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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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stieg das Wasser im Sumpf und in den Kanälen, weil der Schnee so schnell schmolz. Es trat über die Ufer und überschwemmte die Festung und setzte die Überreste der herumliegenden Dämonen unter Wasser , worüber die Sondertrupps der Regierung, die am frühen Morgen eintrafen, gar nicht erfreut waren . Sie spiegelfonierten mit dem Ministerium für Sicherheit in Tolois hin und her und schließlich, als die Schüler zum Frühstück in der Küche erschienen, stand es fest: Sumpfloch sollte geschlossen werden!
    „Hoffentlich nur vorübergehend“, sagte Estephaga Glazard zu den aufgeregten Schülern. „Es tut mir leid, Kinder! Die Schüler, die keine Angehörigen haben, bei denen sie erst mal bleiben können, melden sich bitte bei mir. Wir werden für alle eine geeignete Unterkunft finden! Die Kutschbusse sind für heute Abend bestellt, denn Sumpfloch soll so schnell wie möglich geräumt werden.“
    Es war für alle Mädchen ein Schlag. Am härtesten aber traf es Lisandra. Am letzten Abend und in der Nacht war sie glücklich gewesen, und das, obwohl sie wusste, dass Haul und Hanns heute abreisen wollten. Sie hatte sich auf das restliche Schuljahr gefreut, darauf, dass sie nicht mehr so viel Angst haben musste, nicht mehr mit Yu Kon trainieren musste, ja sogar auf den Unterricht hatte sie sich gefreut. Und jetz t? Jetzt sollte sie zurückfahren nach Schwammling zum Geldmorgul? Nicht nur für ein paar Wochen Ferie n, sondern auf unabsehbare Zeit ?
    „Du kannst mit uns kommen!“, sagte Maria, da sie sah, wie Lisandra während des Frühstücks immer wieder mit den Tränen kämpfte. „Meine Eltern würden sich freuen!“
    „Ich auch ! Ich würde mich auch freuen “, sagte Thuna, der womöglich lange Monate im Haus der Montelago Fenestras bevorstanden und die darüber alles andere als glücklich war.
    „Das ist sehr nett, aber ich weiß, wo ich hingehöre. Meine Mutter wird froh sein, mich zu sehen .“
    „Du aber nicht, so wie es aussieht“, sagte Berry.
    „Ich habe schon Schlimmeres überstanden“, sagte Lisandra. „Zumindest ist Verlass darauf, dass es beim Geldmorgul ruhig und langweilig zugeht. Keine Aufregungen, keine bösen Zauberer, keine Dämonen. Ich werde mich so richtig toll erholen!“
    Es klang reichlich zynisch, wie sie das sagte. Sie merkte es und schämte sich in Gedanken dafür. Sie hatte eine gute Mutter, die sie sehr liebte, und sie sollte sich mehr darauf freuen, in ihrer Nähe zu sein.
     
    Als Haul von der Schließung erfuhr, bot er Lisandra an, mit nach Fortinbrack zu kommen.
    „Du kannst auch noch später zu deiner Mutter fahren!“
    Es klang sehr verlockend, doch Lisandra lehnte ab. Ihre Mutter würde erfahren, dass Sumpfloch geschlossen worden war, und sie würde sehr gekränkt sein, wenn ihre Tochter lieber woanders hinfuhr. Nein, Lisandras Entscheidung war gefällt.
    Auch Hanns hatte eine Entscheidung getroffen. Obwohl er aussah wie sein eigenes Gespenst (und zwar das Gegenteil von einem Super-Gespenst) wollte er noch vor dem Mittagessen abreisen. Die schwarze Kutsche mit dem Wappen von Fortinbrack hielt draußen vor der Brücke auf der Straße in einem Meer aus Pfützen. Lisandra begleitete ihre Freunde nach draußen und sagte ihnen an der Kutsche Lebewohl.
    „Und du, Hanns“, sagte Lisandra, „fährst jetzt also zum Kaffeekränzchen mit Präsident Mohikan?“
    „So ist es“, sagte er und lachte. „Der Urlaub ist vorbei!“
    „Toller Urlaub. Besonders erholt siehst du nicht aus!“
    „Nein, das dachte ich vorhin auch, als ich in den Spiegel geschaut habe.“
    Hanns umarmte Lisandra zum Abschied.
    „Mach’s gut, tapfere Freundin! Ich hoffe, wir sehen uns wieder!“
    „Das hoffe ich auch!“, sagte sie.
    Dann stieg der Herrscher von Fortinbrack in seine Kutsche, die Lisandra schon von innen kennengelernt hatte. Wie ahnungslos war sie da gewesen! Es schien ihr, als wäre diese Kutschfahrt von Quarzburg nach Sumpfloch eine Ewigkeit her.
    „Jetzt wird es ernst“, sagte Haul. „Lockenköpfchen!“
    Mehr gab es nicht zu sagen, denn alles, was wichtig war, hatten sie am Abend zuvor in der Krankenstation besprochen. Er nahm Lisandra fest in die Arme und sie drückte sich an ihn. Sie verweilten in dieser Umarmung, bis sie glaubten, Hanns’ Geduld nicht länger strapazieren zu können. Zum Absch ied küssten sie sich und das coolste Gespenst der Welt ließ Lisandra ein letztes Mal in Flammen aufgehen. Sie wartete, bis er eingestiegen war, und sah zu, wie die Kutsche davonfuh

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