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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Nacht über die Stelle gestülpt hatte. In der Glocke saß Jumi auf den Knien und arbeitete an einem Beet von wundersamen, leuchtenden Pilzen, einer farbenfroher und schöner als der andere. Das Verrückteste daran war, dass Jumi die Eindringlinge nicht bemerkt hatte. In ihrer Glocke von Dunkelheit, in der hundert Pilze leuchteten, schien es ganz still zu sein. Ein Stillezauber schloss alle Geräusche aus, was auch erklärte, warum Jumi die Alarmglocke nicht gehört hatte.
    „Können wir da rein?“, fragte Geicko seine Begleiterin.
    „Ich bemerke keinen schädlichen Zauber“, meinte Berry. „Versuchen wir’s!“
    Vorsichtig überquerten sie die Grenze zwischen dem normalen Gewächshaus und dem wundersamen Ort, an dem Jumi sich befand. Jumi erschrak gehörig über das Eindringen ihrer Freunde, schlug die Hände vors Gesicht und quietschte in den typischen Jumi-Tönen, doch ausnahmsweise nicht aus Euphorie.
    „Verratet mich nicht!“, bettelte sie. „Das hier darf keiner wissen!“
    Berry und Geicko hatten Mühe, auf Jumis Bitte zu reagieren, denn sie fühlten sich an diesem stillen Ort (still bis auf Jumis Gequietsche) entrückt, benommen und orientierungslos. Es dauerte eine Weile, bis ihnen wieder einfiel, warum sie überhaupt hier waren. Geicko schaffte es zuerst, die wichtigen Sätze zu formulieren, die Jumi davon in Kenntnis setzen sollten, dass sie es eilig hatten.
    „Hör auf, dich so aufzuregen, Jumi!“, sagte er. „Komm lieber mit uns!“
    Das klang nicht sehr überzeugend, fand Berry, doch auch sie hatte Schwierigkeiten, ihr Anliegen in Worte zu fassen. Was waren das für Pilze? Sie mussten irgendeine Wirkung aufs Bewusstsein haben. Doch Berry konnte nüchtern sein, wenn es d a rauf ankam, und jetzt kam es ja wohl darauf an!
    „Sumpfloch wird angegriffen, Jumi! Wir müssen sofort in die Festung!“
    „Aber meine Pilze …“
    „Die klaut schon keiner!“, rief Berry ungeduldig, doch Jumi schien ihr das nicht zu glauben. Sie wollte doch allen Ernstes noch einen Abwehrzauber errichten.
    „Komm mit!“, rief Geicko und packte Jumi am Arm. Er zerrte sie aus ihrer verdunkelten und von Pilzen erleuchteten Wunderwelt hinüber in das gewöhnliche, stickige Gewächshaus. Und siehe da, nach ein paar Schritten wurden Geickos und Berrys Gedanken wieder klarer. Sie hatten viel zu viel Zeit verloren!
    „Wer greift uns denn an?“, fragte Jumi.
    „Giftige Wandler!“, antwortete Geicko, der Jumi immer noch festhalten und mit sich ziehen musste, da sie absolut nicht einsehen wollte, warum sie jetzt weggehen sollte.
    „Wenn ihr meine Zauber nicht zerstört hättet …“, begann sie, als sie die kaputten Scheiben sah, doch im selben Moment knallte ein riesiges Tier unweit des Gewächshauses auf die Erde. Sie hörten nur das laute, ungewöhnliche Geräusch und ahnten, dass es nichts Gutes bedeutete.
    „Sind sie das schon?“, fragte Geicko. „Die Alarmglocke hat doch noch gar nicht geläutet!“
    „Vielleicht doch“, sagte Berry. „In Jumis Pilzwunderland hört man ja nichts!“
    „Oh, Mist!“, rief Geicko und ließ Jumi los.
    Jumi erwies sich als unerschrocken. Sie verließ das Gewächshaus durch den von Berry und Geicko geschaffenen Hintereingang und kam ungefähr eine halbe Minute später wieder zurück.
    „Gut, ihr habt recht“, sagte sie gefasst. „Da draußen ist ein giftiger Wandler und Haul schlägt ihm gerade den Kopf ab.“
    „Du weißt, dass du auf keinen Fall in Kontakt mit seinem Blut kommen darfst?“, fragte Geicko.
    „Ja“, sagte Jumi. „Mit giftigen Dämonen habe ich Erfahrung.“
    „Was?“, fragte Berry. „Warum?“
    „Abgefüllt in kleine Fläschchen erzielt giftiges Dämonenblut gute Preise auf dem Schwarzmarkt. Aber wer es sich leisten kann, so was nicht zu verkaufen, lässt es bleiben. Denn beim Abfüllen passieren immer wieder schlimme Unfälle. Ganz zu schweigen von den Mühen, die es kostet, einen giftigen Dämon aufzutreiben! Kaum zu glauben, dass sie jetzt haufenweise hier herumlaufen!“
    Berry warf Geicko einen fragenden Blick zu. Bildete sie sich das ein oder spielte Jumi mit dem Gedanken, ihr Taschengeld mit abgefülltem Dämonenblut aufzubessern? Geicko zuckte als Antwort mit den Schultern und verzog sein Gesicht zu einer fatalistischen Grimasse.
    „Das letzte Boot hätten wir dann also verpasst“, sagte er.
    In der Ferne waren schrille Schreie zu hören. Sie stammten vermutlich von Dämonen mit Adlerköpfen.
    „Wenn wir es wenigstens bis in die Festung

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