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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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in Quarzburg?“
    „Wir ha-haben den gleichen Weg wie du“, erklärte Hanns. „Wir wollen nach Sumpfloch.“
    „Nach Sumpfloch? Glaubst du im Ernst, dass man dich da reinlässt? Nach allem, was passiert ist?“
    „Ich ha-habe eine persönliche Einladung von Pe-per pe tulja erhalten.“
    „Nicht möglich.“
    „Das Bad ist übrigens da hinten“, sagte Haul und zeigte auf eine Tür mit elfenbeinfarbenen Muschel-Türklinken.
    Lisandra sah ihn fragend an. Er schaute ebenso fragend auf ihre Hände. Als Lisandra seinem Blick folgte und ebenfalls ihre Hände anschaute, verstand sie, was los war. Diese Hände waren schwarz von Dreck! Das musste passiert sein, als sie der Schwägerin des Ölkutschers beim Warten des Schlittens geholfen hatte. In der Garage, am frühen Morgen, als es noch dunkel gewesen war. Danach hatte sie ihre Fäustlinge angezogen und bis gerade eben nicht mehr ausgezogen.
    „Na gut“, sagte sie. „Bis gleich.“
     
    Ihre Hände und ihr Gesicht dufteten nach Rosenseife, als sie das Badezimmer wieder verließ. Es war ein angenehmer Duft und sie vermutete, dass der Seife ein kleiner Zauber beigemischt war, der die Haut glatter und rosiger aussehen ließ. Hanns und Haul saßen schon am gedeckten Tisch, unmittelbar vor den Riesenfenstern, die halb von haushohen, dunkelroten Samtvorhängen verdeckt waren.
    Hanns erklärte Lisandra fast entschuldigend, dass er an diesem Abend auf einen Diener verzichte, da er seine Privatsphäre schätze und sich ungestört zu unterhalten wünsche. Sie solle sich einfach nehmen, was sie wolle, und das tat Lisandra. Sie war die nächste Viertelstunde so beschäftigt mit Essen, Trinken und Nachfüllen, dass sie Hanns und Haul reden ließ und ihnen dabei zuhörte. Dabei fiel Lisandra auf, dass Hanns, wenn er mit Haul sprach, gar nicht stotterte.
    Erst als Lisandra kurz vorm Platzen war und reichlich Wasser nachgeschüttet hatte, um die Unmengen, die sie in sich hineingestopft hatte, herunterzuspülen, fand sie die Luft und die Energie, der Sumpfloch-Angelegenheit auf den Grund zu gehen.
    „Was willst du in Sumpfloch machen, Hanns? Willst du Scarlett besuchen?“
    „Da-das ist ein schöner Nebeneffekt“, antwortete Han ns, „a ber nicht de-der Hauptgrund für unsere Reise.“
    Ein Nebeneffekt! Na ja, solange Scarlett nur ein Nebeneffekt war, musste sich wenigstens keiner Sorgen machen, dass Scarlett doch noch ihre Liebe für Hanns entdecken und ihm nach Fortinbrack folgen würde.
    „Wir wollen jemanden treffen. Einen Meister de-der Kampfkunst.“
    „In Sumpfloch gibt es einen Meister der Kampfkunst? Wer soll das sein?“
    „Yu Kon“, sagte Haul ehrfürchtig. „Der Meister des schneefarbenen Todes!“
    „Da müsst ihr euch in der Adresse geirrt haben, so einen Typen gibt es bei uns nicht.“
    Hanns lachte.
    „Tja, das da-dachte ich auch. Aber vor drei Tagen hat er uns eine Na-nachricht geschickt, dass er uns nicht wie geplant in Fortinbrack unterrichten kann. Eine dringende Angelegenheit machte es für ihn no-notwendig, Sumpfloch aufzusuchen und für die Dauer des Winters dort zu bleiben.“
    „Was für eine Angelegenheit?“
    „Hat er nicht geschrieben“, antwortete Haul. „Jedenfalls hat er uns angeboten, nach Sumpfloch zu kommen, um uns dort von ihm trainieren zu lassen.“
    Lisandra schaute erst Haul an , doch die schwarzen Flammen-Pupillen irritierten sie so sehr, dass sie nicht denken konnte, also wandte sie sich an Hanns.
    „Also, verstehe ich das richtig? Ihr wollt nicht in Sumpfloch herumschnüffeln und schon gar nicht irgendwelche eingekerkerten Gewittergötter befreien, sondern nur ein paar Kampfsportstunden nehmen? Weil man das ja sonst nirgendwo machen kann?“
    „Du weißt wohl nicht, wer er ist?“, fragte Hanns zurück.
    „Der Meister vom toten Schnee? Nö, weiß ich nicht.“
    Haul lachte und auch Hanns konnte ein leichtes Augenrollen nicht überspielen.
    „Du-du Ahnungslose!“
    „Er heißt Meister des schneefarbenen Todes“, sagte Haul. „Merk dir das, Lockenköpfchen, sonst kann es böse für dich ausgehen. Yu Kon versteht nämlich keinen Spaß. Witze sind ihm zuwider!“
    Das hörte sich nicht gut an.
    „Wird er so eine Art Gastlehrer bei uns?“
    „Bestimmt nicht“, sagte Hanns. „Da-dafür ist er sich zu schade.“
    „Was will er dann bei uns?“
    „Vermutlich ein Si-sicherheitsproblem. Er ist unbesiegbar, weißt du? Hat in jeder Schlacht um Amuylett mitgekämpft. Immer hat die Seite ge-gewonnen, auf der er

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