
    »Ich bin mir aber nicht sicher.«
    Es passierte nichts. Dennoch standen wir unter einem wahnsinnigen Druck. Da schloß ich auch Sissy und die Wölfin mit ein. Bei der Bestie bewegten sich nur die Augen. Sie drehte sie so, daß sie den Weg des Schattens verfolgen konnte.
    Es lag etwas in der Luft, das war genau zu spüren. Auch wenn der Schatten es fetzt geschafft hatte, sich zurückzuziehen. Für uns sah er so aus, als wollte er in den Wald eintauchen, um dort auf Nimmerwiedersehen zu verschwinden.
    Die Dunkelheit war dort dichter. Sie nahm den Schatten des Götterwolfs auf, während der Spuk die Seelen der getöteten Dämonen in sein pechschwarzes Reich holte.
    Ich verstand sein Verhalten nicht. Blieb allerdings nach wie vor auf der Hut. Fenris gab nicht auf, nicht so leicht. Das würde allem widersprechen, was wir von ihm wußten.
    Es passierte auch etwas.
    In der Dichte des Waldes. Für uns nicht sichtbar, aber dort mußte der Schatten des Götterwolfs so etwas wie eine Botschaft formuliert haben, die seiner Dienerin galt.
    Zumindest Suko und ich wurden davon überrascht, als sich die Wölfin plötzlich bewegte, obwohl das Kreuz sie eigentlich hätte bannen müssen. Sie kümmerte sich auch nicht um die Waffenmündung, die nach wie vor ihren Kopf berührte. Sie erhob sich aus ihrer knienden Haltung und sah dabei zu, auf keinen Fall mit dem Kreuz in Kontakt zu geraten.
    Ich schoß wieder nicht.
    Es war einfach zu

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