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Mondnacht - Mordnacht

Mondnacht - Mordnacht

Titel: Mondnacht - Mordnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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suchte Sissy vergebens.
    Da war nur dieser breite, fellbedeckte und von Restkleidung umgebene Körper. Dunkles Fell, in einem bräunlichschwarzen Ton schimmernd.
    Jetzt allerdings zeigte es einen helleren Streifen, weil es auch vom Mondlicht getroffen wurde.
    Das gelbe Auge stand am Himmel. Es beobachtete alles, und es schaute auch zu, wie die Bestie mit einem ersten, tappenden Schritt vorging und Kurs auf Sissy nahm.
    Sie war das erste Opfer!
    Niemand befand sich in der Nähe. Die Waffe in ihrer Hand hatte sie vergessen, da ihre Gedanken einfach zu stark gewesen waren und sie wie eine mächtige Welle überschwemmt hatten. Der Tod kam auf sie zu.
    Ein schrecklicher Tod in Form einer Werwölfin. Eine weit vorgezogene Schnauze, die aufgeklappt war, damit das Opfer auch die Zähne sah.
    Lang, dicht und spitz. Die konnten tiefe Wunden in die Körper der Opfer reißen. Die Bestie würde Fleisch fressen und Blut trinken, sie würde sich laben, Kraft gewinnen – und weiter Opfer reißen.
    Sie ging geschmeidig, obwohl sie bei jedem Schritt schaukelte. Die kalten Raubtieraugen ließen Sissy nie außer Kontrolle. In ihnen brannte ein kaltes Feuer, das sich aus gelben Flammen zusammensetzte. Nach Pupillen suchte die Frau vergebens.
    Du mußt etwas tun! Du kannst nicht stehenbleiben und darauf warten, daß die Bestie dich zerreißt!
    Die innere Stimme warnte sie. Es hatte sich der Überlebenswille gemeldet, und damit war ihr auch bewußt, daß sie einen Revolver in der Hand hielt.
    Sechs Kugeln steckten in der Trommel. Sechsmal konnte sie schießen, wenn alles klappte.
    Aber reichten normale Kugeln denn aus? Sissy hatte sich kundig gemacht. Sie wußte, daß gegen diese brutalen Bestien unter anderem geweihtes Silber half. Aber sie hatte keine Möglichkeit gesehen, an diese Kugeln heranzukommen.
    Sissy hob den rechten Arm. Es fiel ihr nicht leicht, weil ihr der Revolver plötzlich so schwer vorkam. Als sie zielte, zitterte ihre rechte Hand.
    Simone ging weiter, und sie war schon gefährlich nah an ihr Opfer herangekommen. Mit einem nicht besonders kräftigen Sprung würde sie es erreichen können. Sie wollte sich abstoßen. Es war dabei ein Zucken zu sehen, das Federn in den Knien, und genau diesen Moment hatte Sissy trotz ihrer Panik abgewartet.
    Sie schoß zum erstenmal! Die Kugel traf!
    Sie hieb in die breite Brust der Werwölfin hinein, bohrte sich tief in den Körper. Sissy freute sich über den ersten Erfolg, auch deshalb, weil der Vorwärtsdrang der Bestie gestoppt worden war.
    Wieder feuerte sie.
    Das Mündungslicht war ein fahles Leuchten, und es flimmerte noch nach, als das Geschoß abermals in den Körper der Bestie hieb. Diesmal schleuderte die Wucht des Einschlags das Geschöpf zur Seite. Es riß dabei die Arme hoch, es sah aus, als wollte es kippen, aber das Jubeln war zu früh, denn die verwandelte Simone fing sich wieder.
    Ruckartig richtete sie sich auf. Wieder starrte Sissy gegen die Brust der Bestie, als suchte sie dort die Einschußlöcher, aber die waren nicht zu sehen. Der dunkle Pelz verdeckte alles, und die normalen Bleigeschosse hatten der Bestie auch nichts anhaben können. Sie schüttelte sich kurz, ging vor – und sprang!
    Auf einmal lief alles langsamer ab. Zumindest glaubte Sissy das. Sie konnte sich nicht vorstellen, daß jemand, in dessen Körper zwei Kugeln steckten, noch die Kraft hatte. Plötzlich dachte sie wieder wie ein Mensch, aber sie schaffte es tatsächlich, noch einmal abzudrücken.
    Auch diese Kugel traf!
    Sissy sah nicht, wo das Geschoß die Bestie erwischt hatte.
    Wahrscheinlich auch im Brustbereich, aber das spielte im Prinzip keine Rolle mehr. Es hatte Simone nicht stoppen können. Der Körper flog durch die Luft. Er war langgestreckt, und er glich jetzt mehr einem Schatten, der die Frau erwischte.
    Sissy hörte sich selbst schreien. Sie verlor den Boden unter den Füßen.
    Dabei hatte sie den Eindruck, fliegen zu können. Sie driftete einfach weg, trieb dahin, die Moleküle in ihrem Körper schienen sich gelöst zu haben, und erst dann, als sie auf den Boden prallte, hatte sie die Realität wieder.
    Über ihrem Körper sah sie den Schatten. Die Werwölfin hatte sie zwar erwischt, aber nicht so stark, daß sie auf der Frau lag und sie mit dem Gewicht zu Boden preßte. Sissy gelang noch ein vierter Schuß. Wieder bohrte sich die Kugel zuerst durch das Fell und dann tief in das Fleisch.
    Die Bestie zuckte. Sie war ärgerlich. Ihre Pranken wirbelten für einen Moment durch die Luft

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