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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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sicherer Entfernung, erklärte Grohann. Entweder durch überlegene Anwendung von Zauberkraft oder durch fliegende Waffen.
    „Unser erstes Ziel muss sein, dass kein Wandler in die Festung eindringt. Wenn doch, muss der Wandler verfolgt und zur Strecke gebracht werden. Das zweite Ziel wird sein, sie alle zu töten. Ich hoffe, es gelingt uns.“
    Damit war der die Besprechung im Innenhof beendet und es folgte ein Rundgang, bei dem jedem einzelnen Kämpfer seine Position erklärt und mögliche Strategien besprochen wurden. Als Erste bekam die Kommandantin ihre Anweisungen und sie überraschte alle Anwesenden, indem ihr plötzlich schwarze Flügel aus dem Rücken wuchsen und sie mit ein paar kraftvollen Schlägen ihrer Schwingen auf das Dach über dem Hungersaal flog.
    „Alle Achtung!“, raunte Estephaga Glazard ihrem Kollegen Viego zu. „Ich dachte, sie wäre eine einseitig aufgeblasene Kuh, aber anscheinend kann sie sogar etwas!“
    „Gut für uns“, sagte Viego Vandalez und beobachtete die Kommandantin, die erstaunlich schnell und elegant über den Dachfirst turnte und damit alle Blicke auf sich zog.
    Lisandra, die den kurzen Wortwechsel mit angehört hatte, zog ihre eigenen Schlüsse. Sie bezweifelte, dass die Kommandantin normalerweise so flink war. Vielmehr sah es so aus, als ob Hylda ihren neuen Wirt erhalten hatte. Ein Wirt, dessen makellose, muskulöse und sehr weibliche Figur (das meinte Estephaga wohl, wenn sie von „einseitig aufgeblasen“ sprach) der eitlen Cruda bestimmt wesentlich besser in den Kram passte als die pummelige Gestalt der Krötenfrau Wanda Flabbi.
    ‚Gut für uns’, dachte Lisandra jetzt, ebenso wie Viego. Die Cruda mochte ein gewissenloses, böses Ungeheuer sein, aber in diesem Fall war es beruhigend, sie in den eigenen Reihen zu wissen.
    Lisandra wurde mit Hanns und Haul an der westlichen Seite des Hauptgebäudes im Schulgarten postiert. Hanns und Haul sollten ein Auge auf Lisandra haben und sie – falls sie dem Kampf nicht gewachsen wäre – in die Festung zurückschicken.
    „Natürlich achten wir auf sie!“, erklärte Haul. „Zurückschicken wird nicht nötig sein!“
    Grohann zeigte sich von Hauls Waffen beeindruckt und war angetan davon, dass auch Lisandra mit solchen Geschossen ausgestattet werden konnte, die es einem Kämpfer erlaubten, einen sicheren Abstand zwischen sich und dem Gegner einzubauen. Ein guter Teil der Waffen flog nach verrichteter Arbeit zu seinem Kämpfer zurück und war magikalisch selbstreinigend – ein unglaublich hilfreicher Luxus, wenn man es mit giftigem Blut zu tun hatte. Auch Hanns besaß solche Waffen, doch würde er eine andere Strategie anwenden als Haul und Lisandra. Da Hanns sich jederzeit in ein fliegendes Tier verwandeln konnte, würde er zwischen Dach und Erde hin und her wechseln und Wandler abfangen, die versuchten, in die oberen Stockwerke einzudringen.
    Scarlett wurde in der Bibliothek einquartiert. Hier gab es die größten Fenster und die Möglichkeiten der Feinde, zu ihr zu gelangen, waren begrenzt. Viego Vandalez gab seinem Schützling noch Anweisungen und bereute es sehr, sie nie zum Gestaltwandel ermutigt zu haben.
    „Ich dachte, es ist zu gefährlich, aber jetzt denke ich, du wärst sicherer, wenn du dich in ein schnelles Tier verwandeln könntest!“
    „Es wird auch so gehen“, sagte Scarlett. „Ohne Maküle wäre ich unsicher, aber zu dritt müssten wir es mit den Wandlern aufnehmen können.“
    Grohann ließ Eyl bei Scarlett zurück, das war die Maküle mit den Augen in der Farbe eines Sonnenuntergangs. Die zweite Maküle hatte dunkelrote Augen und war Scarlett eher unheimlich. Die Maküle inspizierten gewissenhaft die Bibliothek und gingen dann in Stellung. Viego drückte Scarlett die Hand:
    „Danke, Scarlett. Du müsstest das nicht tun.“
    Scarlett wollte sagen, dass sie das sehr wohl tun musste, doch ihr blieben die Worte im Hals stecken. Stattdessen erwiderte sie zum Abschied seinen Händedruck mit beiden Händen. Als Viego mit Estephaga die Bibliothek verließ, wurde ihr das Herz schwer. Hoffentlich passierte den beiden nichts! Sie sah sich nach Gerald um, obwohl sie ihn nicht sehen konnte. Aber sie wusste, dass er da war und das Gleiche empfand wie sie.
     
    Die Alarmglocke erklang früher als erwartet. Grohann hatte gerade erst die letzten Maküle in Stellung gebracht und war unterwegs zum Tal der beseelten Bäume, in dem Yu Kon sein letztes Leben ausgehaucht hatte. Dies war der Ort, den die Wandler im Auge

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