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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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vor.“
    Er schaute zum Himmel hinauf und als Lisandra seinem Blick folgte, sah sie die nächste Angriffswelle. Es waren mehr Wandler als beim letzten Mal! Diesmal landete die Hälfte der Wandler auf dem Dach oder schoss fliegend durch Fenster ins Innere der Festung, die andere Hälfte fiel in den Schulgarten ein.
    Man musste jetzt wirklich aufpassen, wo man stand, denn von den angreifenden Dämonen stürzten fünf noch während des Anfluges über dem Schulgarten ab. Einer knallte in nächster Nähe zu Boden und Haul sprang sofort hin, um dem verletzten Dämon den Rest zu geben. Lisandra aber sah, dass zwei Dämonen, die sich in Löwen verwandelt hatten, hinten bei den Kellerräumen in die Festung eindrangen. Ohne zu zögern rannte sie hinter ihnen her.
     
    Scarlett hatte Viego Vandalez gefragt, ob sie mit den Dämonen genauso verfahren sollte wie mit den Ritterrüstungen, die sie gelegentlich zwecks Spannungsabbau zerlegte, und er hatte geantwortet:
    „Im Prinzip, ja. Nur wäre es praktischer, wenn die Dämonen ganz bleiben. Du weißt, das giftige Blut …“
    Ja, das hatte Scarlett verstanden. Nun stand sie hier in der Bibliothek vor den großen Fenstern und zwei Maküle waren ihre einzige Gesellschaft (abgesehen vom unsichtbaren Gerald). Die Tische hatten sie beiseitegeschoben, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Nicht dass Scarlett viel Raum brauchte, sie arbeitete alleine mit ihren bösen Gedanken, doch sie wollte das Gefühl haben, jederzeit in jede Richtung wegrennen zu können, falls sich die Dinge ungünstig für sie entwickelten. Sie ging davon aus, dass das früher oder später passierte.
    Bei der ersten Angriffswelle pickte sie sich noch einzelne Wandler heraus, die sie mit ihrer bösen Energie zu Fall brachte. Sie war wirklich erstaunt, wie gut das klappte. Weniger schön war, dass kurz darauf der erste rachegierige Dämon durch die Scheiben der Bibliothek flog und sich auf Scarlett stürzen wollte. Aber dafür gab es ja die Maküle: Zu zweit bremsten sie den Dämon aus und zerstörten ihn schnell und effektiv. Er lag nun ungünstigerweise im Weg herum und aus einer kleinen Wunde floss Blut, dessen scharfer Geruch sich schwach in der Luft ausbreitete.
    Eyl versiegelte die Wunde mit einem brennenden Strahl, verlegte Scarletts Stellung aber doch lieber in den angrenzenden Archivraum, den die Schüler normalerweise nicht betreten durften. Der Bibliothekszwerg hätte seine knubbeligen Hände über dem Kopf zusammengeschlagen vor Entsetzen über diesen Frevel, aber das rührte Eyl wenig. Sie war auf die Sicherheit von Scarlett bedacht, also stellte sie ihren Schützling zwischen die Schränke mit den unsagbar wertvollen Büchern und räumte den Platz vor den Fenstern frei.
    Bei der nächsten Angriffswelle probierte es Scarlett mit einem Flächenzauber und erwischte auf diese Weise gleich fünf Dämonen auf einmal. Zwei weitere erledigte sie mit zwei bösen Blicken aus dem Fenster. Es handelte sich um Dämonen, die versucht hatten, fliegend in höhere Stockwerke der Festung einzudringen. Scarletts Wangen glühten, sie fühlte sich wie in ihrem Element! Noch nie hatte sie ihre zerstörerischen Kräfte so ungehemmt ausgelebt – es war fast beängstigend, mit wie viel Freude es sie erfüllte. Das durfte nicht zur Gewohnheit werden!
    Scarlett steckte ihren Kopf aus dem Fenster und richtete ihre bösen Gedanken auf einen der Dämonen im Schulgarten. Er hatte sich gerade wieder in einen Adler mit Löwenkopf verwandelt, um in Richtung der Bibliothek zu fliegen, als er von Scarletts Energie getroffen wurde. Er kam ins Trudeln, drehte ab und entschwand aus Scarlett Blickfeld. Kurz darauf hörte sie es laut krachen und klirren – er musste über einem der Gewächshäuser abgestürzt sein.
    Die Freude über den Erfolg währte nicht lange, denn nun stürmten vier Wandler gleichzeitig die Bibliothek, um Scarlett, die sie als ernst zu nehmende Bedrohung ausgemacht hatten, zur Strecke zu bringen. Mit ihren Körpern zerschmetterten sie die gesamte Fensterfront und zogen sich dabei gefährlich blutende Wunden zu. Jetzt begriff Scarlett auch, was Grohann gemeint hatte, als er behauptete, die Dämonen setzten ihr Blut intelligent ein: Die Vögel schüttelten sich und ihr Blut, von dem man keinesfalls getroffen werden durfte, spritzte überallhin, was Scarlett und die Maküle dazu zwang, sich in den hintersten Winkel des Raums zurückzuziehen.
    Noch jemand landete auf der Fensterbank – ein geflügelter Schneeleopard, der

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